Sheep & Thief

Wie ging noch mal das Kinderlied? Fuchs, du hast die Gans gestohlen, ...
Nur stiehlt hier der Fuchs die Schafe und die lieben Mitspieler tun es ihm gleich. Und der Wolf spielt hier keine Rolle - verkehrte Welt.

Sheep & Thief ist ein niedlich illustrierter Wettstreit um den Bau einer Landschaft, bei der möglichst die umliegenden Städte per Wegenetz mit dem Startpunkt, dem eigenen Hof, verbunden werden sollten. Nebenbei züchtet man Schafe, die vor dem Fuchs und seiner Brut geschützt werden müssen. Zur Seite steht uns der brave Hütehund Gustav, der die Schafe zusammentreibt.

Jeder Spieler startet mit dem eigenen Spielertableau, einem für alle Spieler baugleichen Landschaftsplan, auf dem Platz für 4 x 4 Landschaftskarten ist. In den Ecken rechts und unten sind die Ortschaften Schafhausen, Mähmingen und Wollstadt abgebildet, die es nun zu verbinden gilt. Mitten im eigenen Plan platzieren alle Spieler eine Holzfigur von Fuchs Fritz. Im weiteren Spielverlauf bewegt sich diese Figur immer zeitgleich auf allen Spielertableaus.

Gespielt wird über drei Runden, bei denen vor allem die Kartenphase ganz entscheidend für den Spielausgang sein wird. Hierbei werden an jeden Spieler fünf Landschaftskarten verteilt. Jetzt wird über ein Drafting immer nur eine Karte ausgewählt und der Rest nach rechts oder links je nach Spielrunde weitergegeben. Sobald jeder insgesamt fünf Karten ausgewählt hat, beginnt die Legephase, in der jeder vier seiner fünf Karten auf seinem Tableau ablegt. Die letzte Karte bleibt auf der Hand und in der nächsten Runde wird wieder per Drafting auf fünf aufgefüllt.

Der Weg ist das Ziel

Natürlich ist das Ablegen der Karten an gewisse Regeln gebunden, hier sind es genau drei. Eine Karte muss korrekt ausgerichtet immer an eine bereits vorhandene waagerecht oder senkrecht angelegt werden. Abgebildete Flüsse müssen, ganz im Gegensatz zu den Wegen, immer fortgeführt werden und zu guter Letzt gilt: Der Dieb, in unserem Fall die Holzfigur von Fuchs Fritz, blockiert ein Feld. Wer nicht regelkonform legen kann, muss trotzdem eine Karte aus seiner Hand nehmen und mit der Rückseite nach oben platzieren.

Für jedes abgebildete Schaf auf einer neu gelegten Karte wird eine entsprechende Holzfigur dort gelegt. Für jeden Hund darf ein Schaf oder eine Herde Schafe um ein Feld bewegt werden. Ist der Fuchs auf einer Karte abgebildet, muss man die entsprechende Holzfigur um ein Feld bewegen. Und wie am Anfang bereits erwähnt, müssen diese Bewegung dann auch alle anderen Spieler mit ihrem Fuchs machen, so dass Fritz auf jedem Tableau immer auf dem gleichen Feld steht. Kommt Fritz dabei auf eine Karte mit Schaf-Figuren, klaut er diese. Der aktive Spieler sammelt sie von den anderen Spielern ein und legt sie in seine eigene Schaf-Koppel. Eigene Schafe müsste der Spieler in den allgemeinen Vorrat zurücklegen. Ein abgebildeter Stall wiederum schützt die Schafe vor dem Fuchs.

Gold, Gold, Gold

Nach drei Runden ist Schluss und jeder Spieler hat dann 13 Karten auf seinem Tableau liegen. Für jedes Schaf auf dem eigenen Tableau und der Schaf-Koppel bringt einen Goldtaler. Die durchgehende Wegeverbindungen nach Wollstadt und Mähmingen bringen jeweils fünf Goldtaler, nach Schafhausen gar zehn. Jeder Fluss wird entsprechend seiner Länge belohnt und wer jetzt der Reichste ist, gewinnt.

Module

Für etwas mehr Abwechslung gibt es bereits in der Grundausstattung zwei zusätzliche Module. Bei den Missionen zieht jeder Spieler zu Beginn eine der neun Missionskarten und erhält bei Spielende für deren Erfüllung zusätzliche Goldtaler.

Das Schwarze Schaf bringt am Ende mehr Goldtaler, je weiter es sich von der eigenen Hofkarte entfernt hat. Bewegt wird es wie die anderen Schafe. Wird es vom Fuchs gefangen, kehrt es wieder zur Hofkarte zurück und muss seinen Weg neu beginnen.

Spieletester

20.02.2018

Fazit

Vor Sheep & Thief kann ich nur ausdrücklich warnen!

Wer hier aufgrund der niedlichen Illustrationen ein Kinderspiel erwartet hat, der wird bitterlich enttäuscht. Das Legespiel hat es faustdick hinter den Ohren. Allerlei Tücken, versteckte Gemeinheiten und eine gehörige Portion Ärgerpotential sind hier enthalten.

Wer sich trotz der nicht bierernst gemeinten Warnung auf dieses Spiel einlässt, der findet hier ein rundum gelungenes taktisches Legespiel mit einer gewissen Glückskomponente. Die anfangs verteilten Karten per Drafting auf die Hand zu bekommen ist zwar nicht ganz neu, funktioniert hier aber einwandfrei. Ist die eigene Kartenhand vollständig, muss man mit dem klar kommen, was ausgewählt wurde. 

Mit einem Fuchs auf einer Wegekarte können zwar die lieben Mitspieler gehörig geärgert werden, aber wer nicht die richtigen Karten zur Vervollständigung seines eigenen Netzes hat, der wird auch nicht glücklich werden. Bei Sheep & Thief geht es darum, sich auf verschiedenste Situationen einzustellen und entsprechend zu reagieren - wenn denn die eigenen Karten dies zulassen. Schafe sammeln und zusammentreiben könnte eine Siegoption sein, doch die Vervollständigung des eigenen Wegenetzes bringt am Ende dann doch deutlich mehr Punkte.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • süße Illustrationen
  • knallharter Wegebau
  • einfacher Spielablauf

Minus

  • suggeriert ein Kinderspiel
  • Frustpotential

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 bis 40 Minuten
Preis: 24,95 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Pegasus Spiele
Grafiker: Wee Yee Chong
Genre: Legen, Wettlauf
Zubehör:

4 Landschaftspläne
54 Schafe (50 weiße und 4 schwarze)
4 Diebe
77 Karten
1 Anleitung (DE/EN)

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