Agentenjagd

AGENTENJAGD.
Werden Agenten gejagt?
Jagen Agenten etwas?
Oder beides?

Die Agenten jagen den Spion.
Das wird gleich am Beginn der Spielregel geklärt.
Jeder für sich.
Jeder gegen alle.

Mageres Spielmaterial

Die Schachtel ist recht schlecht gefüllt.
Der Spielplan zeigt die in vier Regionen aufgeteilte Welt, die Städte sind mit farbigen Verbindungswegen vernetzt. Die Farben der Wege entsprechen unterschiedlichen Verkehrsmitteln. Grün ist das Motorrad, violett der Sportwagen, blau der Helikopter und gelb der Jet.
Nicht jede Stadt ist mit jedem Transportmittel erreichbar.

Hilfreiche Informanten

In jedem Bereich hält sich an unbekanntem Ort ein Informant auf. Seine einzige und damit wichtigste Aufgabe ist es, den Agenten ein paar Spezialmöglichkeiten in Form von Aktionskarten zukommen zu lassen. Je früher ein Agent auf den Informanten trifft, desto mehr Aktionskarten bekommt er. Er bekommt sie allerdings erst bei der Ausreise aus diesem Bereich. Sonst wüssten die anderen Spieler ja auch, wo er das Meeting mit seinem Informanten hatte.

Den Aufenthaltsort der Informanten kennt und bestimmt die APP. Sie bestimmt bei Spielbeginn auch, wo die einzelnen Spielfiguren starten und wo der Spion steckt.
Danke, liebe APP!

Die liebe APP

Sie bekommt auch jede Bewegung einer Spielfigur über den Farbcode des genutzten Fortbewegungsmittels mitgeteilt und weiß somit auch jederzeit, wo sich die Agenten aufhalten. Mit dem Button „Statusbericht” bekommt man die Information darüber. Irrtümlich gezogene Figuren können somit wieder richtig postiert werden.
Zwei Aktionspunkte hat ein Spieler in seinem Spielzug.
Mit einer Aktion kann eine angrenzende Stadt besucht oder eine Aktionskarte gespielt werden.
Aktionskarten tragen einen vierstelligen Code wie etwa XXOO oder OXOO oder so und dieser ist bei Verwendung der Karte der APP mitzuteilen. Sie handelt die Aktion ab und liefert dem aktiven Spieler zielführende Informationen oder behindert die anderen Spieler.
Neun verschiedene Aktionskarten sind unterschiedlich oft im Spiel.
Wie weit entfernt ist der Spion?
Blockiere alle Straßen!
Blockiere alle Luftwege!
Sabotiere ein Verkehrsmittel!
Damit macht man sich viele Freunde.
Die Blockaden lösen sich auf, wenn man wieder an die Reihe kommt.
Am Ende jedes Spielzugs bekommt der aktive Agent immer eine Geheiminformation von der APP.
Danke, liebe APP!

Raten (fast) verboten

Die Agenten sammeln Informationen und Aktionskarten, die wiederum Informationen bringen.
Speziell die Karten „Suche nach dem Spion” und „Hinweis auf den Spion” sind sehr hilfreich um den gesuchten Aufenthaltsort zu ermitteln.
Liefert die „Suche nach dem Spion” als Entfernung den Wert NULL ist der Spion gefunden und quasi geliefert. 
Ein falscher Rateversuch hat das Aussetzen in der nächsten Runde zur Folge.
Das tut weh und spielt den anderen Agenten in die Hände.
Sie können aufholen und überholen.

APPsolut (un)brauchbar?

Die APP scheint nicht ganz fehlerfrei zu sein.
Wir hatten den Eindruck die Entfernung zum Spion wird nicht immer richtig berechnet.
Wir machten auch die Erfahrung, dass der zweite Spieler bei dem selben Informanten auch noch vier Aktionskarten zugeteilt bekam.
Generell macht die APP das Spiel sehr ruhig.
Agenten schweigen!
Die Interaktion reduziert sich auf die Weitergabe von Handy oder Tablet.
Das Spielen von Aktionskarten wird über oben erwähnte Codes der APP mitgeteilt.
Nun ist es aber so dass man die verwendete Karte auch abwerfen muss.
OFFEN, sonst könnte man ja mogeln, die neun Codes kann man sich merken.
Damit geht aber die Überraschung einer Sabotage oder der Straßensperre verloren.
Irgendwie schade.

Wir haben auch den Eindruck, dass der Fallschirmsprung von Stadt A immer zu Stadt B verläuft und umgekehrt. Sollte das so sein, dann hätten erfahrenere Spieler doch einen deutlichen Vorteil.
Wir haben auch den Eindruck, dass das Spiel immer der Spieler beginnt, dessen Charakter der APP als erster mitgeteilt wird.
Sollten diese Dinge so (vor)programmiert sein, finde ich das schade.
Andererseits, so viel besser wäre das Spiel dann auch nicht.

Spieletester

11.11.2018

Fazit

Das Spiel konnte nicht wirklich überzeugen.
Die APP macht zwar grundsätzlich, was sie tun soll, sie reduziert aber auch die Kommunikation unter den Spielern sehr deutlich. Es erinnert an ein paar Kids an einem Tisch, die alle stumm auf ihren Handydisplays herumwischen.
Das Spielmaterial ist mager, die vier Figuren wirken lieblos.
Die Farbstrecke zwischen manchen nahe benachbarten Städten wird durch den Sockel einer dort stehenden Spielfigur verdeckt.
Vieles ist gut gemeint, aber leider bleibt der Spielreiz doch deutlich hinter CLUEDO oder auch SCOTLAND YARD zurück.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Einfache Spielregel
  • Die APP hilft Fehler zu beheben (Statusbericht)
  • Das Lesen von Geheimnachrichten ist nett gemacht
  • Löschen der Nachricht inklusive

Minus

  • Kaum Kommunikation unter den Spielern
  • APP scheint fehlerhaft
  • APP scheint eher programmiert als zufallsgesteuert
  • Einen Zug zurück nehmen wird von der APP nicht unterstützt

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Schmidt Spiele
Grafiker: Christian Schob
Genre: Deduktion
Zubehör:

Spielplan, 4 bemalte Spielfiguren, 4 Charakterkarten, 60 Aktionskarten, APP für Handy oder Tablet, Spielregel

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