Antarctica

Der Kampf um die gewaltigen Rohstoffe und Bodenschätze am Südpol hat spätestens mit dem Klimawandel und dem einhergehenden Tauwetter begonnen. Was seit einiger Zeit tatsächlich Realität geworden ist, kann mit Antarctica vom Argentum Verlag auf spielerische Art und Weise nachgeahmt werden.

Die Spieler schicken Wissenschaftler mit Schiffen in die acht Regionen der Antarktis, um vor Ort einen der 14 Bauplätze zur Errichtung von Camps, Werften, Forschungsstationen, Quartieren, Planktonfarmen, Parabolantennen, Kränen, Fördertürmen, Bohrtürmen, Windrädern, Laboratorien oder Fabriken zu nutzen. In jeder Region können drei Schiffe anlegen. Bewegt wird immer das vorderste Schiff der Region, in der die Sonne scheint und die damit eisfrei ist. Der betroffene Spieler muss dann allerdings sein Schiff in eine Region ohne Sonne bewegen, obwohl es hier dann eher nicht eisfrei ist. Okay, hier hakt die Spielidee etwas, aber wahrscheinlich sind die Schiffe alles Eisbrecher und können das dann.

Wer also sein Schiff in eine beliebige Region bewegt hat, kann dann Gebäude errichten, in einer Werft ein Schiff bauen, einen Wissenschaftler anwerben oder auf einer der Fortschrittsleisten voranschreiten. Wer gar nichts machen möchte, der kann natürlich auch passen, was aber in der Anleitung ausdrücklich nicht empfohlen wird.

Sobald entweder ein Spieler keine Wissenschaftler mehr zur Verfügung hat oder das letzte Gebäude errichtet wurde, endet das Spiel und es werden Siegpunkte in vier Kategorien vergeben.  Bei der Gebietswertung gewinnt in jeder Region der Spieler mit den meisten Wissenschaftlern so viele Punkte, wie es Gebäude und Wissenschaftler insgesamt, also eigene wie fremde, gibt. Abgeschwächt bekommen die nachfolgenden Spieler so viele Punkte, wie der vor ihm platzierte Spieler Wissenschaftler in der Region hat. Die Wertungen für Forschungsleiste, Baukarten und Spielsteine sind ähnlich ausgerichtet, so dass man immer auch von den Ergebnissen der anderen Spieler abhängig ist. Am Ende gewinnt natürlich derjenige, der die meisten Siegpunkte auf sich vereinen konnte.

Spieletester

03.05.2016

Fazit

Antarctica kann zunächst einmal mit dem Spielmaterial punkten. Dieses ist von sehr guter Qualität und weiß auch optisch zu gefallen. Der Spielaufbau gelingt nach anfänglichen Verwirrungen bezüglich der einzelnen Karten zügig. Leider ist die Anleitung nicht unbedingt spielerfreundlich aufbereitet. Wer ganz bestimmte Sachverhalte nachlesen möchte, der sucht sich einen Wolf.

Das Spiel läuft flüssig und macht Spaß, aber nur wenn keine Zugoptimierer an Bord der Schiffe sind. Die unnötig verkomplizierte Schlusswertung ist der ideale Nährboden für diese Art Spezies, die jedes Spiel durch lange Wartezeiten kaputt machen können. Zum Glück habe ich diese Langweiler aus meinen Spielgruppen ausgeschlossen. Trotzdem ist das Prozedere der Endwertung eher suboptimal, weil man sich mit dieser Kenntnis im Hinterkopf auch gerne mal verrennt. Und das hat dieses ansonsten gute Spiel nicht verdient.

Die strategischen und taktischen Herausforderungen von Antarctica  sollten auch für gehobene Gelegenheitsspielgruppen Anreiz genug sein, den Kampf am Südpol anzunehmen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • sehr schönes und wertiges Spielmaterial
  • unverbrauchtes Thema

Minus

  • verkopfte Schlusswertung
  • Spielanleitung gewinnt keine "Goldene Feder"

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 bis 90 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Argentum Verlag
Grafiker: Dennis Lohausen
Zubehör:

1 Spielplan
6 Gebäude (Pappscheiben)
12 Gebäude "Ressourcen" (Holz)
4 Gebäude "Know-How" (Holz)
9 Forschungsstationen (Pappscheiben)
16 Gebäude "Prestige" (3D)
60 Spielkarten
1 Sonne (Holz)
24 Holzschiffe
64 Wissenschaftler (Holzfiguren)
24 Holzwürfel
2 Packeismarker
4 Siegpunktmarker
1 Spielregel

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