Gipfelstürmer

Ziegen, Gemsen oder Steinböcke? Laut Spielanleitung sind es Steinböcke, die vom verbauten Gebiet über gemütliche Wanderwege zum Gipfel des schneebedeckten Ötschers wandern.
Die Wanderung vollzieht sich würfelgesteuert und etappenweise. Vom Sammelplatz am Fuße des Bergs, alle fünf Steinböcke jedes Spielers starten dort, führen fünf Wege nach oben.

Welcher genommen werden darf entscheiden die fünf Würfel. Das Ergebnis nach zweimaligem Nachwürfeln ist bindend. Mit zwei Paaren ist der mittlere Weg zu benutzen, mit einem Drilling jener links oder rechts der Mitte, mit der Würfelsumme bis 15 Augen nimmt ein Steinbock den Weg ganz links, mit der Summe größer oder gleich 25 ist der rechte Weg zu gehen.

Die Rastplätze nach der ersten Teilstrecke bieten beliebig vielen Steinböcken Platz, danach wird es enger und es wird geschubst, gedrängelt und geschoben. Nicht immer zur Freude der weiter oben stehenden Steinböcke. Mitunter hat ein kleiner Stoß mit den Hörnern den unfreiwilligen Abstieg in eines der untersten Basislager zur Folge. Besonders dann wenn schon viele Steinböcke unterwegs sind, können Kettenreaktionen zu geplanten oder ungeplanten Positionsveränderungen führen.

Das Schubsen bringt eigene Steinböcke weiter nach oben (schwarze Pfeile), geschubste gegnerische Steinböcke müssen sich auf eine mögliche Talfahrt (weiße Pfeile) auf dem kleinen Bergbach vorbereiten. Da auf einem Berg die Luft oben immer dünner und das Klettern damit anspruchsvoller wird, wird für das Weiterkommen auch von den Würfeln mehr gefordert.

Vier gleiche Würfel, große Straßen oder Würfelsummen kleiner gleich neun oder größer gleich 28 sind nötig um die obersten Camps zu erreichen. Von dort ist ein Fünfling nötig um den Gipfel zu erreichen. Es sei denn, eigene Steinböcke schieben von unten an. „Vitamin P“ nennt man das in Österreich, man kann auch Protektion dazu sagen.

Man erwürfelt sich Seilschaften, deren Bewegung im untersten Glied sich bin ganz nach oben fortpflanzt und auswirkt. Damit kann man mit einem einfach zu erreichenden Würfelergebnis einer unteren Ebene sogar einen eigenen Steinbock auf den Gipfel hieven. Man erspart sich die sehr schwer zu würfelnden Fünflinge für den Solo-Gipfelsturm eines einsamen Steinbocks und gewinnt pro Steinbock in der Kette eine Position. Seilschaften sind also das Mittel zum Sieg.

Die Gegner versuchen natürlich diese den Sieg bringenden Seilschaften zu unterbrechen. Mitunter ist es aber nicht leicht diese Steinbockverkettung gezielt zu stören, schließlich man muss das richtige Würfelergebnis erzielen. Es macht also Sinn gemeinsam gegen den Führenden vorzugehen. Dabei kann schon mal ein eigener Steinbock durch Verkettung unglücklicher Umstände tiefer rutschen als erwünscht. Wenn es dem bösen Mitspieler schadet ist’s das Opfer aber allemal wert. Erreicht ein Steinbock den Gipfel, ist das für den Leithammel schon die halbe Miete. Der aktuelle Gipfelstürmer hat nun eine Ruhepause beim Gipfelkreuz verdient und der Spieler muss in der Folge mit vier Steinböcken weiter spielen. Erst wenn der nächste Steinbock am Gipfel eintrifft darf der blockierte Steinbock wieder vom Sammelplatz starten.

Erreicht der zweite Steinbock eines Spielers den Gipfel, endet das Spiel mit dem Sieg dieses Spielers.

Spieletester

21.01.2016

Fazit

Gipfelstürmer kombiniert Kniffel, Würfelpoker und Yatzy mit der Bewegung von Steinböcken auf einem Spielplan. Durch das Gedränge und das damit einher gehende Geschubse kommt es immer wieder zu witzigen Positionsveränderungen, die manchmal (durch Bildung von Seilschaften) sogar erfreulich sein können. Gipfelstürmer ist in wenigen Minuten erklärt, durch die Verwandtschaft zu obigen Würfelspielen kommt alles sehr bekannt vor, dennoch bietet es durch die Bewegung der Steinböcke auf dem Spielplan und die Rempelei auf dem Weg nach oben viel Spaß. Ein ideales Familienspiel ohne Einstiegshürde und mit hohem Glücksfaktor.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Gerhard | 21.01.2016

Tolles Spiel vom grünhaarigen Friedemann. Heißt jetzt bei Amigo scheinbar Gipelkraxler.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Amigo
Grafiker: Christian Fiore
Zubehör:

Spielplan, 20 Steinböcke aus Holz (jeweils 5 in vier Farben), 5 Standardwürfel, 4 Gipfelplättchen, Spielanleitung

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