Die nackte Wahheit

Wir alle haben doch ein paar Leichen im Keller. Vielleicht kennen die ein paar gute Freunde, vielleicht nur wir, vielleicht nicht mal das. In jedem Fall kann man sich gewiss sein: Auch die weniger Eingeweihten spekulieren und tratschen über ihre Spekulationen – der Mensch lästert einfach gern! Dass unser Fremdbild sich teilweise ganz frappierend von unserem Selbstbild unterscheidet, weiß man schon lang. Und genau diesem Phänomen fühlt Die nackte Wahrheit auf den Zahn!

Ich sehe was, was du nicht siehst!

Bevor es losgeht, sollte man sich noch schnell einen harten Panzer zulegen und sich in Erinnerung rufen, dass das, was folgt, nur ein Spiel ist und man auch durchaus über sich selbst lachen darf. Jeder erhält für alle teilnehmenden Spieler eine Karte. Auf diesen sind immer zwei Sprechblasen, eine weiße und eine schwarze. Man einigt sich gemeinsam auf eine Farbe (ja, schon klar, weiß und schwarz sind keine Farben. Klugscheißer ;-)), die man während des Spiels verwenden möchte, das macht qualitativ eh keinen Unterschied und dient nur der Übersichtlichkeit.

In den Sprechblasen stehen diverse Behauptungen geschrieben. Zum Beispiel: „Du singst keinen geraden Ton.", „Du bist ein Sci-Fi-Nerd und kannst bei Star Wars mitsprechen." oder auch „Du hörst nie auf zu reden. Das nervt."
Nein, nicht alle sind negativ, aber doch sehr viele. Die Aufgabe der Spieler ist es jetzt, jedem Mitspieler verdeckt eine Karte zu geben, die besonders gut zu ihm passt.

Hat das jeder erledigt, wird reihum bewertet. Der Patient, also jener Spieler, der gerade am Zug ist, deckt alle Karten auf, die er von den anderen erhalten hat, und liest sie laut vor. Die Mitspieler stimmen jetzt verdeckt mittels Ziffernkarten für die Antwort, die am ehesten auf den Patienten zutrifft. Auch der Patient selbst stimmt mit! Hat sich jeder entschieden, wird gleichzeitig aufgedeckt und jeder Spieler, der für die Antwort gestimmt hat, die die meisten anderen auch gewählt haben, erhält einen Punkt. Die entsprechende Karten behält sich der Patient.

Das geht drei Runden lang so. In der vierten und letzten Runde wird das Austeilen von neuen Karten ganz übersprungen. Jetzt zählen nur noch die drei Karten, die man sich in den vorigen Runden behalten hat. Über die wird nochmal in gewohnter Manier abgestimmt und so die nackte Wahrheit über jeden Spieler herausgefunden! Wer in dieser Runde für die am meisten genommene Antwort stimmt, erhält sogar zwei Punkte.

Sieger ist, wer nach der vierten Runde die meisten Punkte sammeln konnte.

Spieletester

20.05.2014

Fazit

Der erste Gedanke war ehrlich gesagt: „Oh Mann, noch ein Kennenlernspiel Schema F. Muss das sein?" Jetzt weiß ich: Zum Kennenlernen taugt Die nackte Wahrheit eher nicht. Zum einen deshalb, weil man seinen Mitspielern ständig Gemeinheiten, Nettigkeiten, meistens aber nett verpackte Beleidigungen an den Kopf wirft, über die man einfach dann besser lachen kann, wenn sie von jemandem kommen, der sie gewissermaßen mit Fug und Recht und einem berechtigten Augenzwinkern aussprechen darf. Zum anderen sind viele Aussprüche recht abstrus und deshalb nur anwendbar, wenn man seine Mitspieler wirklich schon besser kennt und auch ein bisschen um die Ecke denken und die Sprechblasen umdeuten kann. Dann hat man aber schon recht a Gaudi (für unsere deutschen Leser: einen rechten Spaß) mit diesem nicht netten kleinen Teufelspaket! Wer seine Spielerunde mal ein bisschen aufmischen möchte, kann hier ganz getrost zugreifen!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 7
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Grafiker: Fiona Carey
Genre: Kommunikation
Zubehör:

1 Regel 138 Eigenart-Karten 42 Ziffernkarten 30 lila Chips (1 Punkt) 30 gelbe Chips (2 Punkte)

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