Clonk!

Kann man den Gerüchten glauben, wonach in einem alten wiederentdeckten Bergwerk unzählige Schätze und Kostbarkeiten nur darauf warten, ans Tageslicht befördert zu werden?

Für die Spezies der Zwerge ist das völlig unerheblich, schließlich sind die kleinen Bergleute nicht nur mutig, sondern auch gierig und oftmals blind gegenüber den lauernden Gefahren der Unterwelt. Und die gibt es nicht nur in Form von Grubengas und einstürzenden Stollen. Ein uraltes und äußerst bösartiges Unwesen schlummert in den tiefsten Tiefen des Berges, das man besser nicht aufwecken sollte. Jeder Zwerg gräbt in seinem eigenen Stollen und hofft darauf, möglichst viele Schätze zu bergen und dabei so wenig Lärm zu machen, wie es irgendwie geht.
Clonk! ist ein kartengesteuertes Ablegespiel, bei dem es darauf ankommt, möglichst passende Schatzkarten zu bekommen, die wiederum wertvoll sein sollten und beim Entdecken möglichst wenig Lärm verursachen. Ersteres wird über Münzen angezeigt, letzteres über Augensymbole, die jeweils auf den Schatzkarten abgebildet sind.

Spielaufbau

Jeder Zwergenspieler bekommt ein zusammengestecktes Tableau mit seinem Stollen und einer darauf abgebildeten Lore sowie eine Auftragskarte. Beides legt er vor sich ab. Dann bekommt jeder zwei verschiedene Auftragsplättchen, die zum einen unterschiedliche Kristallfarben und zum anderen verschiedene Arten von Schätzen symbolisieren. Jeweils eines der beiden Plättchen wird offen, das andere verdeckt auf die Auftragskarte gelegt. Damit gibt jeder Zwerg einen Teil seiner bevorzugten Schatzkarten, für die er am Ende des Spiels zusätzliche Goldmünzen bekommen kann, preis.

Die gemischten Schatzkarten, die immer eine bestimmte Farbe und Schatzart zeigen, werden jetzt nach Vorgabe abwechselnd verdeckt und offen aufgereiht und bilden damit die fünf zur Verfügung stehenden Förderschächte. Nachdem jeder vier Schatzkarten auf die Hand bekommen hat, kann das Spiel starten.

Spielablauf

Wer am Zug ist, handelt drei Phasen nacheinander ab.

Phase 1. Die Lore füllen:
Alle Schatzkarten aus dem eigenen Stollen werden in gleicher Reihenfolge auf die Lore gestapelt. Dies entfällt natürlich in der ersten Runde, da noch keine Karten im Stollen liegen. Stattdessen wird eine erste Karte von der Hand in die Lore gelegt. Dies ist der erste gehobene Schatz.

Phase 2. Schätze heben:
Bis zu vier zueinander passende Schatzkarten dürfen in den eigenen Stollen gelegt werden. Eine neue Karte muss immer entweder die gleiche Farbe oder Schatzart wie die vorherige Karte haben. Ist der Stollen leer, ist die oberste Karte der Lore maßgebend. Die zu hebenden Schatzkarten werden entweder von der Hand genommen oder liegen am oberen Ende der Förderschächte aus.

Einmal pro Zug darf in dieser Phase auch eine Karte entweder aus einem der Förderschächte oder von der Hand direkt auf den freien Platz im Stollen eines Gegnerzwerges gelegt werden. Diese muss dann allerdings zu der zuletzt ausgelegten Karte in dessen Stollen passen. Somit können sowohl unliebsame Schatzkarten als auch unerwünschte Augensymbole untergejubelt werden.

Phase 3. Geröll sichten:
Für jeden leeren Platz im eigenen Stollen gibt es jetzt Karten entsprechend der dort sichtbaren Abbildung. Für das erste Stollenfeld gibt es eine Schnarchkarte, die unter die Lore gelegt wird und am Ende drei Augensymbole einbringt. Das zweite Feld bringt eine Kawumm-Karte ein, mit der eine Schatzkarte am Ende eines der Förderschächte weggesprengt werden kann und danach wieder auf den entsprechenden Kartenstapel kommt. Für die letzten beiden Felder bekommt der Zwerg jeweils eine neue Schatzkarte vom Nachziehstapel.

Als letzte Handlung dieser Phase muss der Zwerg noch eine Schatzkarte ziehen und danach eine seiner Handkarten offen auf einen der fünf Förderschächte legen. Er darf danach noch höchstens fünf Handkarten haben und legt eventuell überzählige Karten auf den Ablagestapel.

Spielende

Nach dem Aufdecken der Karte „Das Erwachen“ vom Nachziehstapel ist das Monster erwacht. Die Runde wird noch zu Ende gespielt und es folgt die Schlusswertung. Schatzkarten auf den schwieligen Händen der Zwerge sind nichts wert und werden abgeworfen. In die Wertung gehen nur die Schatz- und ggf. Schnarchkarten aus der Lore und dem Stollen ein. Nach dem Aufdecken des geheimen Auftragsplättchens ermittelt jeder die Anzahl seiner Münzen. Nach dem Zählen der Augensymbole erhält der Zwerg mit den meisten Augen die Karte "Das Erwachen" und verliert durch einen Steinschlag halb so viele Münzen, wie er Augensymbole gesammelt hat. Wer jetzt die meisten Münzen übrig hat, gewinnt.

Spieletester

21.11.2016

Fazit

Clonk! ist ein nettes Sammelspiel mit gewissem Ärgerfaktor, das mit leidgeprobten Zwergen richtig viel Spaß machen kann. Das Monster spielt eigentlich nur eine untergeordnete bis gar keine Rolle. Es taucht nicht wirklich auf und verbreitet Angst und Schrecken, sondern wird lediglich als Aufhänger für die Krachmacherkarten mit den Augensymbolen genutzt. Wer davon am Ende die meisten unter seinem Sammelkartenstapel hat, wird halt mit dem Verlust von Münzen bestraft. Eine schön beschriebene Geschichte, die aber nicht wirklich den Flair des Kartensammelns beeinflusst.

Lustige Idee mit den Schnarchkarten. Die gibt es, weil der Zwerg faul ist und schläft statt zu arbeiten. Mit seinem Schnarchen weckt er letztlich das Monster auf, was eine gewisse Unlogik in Bezug auf die Verwendung einer Kawumm-Karte beinhaltet. Eine Explosion sollte nachweislich bedeutend mehr Krach machen, als das Schnarchen eines Zwerges und bringt trotzdem keine Augensymbole für den anwendenden Zwerg ein – zeige mir den Fehler!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schön gestaltetes Material

Minus

  • Schnarchen Zwerge wirklich so laut?

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Besucherkommentare

Jörg Domberger (Spieletest) | 07.01.2017

CLONK! ist Kartenmanagement mit Spaß- und Ärgerfaktor. Man kann zwar Pläne schmieden, die werden von den anderen Spielern aber möglicherweise durchkreuzt. Lustig sind die Schnarchkarten, die Explosionen und auch das Nachziehen der Handkarten ist klug geregelt. Je mehr Felder im persönlichen Stollen nach dem eigenen Zug frei bleiben desto mehr Karten dürfen nachgezogen werden. Diese Felder dürfen aber auch von den Gegenspielern befüllt werden. Das kann ärgerliche Karten mit vielen Monsteraugen in die Lore spülen. Die Karte "Erwachen" ist, finde ich, einfach zu mächtig. Wer die meisten Augenkarten in der Lore hat ist eigentlich chancenlos. Laut unserer Hausregel verliert jeder Spieler am Spielende Siegpunkte in der Höhe der Hälfte seiner gesammelten Augen. Abgesehen von dieser für uns nicht ganz befriedigenden Detail ist CLONK! ein wirklich nettes und leicht zugängliches Spiel für die Familie.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Preis: 22,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: HUCH & friends
Grafiker: Marek Bláha
Genre: Glück, Karten
Zubehör:

4 Stollentableaus
108 Schatzkarten
12 Auftragsplättchen
4 Auftragskarten
1 Startspielerzwerg
1 Karte "Das Erwachen"
8 Schnarchkarten
9 Kawumm-Karten

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