Dudab

„Dudab“ heißt so viel wie „Entschuldigung“ oder „Sorry“. In diesem Fall kann es sich nur um die Entschuldigung für die schlechte Spielregel handeln. Die Qualität des ungarischen Originals (der Verlag hat seinen Sitz in Budapest) kann ich nicht beurteilen. Die englische und die deutsche Übersetzung jedoch sind mehr als mangelhaft. Das eigentlich einfache Spiel wird „von der Maschekseite“, also hinten herum, unnötig kompliziert erklärt und lässt kurzfristig Unverständnis mit Kopfschmerzen zurück. 
Vorbereitung

Der zweite Blick durchdringt den steinzeitlichen Nebel und klärt die Lage. Die Ziffer-Karten weisen drei Eigenschaften auf. Farbe (rot, gelb, grün, blau), Symbol (Hand, Keule, Mammut, Fell) und Ziffer (1-4). Eine Ziffer-Karte darf auf eine andere Ziffer-Karte gelegt werden wenn sowohl Farbe als auch Symbol unterschiedlich sind und die Ziffer sich um den Wert eins unterscheidet. Die Dudab-Karten dürfen immer gespielt werden, auch auf eine Dudab-Karte. Der Spieler einer Dudab-Karte darf sich eine Farbe, ein Symbol oder eine Ziffer wünschen. Diesem Wunsch muss der nächste Spieler, so er ihn erfüllen kann, nachkommen. Kann er es nicht, zeigt er seine Handkarten und zieht eine Karte vom Nachziehstapel. Der Wunsch bleibt bestehen bis er erfüllt wird. Mitunter passiert es, dass der Spieler sich selbst seinen Wunsch erfüllt.
Die Schamanen-Karten weisen nur eine der vier Farben auf. Ein Schamane darf nur auf eine Ziffern-Karte passender Farbe oder als Farbwunscherfüllung auf eine Dudab-Karte gelegt werden. Der Schamane fordert vom nächsten Spieler eine andere Schamanen-Karte oder eine Dudab-Karte. Kann er der Forderung nicht nachkommen muss er eine Karte vom Nachziehstapel aufdecken und so viele Karten nachziehen wie die Ziffer dieser Karte angibt. Der Schamane verhext nur den nächsten Spieler, die folgenden dürfen eine beliebige farblich passende Ziffer-Karte auf den Schamanen legen. Die Karten sind erklärt, nun folgt das Spiel.

Spielablauf

Alle Karten werden gemischt und jeder Spieler bekommt drei Karten. Neben den verdeckten Nachziehstapel werden zwei (bis vier Spieler) oder drei Karten (ab fünf Spielern) vom Stapel aufgedeckt. Auf diese Karten legt ein Spieler eine Karte nach obigen Richtlinien ab. Anstatt ablegen darf er auch nachziehen, egal ob er ablegen kann oder nicht. Es sei denn er hat bereits fünf Handkarten und kann keine legen. Dann ist das Nachziehen erst nach Überprüfung der Kartenhand durch die anderen Spieler erlaubt. Der Spieler legt eine Handkarte in den persönlichen Stapel vor sich und zieht dann eine vom verdeckten Stapel nach.
Ablegen ist kein Problem, man tut es gerne, ärgerlich wird es wenn man die sechste Karte in eine Reihe legen muss. Dann schlägt „6 nimmt“ zu und der Spieler muss fünf Karten nehmen und in seinen Sammelstapel legen. Die von ihm gelegte Karte eröffnet die nächste Reihe. Nach diesem Missgeschick darf der Spieler seine Kartenhand auf zwei Karten reduzieren.
Abgelegte darf er in seinen Stapel legen oder abwerfen. In den eigenen Stapel legt man die Karten allerdings nur wenn zumindest eine Dudab-Karte dabei ist. Sonst: Weg damit! Dudab-Karten sind gut, alle anderen bringen Schlechtpunkte entsprechend ihres Werts - Schamanen gar fünf miese Punkte. Eine Dudab-Karte neutralisiert einen Schamanen im eigenen Stapel, überzählige Dudab-Karten wandeln Ziffer-Karten in Gutpunkte um.

Dudab-Karten sind also sehr gut.
Man kann nie genug Dudab-Karten haben.
Sowohl in der Kartenhand als auch im Stapel.

Daher ist es mitunter ganz günstig die fünf Karten einer Reihe zu schlucken, wenn eine neutralisierende Dudab-Karte dabei ist. Auch die Reduktion der Kartenhand ist sehr wichtig, man schafft sich den dringend benötigten Spielraum. Der Spielraum ist reglementiert. Am Ende seines Zugs darf der Spieler nicht weniger als zwei und nicht mehr als fünf Karten auf der Hand haben. Er muss entweder nachziehen oder Karten in seinen Stapel entsorgen. Letzteres passiert häufig als Konsequenz eines zuvor gespielten Schamanen und dem strafweisen Nachziehen von bis zu vier Karten. Die Auswertung der Runde erfolgt wenn die letzte Karte vom Nachziehstapel gezogen wurde. Die Summierung mehrerer Runden ermittelt den Sieger, das ist jener mit den wenigsten Punkten.

Spieletester

13.03.2016

Fazit

Wie eingangs erwähnt, versperrt die Regel den einfachen Zugang zum Spiel. Hat man aber die Kartenmöglichkeiten und Legeregeln verstanden bietet Dudab einfache Unterhaltung mit Anleihen von 6 nimmt! und Uno. Die Leichtigkeit von 6 nimmt! erreicht es natürlich nicht – welches Spiel kann das schon – mit Uno kann es aber locker mithalten. Finde ich zumindest. …und „Dudab“, falls die Rezension nicht gefallen hat.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • nettes Thema
  • nette Illustrationen
  • gutes Material

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 12,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: A-games
Grafiker: Gracza Balasz
Genre: Karten
Zubehör:

64 Ziffer-Karten
8 Schamanen-Karten
8 Dudab-Karten
Spielanleitung (ungarisch, englisch, deutsch)

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