Die Spielerzahl ist klar.
Die Altersangabe passt.
Der Preis ist in Ordnung.
Die Frisur sitzt.
Die Spieldauer variiert.
Und zwar gewaltig.
MAXimal eben.
20–40 Minuten ist für eine Einzelpartie vorzusehen, eine Standard-Partie kann in rund 75–120 Minuten abgewickelt werden, die "Lange Partie" kann sich schon zwei bis drei Stunden hinziehen und eine Marathon-Partie dauert gar drei bis fünf Stunden. Mit Marathon hat das nichts mehr zu tun, da braucht es schon gestandene Iron-Man-Ludonauten. Das ist echt was für Masochisten. Umso fragwürdiger, was "sado" im Spieltitel verloren hat?
Kamimaso hätte doch auch gut geklungen.
Dabei schauen die Drachentürme so harmlos aus. Wie Gustostückchen aus der Bonbonniere vom letzten Geburtstag. Dunkle Schokolade mit 85% Kakaoanteil gegen weiße Schokolade mit Crisp. Klar, dass meine Frau mit den hellen Türmen spielt.
Fünf Varianten werden in der Spielregel angeboten.
"Klebrige Felder"
Meine Frau isst gerne Honig.
Das könnte viel erklären, tut es hier allerdings nicht.
Die Felder in Gold und Silber halten einen Turm fest, darüber hinweg ziehen ist nicht möglich.
"Teleport"
Bei Star Trek wird oft und gerne teleportiert.
Das könnte viel erklären und tut es hier sogar.
Alle goldenen Felder sind quasi miteinander verbunden, das Beamen von einem Goldfeld auf ein anderes ist möglich. Das Zielfeld muss aber näher zur eigenen Grundlinie liegen. Die Bewegung des Turms darf nach dem Beamen fortgesetzt werden.
Gilt auch für silberfarbene Felder.
"Retro"
Flohmarkt ist Retro.
Das könnte viel erklären, tut es hier allerdings nicht.
Mit "Retro" ist hier eigentlich "retour" gemeint. Der auf einem goldenen oder silbernen Feld stehende aktivierte Turm muss mindestens ein Feld zurück ziehen. Ein klarer Bruch mit der Kamisado-Tradition.
"Drachenfalle"
Ein gefangener Drache macht eine Mausefalle zur Drachenfalle.
Das könnte viel erklären, tut es hier allerdings nicht.
Hier werden Drachentürme gefangen. Nicht wie in "Klebrige Felder" nur temporär sondern für die ganze restliche Partie. Gefüllte Drachenfallen können aber auch als taktisches Mittel verwendet werden.
"Sumo"
Wer viele Schokolade isst wird fett.
Das könnte viel erklären, tut es hier allerdings nicht.
In dieser Variante wird jeder Drachenturm, der auf Silber oder Gold steht, befördert. Aus einem Drachenturm wird ein Sumo, aus einem Sumo ein Doppel-Sumo, aus einem Doppel-Sumo ein Dreifach-Sumo und so weiter.
Die Degradierung folgt unmittelbar nach Verlassen des Beförderungsfelds.
Die Steigerung "MAX" bezieht sich im Vergleich zum Grundspiel auf die vergrößerte Spielfläche der Spielplanrückseite. Statt des eingefärbten Schachbretts hat man es mit 100 bunten Spielfeldern zu tun. Zu den bekannten acht Farben sind noch Silber und Gold hinzugekommen, die passenden Drachentürme sind natürlich auch mit dabei. Die Übersichtlichkeit leidet durch die Wahl der beiden neuen Farben etwas.
An den bekannten Spielregeln ändert sich fast nichts. Lediglich die Zugweite der Drachentürme wurde auf sieben Felder begrenzt. Damit ist es nicht mehr möglich von der eigenen Grundlinie in einem Zug auf die gegnerische zu gelangen. Diesbezüglich ist Max etwas fehlertoleranter.