Super Motherload

Willkommen auf dem Mars! Wertvolle Metalle und Edelsteine warten darauf, aus dem Boden geholt zu werden. Die Erträge investieren wir sofort wieder in die Ausbildung unserer Arbeiter, was gut für unser Image ist. Aber man kann außerdem Auszeichnungen für bestimmte Leistungen einheimsen, was ebenfalls ein Schritt zum Sieg ist.

Dieses Spiel ist mit englischsprachiger Anleitung erhältlich. Weiters gibt es eine Reihe von englischsprachigen Kartentexten während des Spiels.

Platz da!

Man nehme einen wenigstens mittelgroßen Tisch und lege das erste Teil des Spielplans auf den Tisch. Es zeigt die Oberfläche des Mars, sowie erste Bodenschichten. Unsere Aufgabe ist es, die wertvollen Bodenschätze (motherload - eigentlich motherlode - ist der englische Begriff für Erzader) aus dem Untergrund zu holen. Neben dem Spielplan liegen Vorräte von Tunnelplättchen, Rohstoffplättchen, Bomben und Artefakten. Jeder Spieler hat einen Nachziehstapel mit (Start-) Arbeiterkarten sowie vier aufgefächerte Stapel an zusätzlichen Arbeitern vor sich liegen. Dazu braucht man Platz für einen persönlichen Ablagestapel.

Spielablauf

Jeder Spieler startet mit vier Arbeitern auf der Hand sowie einem Bombenplättchen. Wer an die Reihe kommt, hat zwei Aktionen frei. Zur Wahl stehen bohren, sprengen oder zwei Karten von meinem Nachziehstapel ziehen. Man darf zweimal dieselbe Aktion wählen.

Um zu bohren, muss ich ein oder mehrere gleichfarbige Karten aus der Hand ausspielen. Die Anzahl der Bohrersymbole bestimmt, wie weit man bohren darf. Gebohrt wird waagrecht oder senkrecht, ausgehend von der Oberfläche oder einem bereits gelegten Tunnelplättchen. Ein eben solches wird auf den neu gebohrten Abschnitt gelegt. Alle belegten Felder werfen die abgebildeten Rohstoffe ab, diese legt man auf eine seiner zusätzlichen Arbeiterkarten. Manche Arbeiter bringen Zusatzaktionen, wie etwa das Ziehen neuer Karten.

Das Sprengen funktioniert ähnlich, benötigt jedoch eine spezielle Farbe von Arbeitern, sowie ein Bombenplättchen. Es gibt außerdem einen ganz großen Unterschied: Durch das Sprengen kann ich unterirdische Steine entfernen! Mit dem Bohrer komme ich da nicht durch. Umgekehrt gibt es aber auch Felder, die nur gebohrt, aber nicht gesprengt werden können. Letztere bedürfen jeweils spezieller Arbeiterfarben.

Neue Arbeiter braucht die Kolonie!

Hat man mit den geschürften Rohstoffen einen Arbeiter komplett bezahlt, bekommt man diesen. Üblicherweise landet er zuerst am Ablagestapel. Soll man Karten ziehen und ist der Nachziehstapel leer, wird der Ablagestapel gemischt und als neuer Nachziehstapel aufgelegt. Mein Kartenstapel wächst mit Fortdauer des Spiels, die neuen Karten sind üblicherweise stärker als die Startkarten. Und einen weiteren Vorteil haben neue Arbeiter: Sie bringen eine Sofort-Wirkung mit sich: Sie verdoppeln Rohstoffe, erlauben eine zusätzliche Aktion, liefern ein Bombenplättchen... oder lassen mich den Arbeiter direkt auf die Hand nehmen anstatt ihn auf den Ablagestapel zu legen.

Was war früher auf dem Mars?

Auf jedem Spielplanteil gibt es Artefakte zu finden. Wer die hinterlassen hat? Keine Ahnung. Auf jeden Fall bringen sie Zusatzaktionen (Karten ziehen, ein Bombenplättchen nehmen etc.). Ist das letzte Artefakt eines Spielplans gefunden, wird das nächste Spielplanteil aufgelegt. Es liegen maximal zwei Spielplanteile aus, ältere werden vom Tisch entfernt. Sind alle Artefakte des letzten Spielplans entdeckt, endet die Partie und es wird abgerechnet.

Endwertung

Am Ende zählt jede während des Spiels angeworbene Arbeiterkarte die auf ihr abgebildeten Punkte. Hinzu kommen Punkte durch Errungenschaften. Wie unschwer zu erraten ist, gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Oh, ich habe noch nicht von Errungenschaften erzählt? Dann möchte ich das jetzt nachholen: Es gibt große und kleine Errungenschaften, die am Beginn aufgedeckt werden. Wer sie als Erster erfüllt, darf die entsprechende Karte nehmen. Während der Pool der großen Errungenschaften einmalig ist, wird für jede genommene, kleine Errungenschaft eine neue aufgedeckt. Errungenschaften sind etwa "du musst drei blaue und drei Joker-Arbeiter gekauft haben", "du besitzt drei Bombenplättchen" oder "du bohrst in einer Aktion fünf Felder weit".

Spieletester

01.01.2019

Fazit

Grundsätzlich ist Super Motherload ein Spiel, in dem Chancengleichheit herrscht: Jeder Spieler hat Arbeiter in denselben Farben, mit denselben Werten. Unterschiede gibt es darin, welche Stärken und Sonderaktionen die Arbeiter haben. Daraus resultiert, dass jeder Spieler eine etwas andere Taktik einschlägt. Allerdings ist das nicht so offensichtlich, dass man dem Anderen in die möglichen Aktionen grätscht. Das ergibt sich eher zufällig, weil jeder versucht, das Maximum für sich herauszuholen. Darum gilt: zu zweit ist es planbarer (meine favorisierte Spielerzahl!), zu dritt und zu viert steigt der "Glücksanteil" rasch an.

Anders als bei anderen Deckbauspielen, wie etwa Dominion, ist jede Karte auf der Hand/ im Stapel gut. Es gibt keine Karten, die die Hand "verstopfen" und für nichts gut sind. Das heißt aber auch, dass jeder Spieler mit einer Reihe von Optionen konfrontiert ist, wenn er an die Reihe kommt: In einer Spalte senkrecht bohren? Einen Tunnel waagrecht ins Gestein treiben? Welche Rohstoffe erreicht man mit welcher Farbe? Eine Sprengung durchführen? Ein Artefakt sichern? Diese vielen Optionen sind eine wahre Spielwiese für Kenner des Spiels. Gleichzeitig können aber auch Anfänger mit der Vielfalt gut umgehen.

Ich hätte ein paar Verbesserungsvorschläge: Entweder, man arbeitet an den Symbolen, die keinesfalls selbsterklärend sind, oder man fügt Übersichtskarten für jeden Spieler hinzu. Derzeit ist es so, dass man in der Spielanleitung nachschlagen muss. Apropos Spielanleitung: Ein paar kleine Fragen bleiben offen. Wenn die Karte z.B. sagt "Bohre fünf Felder": gilt sie dann auch als erfüllt, wenn ich mehr als 5 Felder weit bohre? Ansonsten ist die Ausstattung gut gelungen. Vielleicht ein wenig dunkel gehalten, aber OK.

Was allerdings nicht so leicht zu korrigieren ist: Man hat "nur" am Spielplan die Möglichkeit zur Interaktion. Ist ein Spieler mal vorne, wird es schwer ihn zu bremsen. Er hat schon die besseren Möglichkeiten (Arbeiter) und kann dadurch noch rascher an neue Arbeiter und Ähnliches kommen. Darum ein Tipp für Anfänger: Es sieht wie Tempoverlust aus, wenn man einmal passt und dafür Karten nachzieht. Es ergibt aber oft viel mehr Sinn eine große Bohrung durchzuführen, als viele Züge mit kleinen Bohrungen zu benötigen. Investiert das ruhig!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Gute Ausstattung
  • Spielbar für Novizen und Veteranen
  • Alle wollen irgendwie dasselbe, aber irgendwie doch nicht

Minus

  • Kleine Lücken in der Spielanleitung
  • Kein Spiel für Grübler
  • Andere Spieler zu bremsen ist sehr schwer

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 60 bis 75 Minuten
Preis: 45,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Roxley
Genre: Deckbau, Taktik
Zubehör:

4 Spielplanteile
92 Arbeiterkarten
80 Ressourcenplättchen
76 Tunnelplättchen
16 Bombenplättchen
16 Artefaktplättchen
30 Errungenschaftskarten
1 Spielanleitung

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