Lost Gemma W

Wir gehen auf Schatzsuche! Dabei haben wir nicht nur die Mitspieler gegen uns, sondern auch das Spiel. Und unser nächstes Problem: Fehlende Effizienz...

Dieses Spiel wird mit japanischer Spielanleitung und japanischen Kartentexten ausgeliefert. Ein deutschsprachiger Download steht bereit, der das alles übersetzt.

Komm, wir verstecken einen Schatz!

Lost Gemma W hat als Spielziel, dass man am Ende einen der Schätze finden muss, standardmäßig gibt es zwei davon. Und das in einer 5x5 Karten großen Auslage. Diese Auslage existiert am Spielbeginn noch nicht, sie muss erst durch die Spieler gebildet werden. Hierfür hat beim Spielbeginn jeder eine Wegekarte auf der Hand. Immer wenn man an die Reihe kommt, zieht man eine weitere Karte vom Stapel und baut dann eine davon in die Auslage ein. Die meisten muss man offen legen, einige dürfen/müssen aber auch verdeckt platziert werden.

Kartenaktionen

Viele Karten haben Symbole und/oder einen Text aufgedruckt. Dies erlaubt zum Beispiel Doppelzüge, das Ansehen verdeckt liegender Karten oder das Vertauschen zweier Karten. Gleichzeitig tragen die Wegekarten (der Name verrät es ja schon) Wege: Kreuzungen, Kurven ... So entsteht im Lauf des Spiels ein Labyrinth, was wichtig für das Spielende ist. Jeder Spieler hat eine Karte mit einem Ausgangsort, welche er im Lauf des Spiels in das Labyrinth einbauen muss. Standardmäßig sind dafür die vier Eckfelder vorgesehen, aber wenn diese schon durch andere Karten belegt wurden darf man sie irgendwoanders auf ein freies Feld legen. Ist die Auslage voll, startet die Erkundungsphase, also die Schatzsuche.

Komm, wir finden einen Schatz!

Ausgehend von seiner Startkarte versucht jeder Spieler, einen Weg zu einer verdeckt liegenden Schatzkarte zu finden. Es beginnt jener Spieler, der die Handkarte mit dem niedrigsten Wert behalten hat (Achtung: haben zwei Spieler denselben Wert, so sind sie sofort ausgeschieden!). Er läuft über die aufgedruckten Wege, deckt verdeckt liegende Karten auf wenn er sie betritt und führt gegebenenfalls aufgedruckte Entdeckungsaktionen auf. Im besten Fall erreicht er eine Schatzkarte. Wenn er Pech hat (bzw. in der Legephase nicht gründlich die Auslage untersucht hat), landet er in einer Sackgasse, wird von einem Monster gefressen oder fällt vom Spielplan. Ein Satz mit X, das war wohl nix!
Am Ende gewinnt jener Spieler der einen Schatz gefunden hat und dafür den längsten(!) Weg durch das Labyrinth gelaufen ist.

Optionale Wegekarten

Fünf zusätzliche Wegekarten liegen dem Spiel bei, durch die man beliebige Standard-Wegekarten ersetzen kann. Natürlich muss wenigstens ein Schatz im Spiel bleiben, man kann aber auch einen zusätzlichen Schatz ins Spiel bringen.

Spieletester

16.03.2018

Fazit

Die Grafik des Spiels Lost Gemma W ist gewöhnungsbedürftig: Sie erinnert an die Videospiele der frühen 1990er, allerdings hat jemand die kleinen Bitmaps auf Spielkartengröße aufgeblasen. Was genau auf den Karten steht, kann man in unseren Breiten nicht lesen, zum Glück gibt es die Übersetzung. Die liegt neben der Auslage, ständig schaut jemand nach, was er da auf der Hand hat ... Denn Symbolik gibt es so gut wie keine, durch die man sich erinnern könnte, was denn das für eine Sonderfunktion bei dieser Figur war. Das ist nervig!

Nicht unbedingt nervig, aber für den Anfänger verwirrend: Am Beginn einer Partie, wenn die Auslage noch nicht oder nur in Spuren vorhanden ist, sind manche Aktionen Vollholler. Es ist nett, wenn ich als erste Karte zum Beispiel ein „Tausche zwei Karten” oder „sieh dir eine Verdeckte Karte an” ausspiele, aber wenn noch keine Karten ausliegen verfällt die Aktion. Eventuell ist das daran schuld, dass man nie die komplette Auslage kennen lernt und manchmal blind durch das Labyrinth stolpert? Von einer gezielten Schatzsuche ist man dann natürlich weit entfernt: Entweder geht es schief (Standardfall) oder man hat extremes Glück und kommt nach einer langen Irrfahrt mit einem gewaltigen Punktestand ans Ziel.

Wir sehen: Lost Gemma W ist ein Spiel, das an einigen Stellen (Karten ziehen, Phase in der man Karten bekommt, verbliebener Kartenwert, Schatzsuche...) Glückselemente hat. Die Punktezählung „durchlaufe möglichst viele Karten zum Ziel” macht zwar theoretisch Sinn, lässt praktisch aber ein komisches Gefühl aufkommen (Warum geh ich nicht gleich zum Schatz?). Darum konnte ich mich für Lost Gemma W nicht erwärmen, das Hantieren mit der Sprachbarriere machte es nicht besser.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Kleine Box

Minus

  • Thema bzw. Punktevergabe wirkt aufgesetzt
  • Die Grafik ist gewöhnungsbedürftig
  • Es gibt zu viele Glücksmomente

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 10 bis 20 Minuten
Preis: 13,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Grafiker: Suo
Genre: Bluff, Karten, Legen
Zubehör:

25 Wegekarten
5 optionale Wegekarten
5 Spielerkarten
5 Startkarten
1 Spielanleitung

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