Wenn die Verpackung eines Spiels nach dem Auspacken des Zubehörs unweigerlich im Müll landet (Karton beim Altpapier, Kunststoff in der gelben Tonne oder gelben Sack) fragt sich der Rezensent sogleich: Landet auch das Spiel selbst bald dort?

PIT ist ein Kartenspiel

Aber so wie man vom Verlag HABA zumindest ein Element aus Holz in der Schachtel erwartet, wäre ein Spiel von HASBRO ohne hohem Kunststoffanteil fast ein Sakrileg.
Hier dient die Glocke einerseits zum Beenden einer Spielrunde,
andererseits kann man die Karten in ihrem Inneren verstauen.
Dort findet auch die Spielanleitung locker Platz.

PIT ist einfach

Die an die Spielerzahl angepassten Karten (pro Spieler kommt ein komplettes Set aus neun gleichen Symbolen und damit Farben in den Stapel) werden komplett an die Spieler verteilt.
Dann herrscht „Panik an der Börse!”, wie das Spiel untertitelt wurde.
Karten werden allerdings nicht gehandelt, sondern getauscht.
Immer im Verhältnis 1:1, 2:2, 3:3 oder 4:4.
Ohne Spielreihenfolge.
Wild durcheinander.
Alle vom Spieler angebotene Karten müssen allerdings zu einer Warensorte gehören.
Hat ein Spieler alle neun Karten eines Symbols, haut er auf die Glocke und gewinnt die Runde.
Drei gewonnene Runden bedeuten den Gesamtsieg.

PIT ist amerikanisch

Wir spielen mit Orangen, Mais, Wolle, Kaffee, Öl, Zucker, Rindern und Gold.
Die den Waren zugeordeten Farben und auch ihre grafische Präsentation kommt ausgesprochen amerikanisch daher.
Lieblos, aber funktionell.
Und dass schon Kinder lernen, dass man mit Rindern an der Börse Handel treibt, muss ja irgendwie auch nicht sein. Dass die Spieler ab sechs Jahren nicht an sowas denken, ist mir schon klar, man muss sie aber nicht wirklich damit konfrontieren.

Bulle und Bär

Der Bulle simuliert an der Börse das »Auf«, weil er mit seinen Hörnern von unten nach oben stößt und jederzeit vorwärts stürmt, während der Bär mit seinen Tatzen von oben nach unten angreift und sich eher schwerfällig bewegt.

Je nach Börsenlage wird der derzeitige Stand in der Fachsprache auch gerne als »bullish« oder »bearish« bezeichnet. Entsprechend wird auch häufig vom »Bärenmarkt« bei fallenden Kursen oder dem »Bullenmarkt« bei steigenden Kursen gesprochen.

PIT mit Bulle und Bär

Die Profi-Variante berücksichtigt auch die Zahlen auf den Karten.
Sie reichen von 50 (Orange) bis 100 (Gold). Der Gewinner einer Runde bekommt die Punkte seines Sets gutgeschrieben, 500 Punkte sind das Ziel.
Etwas lang, auch für Profis.
Dafür dürfen die Pros aber mit Bulle und Bär spielen.
Der Bulle ist ein Joker und ersetzt eine Karte des 9er-Sets.
Der Bär in der Hand verhindert den Rundensieg.
Bulle und Bär darf man in gültiger Kartengruppe tauschen.
Bulle und Bär zusammen bilden ein gültiges, tauschbares Duo.

Spieletester

21.09.2018

Fazit

PIT ist einfach.
PIT ist schnell und hektisch.
Die Glocke ist für Kinder nett, das Spiel braucht sie aber nicht.
PIT rufen hätte gereicht.
PIT hat einen kurzen Namen.
PIT passt als Lückenfüller.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • kurze Spieldauer
  • noch kürzere Spielregel
  • kindgerecht und generationsübergreifend

Minus

  • unnötige Plastikverpackung
  • liebloses Design

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 14,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Hasbro
Genre: Karten, Mehrheiten
Zubehör:

Glocke
74 Karten
Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7205 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2309 Berichte.