Legends of Labyrinth

Das Auspacken des doch halbwegs großen Spiels war eine Enttäuschung: Die sehr leichte Packung offenbarte, dass nur sehr wenig Spielermaterial enthalten ist: Ein Päckchen Karten, ein kleines Säckchen mit Spielsteinen und eine Spielanleitung. Letzteres ist in der ersten Auflage übrigens mangelhaft, man sollte sich unbedingt das Update herunterladen. Ein Vorzeigemodell ist es trotzdem nicht, speziell Erläuterungen zu diversen Karten hätte man sich gewünscht.

Was die Anleitung leider komplett verschweigt: Die Helden gibt es unterschiedlich oft! Viele gibt es genau die benötigten viermal, während andere fünfmal im Deck zu finden sind. Die Komplettierung eines Sets wird bei einer fünften Möglichkeit natürlich gleich viel einfacher. Vorausgesetzt die Mitspieler kommen nicht mit besonders fiesen Karten ums Eck. Da wäre zum Beispiel eine, bei der man alle Helden bis auf drei abwerfen muss! Das ist quasi ein Reset, da man üblicherweise etwa zehn Heldenkarten vor sich liegen hat, wenn eine Art von Helden endlich zum Viererset komplettiert werden konnte.
Andererseits kann mit mehreren Aktionen in einem Spielzug ein plötzliches Spielende eintreten, nämlich dann, wenn ein Spieler zwei Dreiergruppen durch glückliches Nachziehen oder Stehlen zu Quartetten vollenden kann. Es ist also unmöglich zu sagen wer gewinnt, ehe das Spielende da ist. Die beste Taktik hilft einem auf dem Weg dorthin wenig, wenn einem das Glück nicht hold ist. Zieht man selbst nicht die richtigen Helden, kann man den destruktiven Weg einschlagen und die Helden der Gegner vergrämen.

Hoher Glücksanteil und Destruktivität - das ist eine Kombination, mit der viele nicht umgehen können. Zusammen mit dem banalen Spielablauf würde ich euch raten: Wenn ihr nicht gerade nach einem Mix aus Dominion und Munchkin sucht, seht euch nach anderen Spielen um.