Chickwood Forest

Der ehrenwerte Robin Hahn raubt nahe des Chickwood Forest reiche Schlösser aus. Nicht ganz so ehrenwert ist vielleicht, dass er quasi selbst vorher die Reichtümer in die Schlösser gelegt hat und dass er nur manchmal den armen Dörfern davon gibt ...
Ehrenwert oder nicht?

Der Vorgang des "Schätze-in-die-Schlösser-Legens" heißt in der Anleitung natürlich nicht so. Dort heißt es nämlich "Schlösser ausspähen". Und dies ist auch schon die erste Phase des Spiels: Jeder legt reihum seine Handkarten (=Beutekarten) unter die unterschiedlich punkteträchtigen Schlösser ab. Unter den Handkarten befinden sich hauptsächlich Schätze, die am Ende des Spiels Siegpunkte bringen.

Danach wird geraubt! Jeder Spieler darf ein Schloss ausrauben. Er bekommt nicht nur das Schloss selbst mit den verbundenen Siegpunkten, sondern auch die vorher von den Spielern abgelegten Beutekarten. Sie liegen zum Teil offen, zum Teil verdeckt aus. Erwartungsgemäß liegen unter den "teureren" Schlössern meistens auch ein paar unattraktivere Karten. Unter den Beutekarten befinden sich übrigens nicht nur Punkte- oder Minuspunktekarten (die auf unterschiedlichste Weise ausgewertet werden), sondern auch sogenannte Wohltäter-Karten.

Wer eine solche in seiner Beute hat, darf sich der zweiten Möglichkeit widmen, die Punkte einbringt und die erheblich ehrenwerter ist: Das Almosen verteilen. Dabei legt man - je nach erhaltenen Wohltäter-Karten - eine bestimmte Anzahl von Almosen (in Form von kleinen Holzwürfel) auf die Dorfkarten.

Wer ist nun der wahre Held?

Nach einigen Runden - um genau zu sein, wenn die Nachziehkarten aufgebraucht sind, die nach jedem Beutezug neu verteilt werden - endet das Spiel und die Auszählung beginnt.
Einerseits werden die Schlosskarten und die Beutekarten ausgewertet. Unter letzteren befinden sich beispielsweise Schatztruhen, die einander potenzieren. Hat man jedoch Schatztruhen einer anderen Art, werden Punkte abgezogen.

Andererseits bekommt man für die verteilten Almosen Punkte. Dabei erhalten jene Robin Hahns die meisten Punkte eines Dorfes, die auch dort die meisten Almosen abgelegt haben. Bei Gleichstand zählt der zuletzt abgelegte Almosen-Stein.

Spieletester

02.07.2018

Fazit

Nach der Lektüre der Spielanleitung folgt die Erkenntnis, dass das Design etwas täuscht: Auch wenn es hübsch gestaltet ist und damit ein lustiges Familienspiel vermuten lässt, ist es dafür wohl etwas zu komplex. Dafür spricht auch die Altersangabe ab 12.

Diese Komplexität hat sich dann auch in der ersten Runde gezeigt: Man braucht doch etwas Erfahrung (oder einen sehr erprobten Strategie-Spieler-Geist), um gut genug vorausdenken zu können und damit auch wirklich eine spielumfassende Strategie zu haben. Wobei diese - wie so oft - meist durch das Vorgehen der Gegner durchkreuzt wird.

Wenn der größte Kritikpunkt die Größe der Spielschachtel ist, ist das ein sehr gutes Zeichen. Dafür, dass das Spiel nur aus Karten und ein paar Holzwürfelchen besteht, hätte man die Box nämlich durchaus kleiner und handlicher machen können!

Nichtsdestotrotz: Alles in allem ein cooles, abwechslungsreiches Spiel, das ich sicher öfter mal aus dem Regal holen werde.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Gute Mischung aus Glück und Strategie
  • Schönes Design

Minus

  • Etwas zu komplex, um als Familienspiel durch zu gehen.
  • Zu große Spielschachtel

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 17,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Zoch
Autor: Matt Loomis
Grafiker: Alexander Jung
Genre: Karten
Zubehör:

165 Karten
75 Almosen (kleine Holzwürfel)
1 Spielanleitung

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