Haru Ichiban

Ein idyllischer Teich mit Seerosen und zwei Frösche, die gemütlich auf ihrem Lotosblatt hocken und ihr Gelege bewachen. Dazu zwei Zen-Buddhisten, die ebenso gemütlich auf ihrer Teichseite sitzen und meditieren.
Oder sind sie nur konzentriert und auf den nächsten Spielzug fokussiert?

Vor der Meditation ist noch ein wenig Arbeit zu erledigen. Die 16 Seerosenblätter müssen nach Vorschrift auf dem Teich verteilt werden, alle mit der hellen Seite nach oben. Nur ein Blatt hat zwei dunkle Seiten und zeichnet sich somit als Startfeld aus. Die beiden Frösche beziehen das Blatt mit ihrem Laich.
Ein Spieler nimmt die acht gelben Blüten zu sich, der andere die roten, sie werden mit den Ziffern (eins bis acht) nach unten vor den Spielern abgelegt. Jeder nimmt drei zufällige Blüten aus seinem persönlichen Vorrat und schaut sich die Ziffern auf der Unterseite geheim an. Jeder wählt eine Blüte, gleichzeitig wird die Ziffer gezeigt. Der Spieler mit der niedrigeren Ziffer wird Junior-Gärtner, der andere Spieler Senior-Gärtner. Bei gleichen Ziffern gibt es eine für mich nicht ganz zufriedenstellende Sonderregelung, dazu später mehr.

Ein Spielzug gliedert sich in vier Aktionen:

  • Der Junior lässt die dunkle Seerose mit seiner Blüte erblühen.
  • Der Senior lässt eine beliebige Seerose in seiner Farbe erblühen. Sitzt ein Frosch auf dem Blatt versetzt er ihn auf ein beliebiges freies Blatt ohne Blüte.
  • Der Junior verschiebt ein Seerosenblatt oder eine Reihe von Seerosenblättern orthogonal um eine Position, logischerweise darf keine Seerose aus dem Teich geschoben werden.
  • Der Senior wählt ein Seerosenblatt ohne Blüte und dreht es auf die dunkle Seite. Ein eventuell darauf sitzender Frosch wird auf ein leeres Blatt versetzt. Das dunkle Blatt verwendet der neu bestimmte Junior im nächsten Spielzug bei Aktion 1.

Gibt es keinen Junior und Senior, lässt jeder die Seerose mit seinem Frosch erblühen. Wer als erster quakt wie ein Frosch, versetzt danach seinen Frosch als Erster auf ein freies Blatt. Dieses Quaken stört den meditativen Ansatz doch ein wenig.
Meditierende Mönche tun das alles nicht zum Spaß. Sie haben fünf Ziele. Ein Hauptziel (fünf Siegunkte sammeln und gewinnen) und vier Teilziele (Siegpunkte machen und auf dem Pfad der Erkenntnis, manche sagen auch Siegpunktleiste dazu, voranzukommen). Siegpunkte werden durch vorgegebene Blütenanordnungen der eigenen Farbe auf dem Teich gewonnen. Vier Blüten in einem zwei mal zwei Quadrat bringen einen Punkt, vier in einer Reihe waagrecht oder senkrecht bringen zwei Punkte, vier in einer Reihe diagonal bringen drei Punkte und fünf in einer Reihe, egal wie, bringen fünf Siegpunkte und damit den sofortigen Sieg der Partie.

Spieletester

03.04.2016

Fazit

Wir haben es hier mit einem gut verkleideten „vier in einer Reihe“ und damit im Grunde mit einem abstrakten Positionsspiel zu tun.
Es kommt recht harmlos und schüchtern daher, hat es jedoch faustdick hinter den Ohren, die so groß wie Lotosblätter im ersten Frühlingswind (Haruba Ichiban) wackeln.
Persönlich erinnert es mich an Spiele wie „Longhorn“ vom Autor selbst oder „Attila“ von seinem Kumpel Bruno Faidutti.
Positionsspiele, wie sie im Lehrbuch im Kapitel „Schon dagewesen“ stehen.
Wenn es denn ein solches Buch gäbe…

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Nett aufbereitet

Minus

  • Nichts Neues

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 bis 40 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Blackrock Games
Autor: Bruno Cathala
Grafiker: Stefano Collavivi
Genre: Taktik
Zubehör:

Spielplan mit 25 Teichfeldern, 8 rote Blüten, 8 gelbe Blüten, 16 Seerosenblätter, 2 Frösche, 2 Holzmarker „Gärtner", eine Punkteleiste, 2 Aufkleber „Gärtner", Spielanleitung (englisch, französisch, holländisch)Spielplan mit 25 Teichfeldern, 8 rote Blüten, 8 gelbe Blüten, 16 Seerosenblätter, 2 Frösche, 2 Holzmarker „Gärtner“, eine Punkteleiste, 2 Aufkleber „Gärtner“, Spielanleitung (englisch, französisch, holländisch)

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