Voyagers' Venture

Christoph Kolumbus entdeckte bei seinen Expeditionen den amerikanischen Kontinent. Bis es aber so weit war, musste er seine Geldgeber (das spanische Königspaar) lange bitten. Den Kampf ums Geld spielt man in Voyagers Venture nach. Wer wird die Gunst der Königin Isabella und somit die Finanzierung seines Traums erhalten?

Dieses Spiel wird mit englischsprachiger (und chinesischer) Anleitung geliefert. Die Karten sind sprachneutral.

Audienz bei der Königin

Königin Isabella bestimmt, welche Unterstützung die Seefahrer erhalten können (Waren, Schiffe, Waffen...). Für das Spiel heißt das: Von den Kartenstapeln werden Karten gezogen, wie viele bestimmt die Spielerzahl. Die meisten werden offen ausgelegt, einige bleiben aber verdeckt. Aus diesem Pool sucht der Startspieler als Erster aus, was er gerne hätte. Bekommt er seinen Wunsch?

Meuterei!

Das hängt von den restlichen Spielern ab. Sind alle einverstanden, nimmt er sich die gewünschten Karten. Ist aber auch nur ein Spieler dagegen, bekommt er (vorübergehend) nichts. Der Veto-Einleger ("Werte Königin, ich mache es günstiger als mein Vorredner!") ist als Nächster an der Reihe um bekanntzugeben, welche Karten er für sich beansprucht. Sein Wunsch muss niedriger sein als der vorige, oder gleich hoch bei gleichzeitiger Zahlung einer Dublone auf eine der noch verfügbaren Karten.
Wer Karten bekommen hat, setzt seine Figur auf den hintersten freien Platz der Zugreihenfolge für die nächste Runde und ist bei den weiteren Abstimmungen dieser Runde nicht mehr dabei. Das bedeutet: Wer letzter in der Spielerreihenfolge ist, bekommt alle übrigen Karten widerstandslos.

Hisst die Segel!

Sobald alle Spieler Karten haben, können die Spieler ihre Schiffskarten ausspielen, was das gleichzeitige Ausspielen von Warenkarten bedingt. Wer als Erster eine Flotte aus wenigstens drei Schiffen hat, bekommt die entsprechende Belohnungskarte. Ebenso muss man Waren ausgeben, um Adelige auf seine Seite zu bringen. Letzteres bringt dafür Vorteile während des restlichen Spiels (günstigerer Schiffskauf, verdeckte Karten ansehen, Dublonen erhalten...).

Spielende

Nach der sechsten Runde endet das Spiel. Nicht ausgespielte Schiffs- und Adeligenkarten sind wertlos. Für Mehrheiten bei Ressourcen gibt es Punkte, zudem Punkte für die Flottengröße. Natürlich hat auch jedes Schiff sowie jeder Adelige einen Punktewert. Hinzu kommen Punkte für Dublonen und Minuspunkte, falls man bei den verdeckten Karten Schmuggelware erwischt hat. Der Spieler mit den meisten Punkten darf sich über die Unterstützung des Königspaars und somit die Finanzierung seiner Expedition freuen.

Spieletester

06.08.2018

Fazit

Was fällt einem bei einem Spiel als Erstes in die Hand? Die Spielanleitung. Sie liegt auf Englisch und Chinesisch bei. Da ich letzteres nicht beherrsche, nehme ich mit Englisch Vorlieb. Allerdings finde ich das Design gewöhnungsbedürftig: Ein Blatt von ca. sechs A4-Seiten Größe ist zusammengefaltet worden. Ein Abschnitt gibt die beinhalteten Spielmaterialien an, ein weiterer den Spielaufbau. So weit, so gut. Für den Spielablauf selbst muss ich dann zur vollen Größe entfalten. Der grundlegende Ablauf steht dabei in der Mittelspalte, während die ausführlichen Erläuterungen links davon stehen. Das Ganze wird von der Kartenübersicht unterbrochen, ehe es in der Fußzeile an die Wertung am Spielende geht. Praktisch finde ich anders.

Weiters ist zur Anleitung anzumerken: Es sind einige Tippfehler vorhanden. Dafür sind die Ausführungen sehr knapp gehalten, hier hätte eine unbeteiligte Person die Nachvollziehbarkeit überprüfen sollen. Auch die Beispiele sind manchmal verwirrend. Vier Karten mit gesamt acht Siegpunkten sind beim Wertungsbeispiel abgeruckt, eine davon nach unten versetzt (warum?) und als Summe sind sieben Siegpunkte angegeben (äh... das lässt sich nicht erklären, auch nicht mit der ausgerückten Karte).

Ist man über die Probleme der Anleitung hinweg, steigt man in ein schnell erlernbares Spiel ein. Es erfolgreich zu spielen, ist aber nicht ganz so einfach. Welche Angebote der Gegner sollte ich blocken? Wieviel soll ich selbst fordern? Die Art der Kartenverteilung ist extrem interessant und ein Leckerbissen für Taktiker. Durch mehrmaliges Ablehnen und neue Angebote können für bereits bediente Spieler kleine Wartezeiten entstehen, aber insgesamt wird einem nicht langweilig. Für die, die lange nichts bekommen, kann es am Ende überraschend große Kartenkontingente abzuräumen geben.

Unbedingt mal ausprobieren!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Interessante Kartenverteilung
  • schnell erlernt

Minus

  • schwache Spielanleitung

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 bis 60 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Gamdow Games
Autor: Eastfire
Zubehör:

1 Spielbrett
97 Aktionskarten
18 Flottenkarten
1 Belohnungskarten
18 Risikokarten
5 Wertungsübersichtskarten
5 Spielhilfekarten
1 Königinnen-Figur
5 Spielfiguren
6 Dublonen
1 Spielanleitung

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