Starfighter Battle Book

In einer gar nicht weit, weit entfernten Galaxie zu einer Zeit, als einige der auf spieletest.at tätigen Rezensenten noch nicht einmal geboren waren … saß ich bereits als Top-Pilot des Galaktischen Imperiums in einem TIE Interceptor und pflückte X-Wing Fighter der Rebellen vom Sternenhimmel.
Die Einsatzbesprechung
Jeder der beiden Spieler entscheidet sich, ob er in einem Raumjäger der Rebellenallianz oder des Galaktischen Imperiums Platz nehmen möchte und erhält seiner Wahl entsprechend entweder das X-Wing Battle Book oder das TIE Interceptor Battle Book. Jedes dieser Bücher enthält im Vorwort eine kurze technische Einführung zum jeweiligen Fluggerät sowie eine taktische Einschulung in englischer Sprache. Dieses Regelwerk findet sich auch als 16-seitige deutsche Spielanleitung im Kartonschuber wieder.

Der Hauptteil der Kampfbücher besteht auch jeweils 223 Manöverseiten. Diese Manöverseiten zeigen jeweils den Blick aus dem eigenen Cockpit und bestehen aus drei horizontal gegliederten Abschnitten: Die obere Hälfte nimmt das Cockpitfenster ein, das den Blick auf den Sternenhimmel und möglicherweise auch den Gegner freigibt, solange sich dieser vor dem eigenen Jäger befindet und Sichtkontakt zu ihm besteht. Der mittlere Teil zeigt das Instrumentenpult des Jägers mit dem Monitor des Zielcomputers sowie den Instrumenten, die Auskunft geben über Zielerfassung, Blickrichtung und Entfernung zum Ziel sowie über den Alarm-, Schadens- und Treffer-Status informieren. Der untere Abschnitt jeder Seite zeigt die möglichen Manöver an, die je nach gewählter Fluggeschwindigkeit (Gleitflug, halbe Kraft und volle Kraft) ausgeführt werden können.

Der Raumkampf
Beide Spieler starten jeweils auf der Manöverseite 170 ihres Buches. Es besteht für beide Sichtkontakt zum Gegner, der sich in großer Entfernung außerhalb der Feuerreichweite dem eigenen Schiff nähert. Ab sofort geht es für die Spieler darum, Manöver auszuwählen, die das eigene Schiff näher an den Gegner heranbringen und es gleichzeitig aus dessen Feuerzone fernhalten.

Wie bereits erwähnt finden sich im unteren Bereich jeder Manöverseite sämtliche Manöver, die das Schiff abhängig von dessen gewählter Geschwindigkeit ausführen kann (Geradeausflug, Loopings, Drehungen, Slips, Overslips und noch so einiges mehr). Jedem Manöver sind ein Buchstabe sowie eine Zahl zugeordnet. Haben sich beide Piloten für das Manöver ihres Raumjägers entschieden, merken sie sich dessen Buchstabe und nennen dem Mitspieler die Manöverzahl. Diese Zahl gibt die Manöverseite an, die nun von beiden in ihren Büchern aufgeschlagen werden muss. Auf dieser Manöverseite wird der Buchstabe des zuvor gewählten Manövers herausgesucht und die darunter angegebene Zahl ist die sogenannte Endflugzahl.

Die absolut coole Sache dabei: Die gewählten Manöver führen beide Spieler in einem Zwischenschritt zwar auf völlig unterschiedliche Manöverseiten ihrer Bücher, sobald dort jedoch der Buchstabe des durchgeführten Manövers herausgesucht und der Endflugzahl gefolgt wird, finden sich beide Spieler auf exakt derselben Seite ihrer Kampfbücher wieder!

Diese Buchseite zeigt die neue Situation, in der sich die beiden Raumjäger nun gegenüberstehen. Der Zielcomputer gibt an, in welcher Entfernung sich die beiden Schiffe befinden, ob eines oder beide im Feuerbereich des Gegners liegen und ob es durch das vorhergehende Manöver zu Lasertreffern am eigenen oder dem Jäger des Mitspielers gekommen ist.

So geht es weiter, bis ein Kampfjäger schließlich insgesamt zwölf Trefferpunkte abbekommen hat und in einer gigantischen Feuerkaskade verglüht!

Spieletester

05.06.2014

Fazit

Die beiden Bücher – kompakt verstaut in einem stabilen Kartonschuber – beanspruchen wenig Platz und eigneten sich anno dazumal ideal, um auf Reisen die Langeweile zu vertreiben. Ob auf den Rücksitzen im Auto oder im Fernreisezug, aufgrund der überaus kurzen Spieldauer und einer recht hohen Wiederholrate nahm das Starfighter Battle Book der Autobahn und den Geleisen deren Eintönigkeit und sorgte zumindest kurzfristig für ein wenig Abwechslung.

Selbstverständlich halten die beiden Büchlein in ihrer biederen schwarz/weiß-Ausgestaltung heutzutage nicht einmal mit einfachsten elektronischen Spielen für Mobiltelefone älterer Generationen Schritt, aber dennoch: Das Battle Book hatte durchaus seine Daseinsberechtigung und bot so etwas wie den Quellcode für jene Unzahl von PC-Games, die in den Folgejahren zum Thema Star Wars erscheinen sollten. Wie heißt es doch so schön: „May the fourth be with you“ („Der 4. Mai sei mit Dir!“)!

Das Battle Book ist längst vergriffen. Einem Flohmarkt-Schnäppchen sollte man jedoch aus sentimentalen Gründen nicht abgeneigt sein.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • kompaktes Reisespiel der etwas anderen Art

Minus

  • mittlerweile schwer aus der Mode gekommen und ganz und gar nicht mehr up-to-date

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Erscheinungsjahr: 1989
Verlag: West End Games
Grafiker: Stephen Crane
Genre: Buch
Zubehör:

2 Spielbücher
1 Regelheft (deutsch)
1 Schutzkarton-Schuber

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