Helios

Leeeeet the sun shiiiiiine! Die Sonne, Motor allen Lebens, wird immer wieder in Spielen thematisiert. Sei es nur als Symbol (z.B. in Ra), in Form von Lichtstrahlen (z.B. in Black Box) oder als Spielfeldsymbolik (Stonehenge). In Helios kommt sie in ihrer ursprünglichen Rolle zur Geltung und lässt Rohstoffe entstehen. Die Sorten sind zum Teil aber kurios: neben Holz und Bambus gibt es Wasser (na gut, Verdunstung führt zu Regen etc.), Granit und Vulkangestein. Lassen wir uns davon nicht irritieren und starten in eine Partie Helios!

Worum geht es überhaupt? Wir wollen unser Land erweitern, die Sonne scheinen lassen um Erträge zu erhalten und mittels der Erträge Häuser bauen und Personen anwerben/aktivieren. Während manche Vorgänge sofortigen Erhalt von Siegpunkten nach sich ziehen, werfen andere erst in der Schlusswertung Punkte ab. Am Ende zählt die Zahl der gewonnenen Siegpunkte, im Fall eines Gleichstands die verbliebenen Rohstoffe.

Das Spielmaterial:
Jeder Spieler hat sein Spielertableau, dies entspricht seinem Stück Land. Dort ist zu Beginn noch nicht allzu viel los, ein einsames Landplättchen mit einem entsprechenden Rohstoff liegt dort. Angrenzend: Die Sonne. Oberhalb der Landfläche ist eine Sonnenleiste zu sehen, auf der ein Markierungsstein steht. Hier wird festgehalten, wie weit sich die Sonne bewegen darf. Sonnenauf- und Sonnenuntergang? Nein! Wir haben Mitternachtssonne gebucht, die Sonne geht niemals unter; sie trifft nur verschiedene Gebiete. Später mehr dazu. Außerdem hat jeder Spieler ein Statdtableau, das zu Beginn komplett leer ist.
Je nach Spielerzahl werden drei oder vier Durchgänge gespielt, die wiederum aus drei Phasen bestehen: Aktionen, Personen und Auffüllen. Kernstück ist die erste Phase, in der jeder vier bis sechs Aktionen ausführt.

Die Aktionsphase:
Je nach Spielerzahl werden drei oder vier Durchgänge gespielt, die wiederum aus jeweils drei Phasen bestehen. Kernstück ist die erste Phase, in der jeder vier bis sechs Aktionen ausführt. Jede Aktion gibt es nur in begrenzter Stückzahl, jede Ausführung ist mit einer Farbe oder einem Joker verknüpft. Jede Entscheidung bedeutet also nicht nur die Art der Aktion sondern auch deren Farbe im Blick zu haben. Wer nämlich zum vierten Mal dieselbe Farbe wählt, erhält einen Bonuszug.
Welche Aktionen gibt es? Da wäre die Landerweiterung: Nimm ein offenes Geländeplättchen sowie einen gleichfarbigen Rohstoff und platziere die beiden auf dein Tableau. Alternativ kann man eines der Sondergebäude bauen, was am Spielende Punkte bringt. So weit, so einfach. Möglichkeit zwei: Bewege die Sonne. Der Marker auf der Leiste bestimmt die maximale Zugweite, die sich die Sonne an der Außengrenze der Landmasse des Spielers entlanghantelt. Am Ende der Bewegung erhalten angrenzende Felder einen Rohstoff (Achtung, jedes Feld darf im Normalfall nur einen Rohstoff tragen!) oder bringen Siegpunkte. Dritte und letzte Möglichkeit: Errichte ein Gebäude. Dies kann als Tempel auf einem Landfeld (Rohstoffe wirft dieses dann natürlich keine mehr ab) oder am Stadttableau als Haus passieren. In beiden Fällen bezahlt man den Bau mit Rohstoffen, bei den Tempeln ist Mana eine sofortige Belohnung.

Ziel des Spiels ist es, Siegpunkte zu sammeln. Von denen war aber bislang nicht die Rede. Wie kommen diese zu mir? Zum einen bringen Gebäude in der Stadt Siegpunkte, die meisten haben noch einen angenehmen Nebeneffekt wie etwa eine erhöhte Zugweite der Sonne oder Mana-Nachschub. Zum anderen bringen Tempel am Spielertableau Punkte, wenn sie von der Sonne bestrahlt werden.

Wir sehen: Wer die Bestrahlung gut anlegt, hat einen Vorteil. Darum ist man eher versucht eine kompakte Landmasse zu bilden, die von der Sonne rasch umrundet werden kann. Um dem gegenzusteuern gibt es Sonderfelder auf den Spielertableaus, die Boni für das Bebauen von außen liegenden Feldern bieten. Außerdem hängt der Ertrag der Tempel von der Anzahl angrenzender freier Felder ab.

Die Personenphase:
Wofür sammle ich während des Spiels dieses ganze Mana? Vornehmlich um Personen zu aktiveren! Personen können in der Personenphase für Rohstoffe gekauft und in derselben oder einer späteren Personenphase aktiviert werden. Wie Gebäude bringen auch Personen zusätzliche Bewegungsweite für die Sonne, Mana-Nachschub und ähnliches, einige werfen am Ende Siegpunkte oder bei Aktivierung Rohstoffe ab.
Die Personenphase läuft reihum so lange bis alle Spieler gepasst haben.

Die Auffüllphase:
Der Nachschub für die nächste Runde wird vorbereitet, das heißt neue Land- und Aktionsplättchen. Der Startspieler wandert um eine Position nach links. So ist gewährleistet, dass alle Spieler im Lauf einer Partie gleich oft Startspieler sind.

Spielende und Schlusswertung
Nach drei bzw. vier Durchgängen endet das Spiel. Zu den bereits gesammelten Punkten werden jene für das Bebauen bestimmter Felder am Spielertableau dazugezählt, außerdem werden die Punkte für Sonderplättchen und/oder Personen errechnet. Restliches Mana wird mit je einem Siegpunkt vergütet, Rohstoffe sind üblicherweise wertlos; erst im Fall eines Gleichstand sind sie der Entscheidungsbringer. Wer in Summe die meisten Siegpunkte gesammelt hat darf sich als Sieger feiern lassen.

Spieletester

03.10.2014

Fazit

Gehen wir es an, es gibt viel zu tun! So könnte der Leitspruch von Helios lauten. Leider habe ich so wenige Aktionen zur Verfügung, dass ich mich stets für das geringste Übel entscheiden muss. Eines ist aber ganz wichtig: komplette Farbsets für Bonuszüge sammeln! Da die Zahl der Züge insgesamt sehr gering ist, macht ein Zug mehr oder weniger enorm viel aus. Interaktion steht durchaus hoch im Kurs: Man muss sich rechtzeitig die richtigen Aktionen und/oder Farben sichern, ehe die Mitspieler zugreifen. Auch bei der Landerweiterung oder bei den Personenkarten herrscht ein strikt begrenztes Angebot, was taktisch kluge Entscheidungen erfordert. Gerade bei Personen muss man aber auch darauf achten, wann man sie aktiviert! Mitunter benötigt man das Mana nämlich an anderer Stelle dringender… Im Groben gibt es zwei Strategien: Entweder während des Spiels Siegpunkte sammeln (durch Umrundungen mit der Sonne, das Erreichen bestimmter Landfelder, Gebäude,…) oder Sonderplättchen bzw. Personen die am Spielende kräftig Punkte in das Säckchen, den Aufbewahrungsort für die erhaltenen Siegpunkte, schaufeln. Ich bin eher der, der lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach hat und gleich auf Punkte geht; das ist auch psychologisch ein Vorteil, weil der andere merkt wie man immer weiter enteilt. Aber auch die umgekehrte Strategie kann klappen, wenn sich für das Spielende eine gute Kombination ergibt. Für mich ist Helios eines der anspruchsvollsten Spiele, die Hans im Glück in den vergangenen Jahren auf den Markt gebracht hat. Strategen sind mit Helios gut bedient, auch Familien dürfen sich über eine gute thematische Einbettung freuen und einen Versuch wagen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 39,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Hans im Glück
Grafiker: Dennis Lohausen
Genre: Strategie
Zubehör:

4 Spielertableaus, 4 Stadttableaus, 36 Landplättchen, 8 Sonderplättchen, 48 Aktionsplättchen, 35 Häuser, 70 Rohstoffwürfel, 30 Mana-Perlen, 8 Personentafeln, 104 Siegpunktchips, 4 Säckchen, 4 Sonnenmarker, 4 Sonnenscheiben, 4 Übersichtskarten, 2 Startspielerfiguren (es wird nur eine davon benötigt), 1 Spielanleitung

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