Yokohama

Yokohama gilt als eines der Handelszentren Japans. Dabei begann alles als beschauliches Fischerdorf. Aber durch Exporte kamen im Gegenzug Geld und Technologie in die Stadt, die sie rasch aufblühen ließen. Sei dabei und gestalte die Zukunft Yokohamas!

Die allgemeine Auslage am Tisch

Vor den Spielern liegt eine ganze Reihe von kleinen Gebietstafeln, ein paar Verwaltungspläne und die Zählleiste. Die Gebietstafeln (trapezförmig angeordnet) zeigen jene Orte, an denen die Spieler mit ihrem Präsidenten und Assistenten aktiv werden können. Das heißt: Hier erhält bzw. kauft man man Geld, Aufträge, Waren, Technologiekarten ...

Der persönliche Spielerbereich

Jeder Spieler hat sein Warenhaus, in dem Assistenten, Geschäfte und Handelshäuser auf den Einsatz warten. Um sie verwenden zu dürfen muss man sie aber erst mit der passenden Aktion und ev. Geld vom Handelshaus in den persönlichen Vorrat schieben. Letzterer ist anfangs mit wenigen Assistenten, Geschäften, Geld und Waren bestückt. Und natürlich mit dem Präsidenten!

Der Präsident

Jeder Spielzug läuft so ab, dass man zuerst bis zu drei Assistenten auf die Gebiete verteilen darf. Dann kommt die große Stunde des Präsidenten: Er läuft über den Spielplan, wobei er vom Standort im letzten Spielzug über Gebiete läuft die eigene Assistenten beherbergen. Trifft er entlang des Weges auf einen fremden Präsidenten, so muss er ein Gastgeschenk (Geld) an diesen geben. Dort wo man die Bewegung beendet führt man die entsprechende Aktion aus. Dabei zählen der Präsident und vorhandene Assistenten als Stärkepunkte. Aber auch der eventuell vorhandene Bahnhof oder eigene Gebäude. Eigene Gebäude? Ja! Die kann man in den Gebieten bauen.

Die Gebäude

In den meisten Fällen baut man ein Geschäft. Von diesen hat man zehn Stück, zwei davon gratis und den Rest für zwei Yen das Stück aus dem Warenhaus. Für jeden Spieler ist ein Bauplatz pro Gebiet vorhanden. Viele Bauplätze sind mit einem Bonus versehen, wenn man dort ein Gebäude errichtet: Siegpunkte, Objekte aus dem Warenhaus holen, Assistenten einsetzen ... Mit dem höchsten Bonus wartet der Bauplatz für das Handelshaus auf, von dem es pro Gebiet nur einen gibt. Kein Wunder, sind Handelshäuser doch deutlich teurer zu erwerben (vier bis sieben Yen). 

Um bauen zu dürfen, muss man allerdings eine Stärke von wenigstens vier im Gebiet auffahren. Das klingt nicht so schwierig, doch man muss wissen: Nach der Aktion werden alle Assistenten in diesem Gebiet nach Hause in den eigenen Vorrat geschickt, das heißt man fängt dort wieder bei Null an ... Maximal erreichbare Stärke pro Gebiet ist übrigens fünf. Wer diese als Erster für eine Aktion aktiviert erhält einen Bonus.

Wofür das Ganze?

Man versucht möglichst viele Siegpunkte zu erlangen. Mancherorts erhält man sofort Siegpunkte (durch den bereits angesprochenen Gebäudebau, durch das Abgeben von Importgütern, durch erworbene Technologie...). Vor allem Technologien verhelfen zu einem dauerhaften Vorteil, den man für den Rest des Spiels hat. Aber sowohl sie als auch erfüllte Aufträge sind einer Nation zugeordnet. Hat man zwei gleiche Nationen gesammelt, erhält man einen Auslandsvertreter. Das ist quasi eine Bonusaktion, die man auch ohne anwesendem Präsidenten auslösen kann.

Weitere Siegpunkte kann man durch das Erfüllen der „Errungenschaften” sammeln. Für diese muss man bestimmte Waren besitzen, eine Anzahl von Aufträgen erfüllt oder Gebäude gebaut haben. Wer das zuerst schafft, hat einen Bonus gegenüber den Mitstreitern. 

Dabei darf man aber eines nicht vernachlässigen: Die Endwertung. Viele Verwaltungspläne geben am Ende Siegpunkte für jene Spieler, die dort die meisten und zweitmeisten Assistenten eingesetzt haben.

Das Spielende

Das Spielende kann durch mehrere Faktoren ausgelöst werden: aufgebrauchte Auftragskarten, aufgebrauchte Technologiekarten, verbaute Geschäfte eines Spielers oder Füllgrad von Verwaltungsplänen. Übriges Spielmaterial (Güter, Geld, ungenutzte Auslandsvertreter...) bringen noch ein paar wenige Siegpunkte. Es gewinnt, wer die meisten Siegpunkte am Konto hat.

Spieletester

17.03.2018

Fazit

Yokohama kommt mit einer fetten Anleitung: A4-Format, 20 Seiten lang! Was auf den ersten Moment schlimm aussieht, ist es aber nicht: Lediglich fünf davon benötigt man für die Regeln (und selbst davon sind die reichlichen Beispiele noch abzuziehen), der Rest sind detaillierte Erläuterungen zu Gebieten, Verwaltungsplänen und Spielkarten.

Ein so einfaches Spiel. Spielt sich das flott? Nein, keineswegs. Man hat so viele Möglichkeiten, in Aktion zu treten! Wo setze ich Assistenten? Welche Strecke wählt mein Präsident? (Sprich: Wo komme ich kostenlos durch, ohne fremde Präsidenten zahlen zu müssen?) Welche Aktion nutze ich? Wie bekomme ich mein Material aus dem Warenhaus? Welche Aufträge oder Technologien hätte ich gerne? Welche Länderkennzeichen sollte ich noch sammeln? Wann investiere ich Assistenten in die Verwaltungspläne (von wo sie ja nicht zurückkehren)? Fragen über Fragen... Die meisten kann ich lösen, ohne zu beachten was die Mitspieler gerade so treiben. Aber bei einigen macht es sehr wohl einen Unterschied und ich trete mit den anderen in Interaktion.

Obwohl eine Partie Yokohama ihre Zeit dauert, vergeht sie wie im Flug. Schließlich ist man ständig gefordert und überlegt auch während der gegnerischen Spielzüge, wie man es am besten angeht. Das Spiel ist also für Taktiker konzipiert.

Gut gelungen ist die Symbolik, die keine Fragen offen lässt. Auch die Spielanleitung ist klar und deutlich formuliert. Kleine Abstriche muss man Materialmäßig gegenüber manchen Messebildern im Internet machen: Die Assistenten sind einfache Holzwürfel (keine Figuren) und die Gebäude Stanzplättchen (anstatt 3D-Holz). Dadurch wirkt alles ein wenig flach. Das vermag den Spielspaß aber nicht zu schmälern, mir hat Yokohama wirklich gut gefallen. Und ich bin sicher: Der jedes Mal neue Aufbau wird das auch lange so bleiben lassen!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Einfach erlernt
  • Große Spieltiefe
  • Variabler Spielaufbau für viel Abwechslung

Minus

  • Die auf Fotos ersichtlichen Holzfiguren sind teilweise durch Stanzteile ersetzt worden

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Besucherkommentare

Ralf | 25.03.2018

Super spiel. Im Moment meine Nummer 1. jedes Spiel inunseren runden immer sehr eng

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 60 bis 90 Minuten
Preis: 50,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Zubehör:

18 Gebietstafeln
6 Verwaltungspläne
1 Zählleiste
4 Warenhauspläne
4 Präsidentenfiguren
80 Assistentenwürfel
4 Zählsteine
4 100-Punkte-Marker
32 Geschäfteplättchen
16 Handelshäuserplättchen
165 Güterplättchen
68 Münzplättchen
1 Bahnhofsplättchen
10 Auslandsvertreterplättchen
20 Bonusplättchen
36 Auftragskarten
30 Technologiekarten
12 Errungenschaftskarten
24 Bauplatzkarten
1 Startspielerkarte
1 Spielanleitung

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