Unter diesem Namen kenne ich drei Gegebenheiten: die physikalische Theorie, die amerikanische TV-Serie vom Hörensagen, dieses Kartenspiel. Letzteres lehnt sich optisch an Vorletzteres an, mehr nicht – inhaltlich höchstens in geringerem Maße, um ein wenig „Chaos zu verbreiten“.
Im Grunde ist The Big Bang Theory ein einfaches Stichspiel, das dadurch aufgepeppt ist, dass (fast) alle Karten „so rum oder so rum“ gespielt werden können. Eine Kartenhälfte hat diese Farbe und diesen Wert, die andere Hälfte eine andere Farbe und einen anderen Wert. In der Tischmitte liegen immer drei sogenannte „Haben will“-Karten – bemüht lustig (Regiegelächter), nicht wirklich witzig. Drei Punktekarten, um die es in jeder Spielrunde geht. Wer für die grüne Karte die meisten Punkte ausspielt, bekommt diese, ebenso für die rote Karte, die blaue Karte. Maximal hat jeder Spieler also drei Kartenreihen vor sich liegen, immer die nach oben liegende Farbe und der zugehörige Wert zählt. Wer an der Reihe ist, spielt eine Karte oder passt. Der Gewinner jeder Punktekarte gibt die dafür gespielten Karten ab, die anderen nehmen ihre nicht siegreichen Karten zurück auf die Hand. Das führt zu sehr unterschiedlicher Kartenverteilung, denn anschließend zieht jeder Spieler nur genau zwei Karten von seinem zuvor gemischten Nachziehstapel (alle Spieler haben den gleichen Kartensatz) - eine durchaus pfiffige Regelung und man muss versuchen, mit seinen Karten gut hauszuhalten. Nach sechs Spielrunden steht der Spielsieger fest. Das „Chaos“ bringen die sogenannten Paradoxon-Plättchen ins Spiel, von denen jeder Big Bang-Theoretiker zu Beginn zwei erhält. Da wird dann die Farbe grün zu rot und umgekehrt, der Wert bestimmter Karten wird halbiert oder wenn jemand zwei bestimmte Charaktere spielt, erhält er einen Bonus auf Karten bestimmter Farbe, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wer möchte, spielt eins seiner Paradoxon-Plättchen zu Beginn einer der sechs Spielrunden verdeckt aus, dieses gilt dann für alle Spieler und wird erst zum Ende der Spielrunde aufgedeckt. Maximal können also vier solcher Plättchen gleichzeitig zur Geltung kommen, sich u. U. sogar gegenseitig aufheben. Auch das ist ganz witzig, aber weit davon entfernt, „Das geniale Spiel“ zu sein, wie uns die Schachtel weismachen will. Das durch die Doppelwertigkeit der Karten eh schon unplanbare Spielgeschehen wird dadurch noch „chaotischer“, so gesehen mag das Spielthema erreicht sein. Ein wenig Taktik bleibt darin, zunächst oft früh zu passen, um so die eigene Hand immer stärker anwachsen zu lassen und dann zuschlagen zu können. Spielziel ist es, die meisten Punkte durch „Haben will“-Karten zu ergattern. Durch die Varianten, mit offenen Paradoxon-Plättchen zu spielen oder diese sogar vollständig wegzulassen, führt sich das Spielprinzip selbst ad absurdum. Und durch die Variante, mit einem (oder noch mehr) Plättchen zu spielen, das/die niemandem bekannt ist/sind, wird es noch unplanbarer.
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06.12.2015
Fazit
Von einer Ausnahme abgesehen (Game of Thrones) mag ich keine TV-Serien und solche mit künstlichem Gelächter, das meist dann einsetzt, wenn es überhaupt nicht lustig ist, schon gar nicht. Ganz so hart möchte ich über dieses Spiel nicht urteilen, das aber vielleicht bei manchem Fan dieser Serie (soll es ja geben) falsche Erwartungen weckt – das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Eine (legitime?) Verkaufsstrategie, mehr nicht. Ein etwas schaler Eindruck bleibt zurück, man kann The Big Bang Theory durchaus mal spielen, hat aber auch nichts verpasst, wenn man es bleiben lässt.
Plus
Minus
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Details
Details
Auszeichnungen:
Spieleranzahl:
2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer:
25 Minuten
Erscheinungsjahr:
2015
Verlag:
Kosmos
Autor:
Michael Schacht
Genre:
Karten
Zubehör:
4 x 15 Spielkarten 18 "Haben will"-Karten 10 Paradoxon-Plättchen 1 Startspielerplättchen
Statistik
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