Manhattan Traffiq

Plättchen legen, Männchen setzen, Weg kontrollieren, Männchen wandern lassen, alles klar: Caracassonne.
Plättchen legen, Taxi oder Lieferwagen setzen, Straße kontrollieren, Auto fahren lassen, alles klar: Manhattan Traffiq.
Der Stadtplan von Manhattan zeigt rote und braune Stadtteile mit begrenzenden Straßen, grüne Parks und blaues Wasser. Ausgehend vom Times Square mit vier vorgegebenen Plättchen in definierter Anordnung wächst die Stadt. Plättchen werden passend angelegt. Rot an rot, braun an braun, Park an Park und See an See. Entsteht durch das Anlegen von Plättchen eine nicht mehr erweiterbare Kreuzung oder Straßenecke im Zentrum von vier Plättchen darf der aktive Spieler dort ein Taxi oder einen Lieferwagen platzieren.

Kann ein Spieler alle seine Fahrzeuge (11/7/6 bei 2/3/4 Spielern) auf den Straßen unterbringen gewinnt er sofort. Aber: Nix is fix und auch in Manhattan gibt es Tricks zur umweltgerechten, gegnerischen Autoentsorgung.

Spielablauf

In einem Spielzug stehen zwei der folgenden Aktionen zur Verfügung: Stadtplättchen anlegen (zweimal erlaubt); eine Fahrt mit dem Lieferwagen (eine Kreuzung weiter); eine Fahrt mit dem Taxi (egal wie weit, zu einer anderen Kreuzung); Stadtplättchen nachziehen (zweimal erlaubt).

Man beginnt mit zwei Plättchen im persönlichen Vorrat. Durch die Anordnung der vier Times Square-Startplättchen oder der zehn Central Park-Startplättchen (siehe Bild) kann der Startspieler, wenn er zufällig gute Plättchen gezogen hat, durch Vervollständigung von Kreuzungen eines oder sogar zwei seiner Autos setzen. Das ist für weiter hinten liegende Spieler kaum mehr aufzuholen, speziell im Spiel mit mehr als zwei Spielern.

Von den verfügbaren Aktionen dürfen nur zwei ausgeführt werden. Das Nachziehen von einem oder zwei Plättchen ist dabei immer die letzte Aktion. Startet man ohne Plättchen darf man seine Aktionen auf Fahrten oder das Nachziehen von Plättchen aufteilen.

Immer wenn ein Auto eine Kreuzung oder Straßenecke im Zentrum von vier Plättchen aktiv besetzt, sei es durch das Einsetzen oder durch eine Fahrt, werden die Mehrheitsverhältnisse an Fahrzeugen in den beiden durch die Kreuzung laufenden Straßen überprüft. Dabei zählt ein Taxi einen Punkt und ein Lieferwagen zählt zwei Punkte. Hat der aktive Spieler in der überprüften Straße mehr Fahrzeugpunkte als andere Spieler, müssen diese alle ihre Autos aus dieser Straße zurück in den Vorrat nehmen.

Die Mehrheiten können sich so immer wieder ändern. In einem Spielzug mitunter sogar zweimal, durch Einsetzen und/oder Autofahrten.

Das Spiel endet nach rund 30 Minuten, wenn alle Plättchen nachgezogen wurden und nachdem jeder noch einen Zug absolvierte oder sofort, wenn ein Spieler alle seine Autos im Straßenverkehr von Manhattan unterbringen konnte.

Spieletester

22.03.2016

Fazit

Schon 1973 besang der Franzose Charles Jérôme das amerikanische Manhattan und landete damit einen respektablen Hit. 42 Jahre später verlegte der Deutsche Harald Mücke das Spiel Manhattan Traffiq und landete damit keinen besonderen Hit.

Es scheint als hätte man viele Möglichkeiten, der Schein trügt jedoch. Nur sehr selten hat man die Gelegenheit, mit nur einem Plättchen eine Kreuzung zu vollenden und ein Auto einzusetzen (außer der Startspieler oder gleich danach sitzende Spieler). Zumeist muss man beide Spielzüge für das Legen von Plättchen verwenden. Oft ist das Nachziehen von Plättchen die einzige sinnvolle Aktion. Da Nachziehen nur am Zugende erlaubt ist schränkt das wiederum sehr ein. Wenn ich meinen Zug mit nur einem Plättchen beginne ist es nicht erlaubt, ein Plättchen nachzuziehen und dann eine Aktion zu überlegen. Einzige erlaubte Aktion ist dann weiteres Nachziehen. 

Ideal ist es, ein vom großen Manhattan durch Seen oder Parks abgetrenntes kleines Straßennetz zu schaffen und dort die Mehrheit aufzubauen und zu kontrollieren. Aber wer schafft das schon.

Die Plättchen sind dünn und grafisch wenig ansprechend. Die Autos aus Holz sind nett, leider kann man Taxis und Lieferwägen nicht gut voneinander unterscheiden. Dass zwei Spieler mit den Farben rot und gelb spielen müssen, der dritte dann blau verwenden muss und nur bei vier Spielern auch grün mit dabei ist stört mich prinzipiell nicht. Bei einem Preis von rund 20 € dürfte das aber nicht sein.

Manhattan Traffiq ist ein überteuertes Spiel, dessen Spielreiz leider weit hinter den Erwartungen zurück bleibt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

  • Schlechte Plättchenqualität
  • Wenig Spieltiefe
  • Taxis und Lieferwägen schwer unterscheidbar
  • Lieblose Grafik

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Preis: 19,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Mücke Spiele
Autor: Dirk Arning
Grafiker: Christian Opperer
Genre: Legen
Zubehör:

44 Stadtteilplättchen
4 Startplättchen
6 Aktionsplättchen (rückseitig Startplättchen „Central Park“)
10 Lieferwagen (3 rote, 3 gelbe, 2 blaue, 2 grüne)
25 Taxis (8 rote, 8 gelbe, 5 blaue, 4 grüne)
Spielanleitungen (deutsch, englisch)

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