Vampir Connection

Vampir Connection ist ein Spiel für 3 – 6 Blutsauger, die laut Verlagsempfehlung ein Mindestalter von 16 Jahren erreicht haben sollen. Meiner Meinung hat das Spiel nur ein etwas skurriles Thema -> die Karten sind absolut jugendfrei und witzig illustriert – einem Spiel ab 14 sollte also eigentlich überhaupt nichts im Wege stehen (in diesem Alter hat wohl jeder Jugendliche schon mal einen Dracula-Verschnitt gesehen oder gelesen)!!!

Ziel von Vampir Connection ist es, am Ende des Spieles die meisten Blutstropfen sein eigen zu nennen.

Zu Beginn des Spieles erhält jeder Spieler eine Gruft, ein Schloss und einen Vampir zugeteilt. Jeder Vampir hat eine besondere Eigenschaft: während Graf Knobelzahn immun gegen Knoblauch ist, kann Gräfin Nebelzahn als Nebel vernagelte Türen durchfliegen usw. Im Spiel selbst befinden sich die Vampire zumeist in ihrem Schloss. Von hier aus können sie Angriffe auf das Dorf und auf Schlösser der Mitspieler vornehmen, oder sich in die Gruft zurückziehen.

In der Gruft befindet sich ein Vampir dann, wenn er von einem Mitspieler mit Hilfe eines Vampirjägers gepfählt wurde – oder wenn er sich einfach nur mal ausrasten möchte (um Karten nachzuziehen). Er kann sich nur mit Hilfe eines Buckligen wieder ins Schloss begeben. Wie man also sieht, ist ein persönlicher Igor wichtig um wieder ins Geschehen eingreifen zu können! Aus diesem Grund sollte man immer einen Buckligen in den Handkarten haben.

Um an Blutstropfen zu gelangen müssen die Vampire nächtliche Angriffe aufs Dorf vornehmen. Mit Hilfe ihrer Aktionskarten gelangen sie als Nebel, Werwolf, Fledermaus u.ä. ins Dorf. Dort dürfen sie eine Dorfkarte umdrehen und das aufgedeckte Opfer in ihren Schlosshof verschleppen. Zuweilen kann es passieren dass ein Mitspieler nur auf die Gelegenheit gewartet hat und gnadenlos dann zuschlägt, wenn man in aller Ruhe in Fledermausgestalt ins Dorf segelt – flugs ist man gepfählt und landet in der Gruft: der Zug ist zu Ende. Auch kann es passieren, dass eine gemeine Sonderkarte aus dem Dorfstapel den Zug vorzeitig enden lässt. Angenommen es verläuft aber alles nach Plan, dann landet das Opfer im Vorhof des Schlosses. Der Vampir muss sich an dieser Stelle entscheiden ob er das Opfer gleich aussaugt (bringt mehr Punkte, aber das Opfer ist dann futsch) oder ob er es lieber ins Schloss bringt und von nun an jede Runde annuckelt. Das bringt zwar jede Runde fette Punkte, jedoch ist die Gefahr groß, dass ein feindlicher Vampir sich ins Schloss verirrt und die dicksten Brocken einfach mal mitgehen lässt... Auf diese Art und Weise sammelt man also Blutstropfen. Man kann auch mal auf die rote Leibspeise verzichten und stattdessen Karten nachziehen!

Das Spiel lebt von Interaktivität und Spaß. Zwar kann man im Spiel die Spielzüge der anderen nur beeinflussen wenn man sie mit Hilfe eines Vampirjägers pflockt, jedoch kann man auch zu Beginn jeder Runde mit dem Vampir, der an der Reihe ist, Karten tauschen – was oft zu witzigen und völlig abstrusen Forderungen (und Ablehnungen) führt! Spielspaß bringen die eigene Gier (den dicken Metzger nicht sofort auszusaugen sondern ins Schloss zu bringen – wo er gerade mal eine Runde lang liegt bevor er gestohlen wird), Schadenfreude (welche enorm groß ist, wenn Graf Superschluck wieder mal ein alkoholisiertes Opfer ins Schloss verschleppt hat - was ihm natürlich nicht gut tut) und die witzigen Karten (so kann die auf den ersten Blick unnötige Vogelscheuchekarte mit den Werten 0/0 riesige Schadenfreude auslösen, wenn sie beim an-den-linken-Nachbarn-ein-Opfer-abgeben-Rad beim größten Konkurrenten landet!)


Spieletester

09.08.2004

Fazit

Für ca. 15 Euro liefern Sphinxspiele (der Eigenverlag von Henning Poehl) schönes Spielmaterial in einer leider etwas unauffälligen blauen Schachtel!

Etwas mühsam ist unglücklicherweise die Spielanleitung ausgefallen -> es gibt keine übersichtliche Gliederung wo man wichtige Punkte beim Nachlesen gleich wieder findet. Daher kann es beim ersten Spiel zu leichtem Frust kommen – davon sollte man sich aber nicht abhalten lassen! Spätestens beim zweiten Spiel sollte alles flüssig verlaufen, der Spielablauf selbst ist nicht schwierig und verläuft im Prinzip bei jedem immer gleich (Tauschphase, ins Dorf/fremdes Schloss gehen, Opfer an- oder ausnuckeln, Karten nachziehen). Zuweilen fallen ein paar Sonderkarten dazwischen, welche aber meistens selbsterklärend sind. Glück und Taktik halten sich in diesem Spiel etwa die Waage! In diesem Sinne: ein etwas skurriler, aber lustiger Spielespass, nicht zu komplex und auch nicht zu langatmig und auf alle Fälle ein Muss für alle Vampirfans!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 16 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2001
Autor: Henning Poehl
Genre: Karten
Zubehör:

ca. 70 Blutstropfen Counter, 120 Karten (davon 6 Vampirkarten, 6 Schlösser, 6 Grüfte und 59 Dorfkarten)

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