Thunder Alley

Dieses Spiel ist nur in englischer Sprache erhältlich.

Ladies and Gentlemen, please start your engines! Spätestens seit Filmen wie „Der rasende Gockel“ oder “Tage des Donners” kennt man auch bei uns die Nascar-Rennserie. Dort wird nur selten auf Straßenkursen gefahren, so wie es zum Beispiel die Formel 1 oder die DTM tun, sondern zumeist auf Speedways. Dies sind mehr oder weniger ovale Rennstrecken, auf denen es mit Durchschnittsgeschwindigkeiten jenseits der 300km/h zur Sache geht. Tauche ein in diese Welt und zeige dein Können auf drei unterschiedlichen Speedways sowie einem Straßenkurs. Spiele Thunder Alley!

Je nach Spielerzahl tummeln sich zwölf bis einundzwanzig Autos (drei bis sechs pro Spieler) auf der Strecke. Am Start stehen alle brav in Reih und Glied – aber dann geht’s ab! Mithilfe der Rennkarten bewegt man ein oder mehrere Autos über den Kurs. Die Rennkarten sind grob in vier Kategorien zu unterteilen: Solofahrt, Kolonnenfahrt, Führungsfahrt und Schubfahrt. Bei einer Solofahrt fährt ein Auto alleine. Bei der Kolonnenfahrt werden alle Fahrzeuge bewegt, die sich in der gleichen Kolonne befinden wie das aktive Auto. Mittels Führungsfahrt zieht das aktive Auto alle direkt hinter sich liegenden Boliden und mittels Schubfahrt werden die vor dem aktiven Auto liegenden Wagen mit bewegt. Wir sehen: Man bewegt nicht nur das eigene Auto sondern auch fremde! Und Autos können innerhalb einer Runde mehrfach bewegt werden, obwohl jedes Auto nur einmal zum aktiven Auto wird.

Bei so viel Bewegung bleibt natürlich Feindkontakt nicht aus: Wenn ich zum Beispiel eine Führungsfahrt durchführe kann es passieren, dass ich auf ein vor mir fahrendes Rennauto auflaufe. Solche Berührungen vorne oder auf der Seite verschlingen Bewegungspunkte. Wie viele Bewegungspunkte ich für meinen Zug habe, hängt von der ausgespielten Rennkarte ab und vom Zustand des aktiven Wagens. Je stärker das Auto beschädigt ist, desto negativer wirkt sich das auf die Geschwindigkeit aus. Bei Beschädigungen gibt es ebenfalls unterschiedliche Kategorien: temporäre Schäden, die durch Boxenstopps zu heilen sind, und bleibende Schäden, gegen die es kein Mittel gibt. Ist ein Fahrzeug zu stark beschädigt, scheidet es aus dem Spiel aus.

Wir haben gesagt die Bewegung der Rennwagen erfolgt über die Rennkarten. Diese Karten bestimmen die verfügbaren Bewegungspunkte. Aber sie legen auch fest, ob und in welcher Kategorie (Reifen, Getriebe,…) das Fahrzeug Beschädigungen einstecken muss. Zusätzliche Texte können kostenlose Extrabewegungen erlauben oder gewisse Richtungen sperren.
Für die Beeinträchtigung der Geschwindigkeit und das Ausscheiden von Fahrzeugen ist es irrelevant, in welchen Kategorien die Schäden angehäuft wurden. Die Summe zählt! Wofür gibt es dann überhaupt Kategorien? Für die Ereignisse. Diese lassen zum Beispiel das Auto mit dem größten Getriebeschaden aus dem Rennen ausscheiden oder temporäre Schäden zu permanenten Schäden werden. Da es hier oft zu Gleichständen kommen kann, hat jede Rennkarte als Tiebreaker eine anders zusammengesetzte Farbleiste abgedruckt. Das am weitesten links abgedruckte Team wird dann vom Ereignis getroffen.
Ereignisse können Gelbphasen oder gar den Rennabbruch bedeuten. In einer Gelbphase sammeln sich alle Wagen direkt hinter dem Führenden und von dort wird weiter gespielt. Eine solche Phase kann unter Umständen die letzte Rettung für überrundete Fahrzeuge sein, weil sie ansonsten aus dem Spiel ausgeschieden wären.

Hat das erste Fahrzeug die vorgegebene Anzahl von Runden absolviert, ist die Partie vorbei. Jedes Team zählt die Punkte für die erreichten Platzierungen zusammen (auch die von ausgeschiedenen Fahrzeugen, je früher man ausgeschieden ist, desto weniger Punkte gibt es natürlich). Außerdem bekommt jenes Auto einen Bonus, das die meisten Züge als Führender beendet hat und einen weiteren Bonus gibt es für alle Wagen, die mindestens einen Zug in Front liegend abgeschlossen haben. Sieger ist jenes Team, das die meisten Punkte erreichen konnte.

Spieletester

23.03.2015

Fazit

Schon beim Auspacken besticht Thunder Alley durch eine hervorragende Qualität. Bei der Spielanleitung gibt es dann einen kleinen Durchhänger, spieltechnisch ist es aber wieder großes Kino. Eigentlich ist das Spiel nicht so schwierig, aber in den Regeln kann das Spiel dies nur schwer vermitteln. Ich empfehle eine kleine Proberunde und ein Nachspielen der abgedruckten Beispiele, um zu verstehen, was hier am Spielplan passiert. Erst der erfahrene Spieler merkt, wie viel Taktik in Thunder Alley steckt: Während der Rookie versucht durch viele Kolonnenfahrten zu punkten, kann der Fortgeschrittene absichtliche Zusammenstöße und dadurch entstehende Durchmischungen zweier Kolonnen für sich nutzen. Auch die Stellung der Autos bei der Ein- und Ausfahrt von Kurven kann von großer Bedeutung sein. Da manche Autos durch die Kolonnenregeln mehrfach pro Spielrunde bewegt werden können, entstehen rasch große Abstände zwischen den Wagen, die nicht so leicht zu schließen sind. Ereignisse mit Gelbphase sind hier eine willkommene Abwechslung, da sie zum einen aufschließen lassen und zum anderen die Positionierung der Autos durcheinanderwirbeln (die Letzten können deshalb rasch zu den Ersten werden!). Passiert lange keine Gelbphase, sind Überrundungen und somit die Eliminierung von Rennautos im Bereich des Möglichen. Ein Ausscheiden von eigenen Fahrzeugen lässt sich durch strategisch geplante Boxenstopps der Führungsfahrzeuge unter Umständen verhindern. Schwieriger ist es, die im Lauf des Rennens immer gravierenderen Mängel an den Fahrzeugen in den Griff zu bekommen. Mitunter kann es sinnvoller sein, einen ramponierten Wagen nicht stoppen zu lassen, damit er andere mitzieht; auch wenn er selbst am Ende auf der Strecke bleibt. Wer Autorennspiele mag und im Gegensatz zu würfelgetriebenen Spielen wie Formula D das Geschehen lieber mittels Karten steuert, muss Thunder Alley unbedingt einer genaueren Betrachtung unterziehen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Markus Bach | 25.03.2015

Moin.
Wie ist das Spiel mit nur zwei Spielern?
Geht das Spiel mehr in Richtung Taktikspiel mit viel Überlegen und Planen oder bietet es ein ordentliches Renngefühl, wie z.B. Formula D oder RushnCrush?

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Antwort von Christoph Ledinger:
Servus Markus!
Thunder Alley funktioniert auch zu zweit gut, da die Gesamtzahl an Autos auf der Strecke bei jeder Spielerzahl ungefähr gleich ist. Es kann jedoch passieren, dass sich ein Spieler vom anderen etwas entkoppeln kann und eine ganze Linie von Autos vorwärts bringt, während der andere wegen eines taktischen Fehlers oder der "falschen" Rennkarten mit Einzelzügen herumdümpeln muss.

Eine genaue Planung auf welcher Spur du jetzt am besten stehen solltest, wie es bei Formula D der Fall ist, gibt es hier nur selten, lediglich bei Kurveneingängen oder wenn man fremde Autos blockieren will spielt das eine Rolle. Eher kommt die Taktik ins Spiel welche Karte man welchem Wagen zuordnet (da jeder Karte ein bestimmter (oder kein) Schaden zugeordnet ist), was durchaus zeitraubende Boxenstopps oder dauerhafte Tempoeinbußen verhindern kann. Und sich in den Windschatten anderer Rennautos zu hängen ist ein weiterer Puzzlestein zu guten Platzierungen.

Ich hoffe deine Frage zur Zufriedenheit beantwortet zu haben, da ich Rush n crush leider noch nie gespielt habe.

lg
Christoph

Thomas | 02.07.2015

Hallo Christoph,
hast Du zufällig eine deutsche Anleitung an der Hand oder kennst Du jemanden, der diese besitzt?
Danke & Gruß
Thomas
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Hallo Thomas!
Nein, ich kenne leider niemanden. Im Web findet man maximal eine Ultrakurzzusammenfassung des Rundenablaufs, das hilft aber nicht wenn man nicht grundlegend die Regeln kennt.
lg
Christoph

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 7
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 75 Minuten
Preis: 60,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: GMT Games
Grafiker: Kurt Miller
Genre: Wettlauf
Zubehör:

2 doppelseitige Spielpläne, 7 Teamtafeln, 42 Autoplättchen, 166 Schadensplättchen, 17 Führungsplättchen, 21 Platzierungsplättchen, 1 Startspielerplättchen, 1 Rundenplättchen, 1 Erste Position-Plättchen, 16 Überrundungsplättchen, 84 Rennkarten, 26 Ereigniskarten, 1 Spielanleitung

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