Larry

Mit dem Namen Larry verbinde ich, sorry aber ich kann nichts dafür, den guten alten "Leisure Suite Larry". Mit diesem versoffenen Sexmanic, Hauptfigur einiger legendärer Computerspieladventures, hat unser Larry hier nichts zu tun. Außerdem heißt unser Larry eigentlich Ronny.

Das vorliegende Kartenspiel erschien schon vor einigen Jahren. Es war sehr günstig in Trafiken als Beigabe zu einer Wochenzeitung unter dem Titel "Blöff" zu haben.
Leicht verändert und etwas teurer ist es nun "Larry".

Das Spielprinzip ist nicht neu. Handkarten ablegen und als erster alle Karten loszuwerden hat es schon das eine oder andere Mal gegeben. UNO ist der größte Bruder aller dieser Spiele.
UNO arbeitet mit Farben, Larry kann rechnen und arbeitet mit Zahlen.
UNO wird mit offenen Karten gespielt, Larry spielt die Karten verdeckt.
UNO ist ehrlich, Larry verlogen.
UNO trinkt Wasser, Larry liebt Hochprozentiges (sorry für die Bedienung des alten Klischees).

Jeder Spieler bekommt Handkarten. Fünf sind es bei 6-8 Spielern, zwölf wenn man nur zu zweit spielt. Die Limitkarte gibt vor, welche Summe der aktive Spieler mit seiner verdeckt gelegten Karte nicht überschreiten darf. Er nimmt den vom vorherigen Spieler genannten Wert, addiert seine Karte und nennt die Summe. Das aktuelle Limit (fünf oder sieben) darf dabei nicht überschritten werden. Der nächste Spieler akzeptiert das bisherige Ergebnis und spielt eine eigene Karte oder zweifelt es an. Mit dem Spielen einer Karte glaubt man aber nicht nur dem letzten Spieler, man vertraut dem Gesamtergebnis.
Dabei ist man, speziell wenn schon mehrere Karten gespielt wurden, auf Vermutungen angewiesen.
Die drei Ätsch-Karten helfen bei der Ergebniskontrolle. Liegt eine dieser Karten im Stapel stimmt das genannte Ergebnis auf jeden Fall, Ätsch macht es passend. Ein zweites Ätsch hebt das erste auf, das dritte wirkt wie das erste.
Wird ein Ergebnis angezweifelt obwohl es stimmt dann zieht der Zweifler zwei Karten vom Nachziehstapel, im anderen Fall tut dies der Schummler. Wer nachziehen musste eröffnet die nächste Runde.

Auch alle anderen Aktionskarten dürfen verdeckt auf den Stapel gelegt werden. Bei der Abrechnung haben sie keinen Wert. Lieber spielt man sie jedoch offen.
Der Richtungswechsel ändert die aktuelle Spielrichtung.
Alle anderen Aktionskarten spielt man gegen einen Spieler.
"2 Karten ziehen" beschert einem Spieler zwei Karten vom Nachziehstapel, bevorzugt dem mit den wenigsten Handkarten.
"Verschenke 1 Karte" beschert einem Spieler eine Handkarte des aktiven Spielers, bevorzugt dem mit den wenigsten Handkarten.
"Offen spielen" legt man vor einen anderen Spieler, dieser muss seine nächste Zahlenkarte offen spielen.

Das Spielen der vorletzten Handkarte muss konsequenterweise mit "Larry" kommentiert werden.
Die Summe beim Spielen der letzten Karten wird konsequenterweise zumeist angezweifelt.

Der Spieler, der seine Hand "larry" machen konnte, bekommt zwei Pluspunkte, alle anderen zählen die Hornochsen, sorry falsches Spiel, sie zählen die Minus-Larrys auf den verbliebenen Handkarten. Dabei wäre es günstiger diese Minus-Larrys oben und unten auf den Karten zu sehen.
Nach ein paar Runden gibt es den Gesamtsieger mit den meisten Plus- bzw. den wenigsten Minuspunkten.

Spieletester

12.06.2014

Fazit

Die Limitkarte ist eigentlich fast nicht nötig und dient nur zur rechnerischen Begrenzung nach oben. Spielerisch ist der Wert egal. Es geht ja nicht um die zuletzt gelegte Karte, jeder Spieler ist für das aktuelle Gesamtergebnis und damit für alle Karten im Stapel verantwortlich. Die Ätsch-Karten sind witzig. Vor allem, wenn man selbst eine verdeckt in den Stapel gelegt hat. Dann kann man einerseits die eigene Summe beliebig gestalten und andererseits wird der Mitspieler die Summe eher nicht anzweifeln. Außer, jemand nennt eine sehr seltsame Summe weil er auch Ätsch spielte. Ronny, äh sorry, Larry ist rasch erklärt, ebenso rasch gespielt und damit durchaus eine Alternative zu UNO.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Schmidt Spiele
Grafiker: Dennis Lohausen
Genre: Karten
Zubehör:

38 Zahlenkarten (Werte von -2 bis +7 in verschiedener Anzahl), 13 Aktionskarten, 3 Ätsch-Karten, 1 Limitkarte, Spielanleitung

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