Concept

Ein weiteres Spiel reiht sich ein in die Liste der kreativen Erklärspiele. Bei Concept stehen Begriffe auf Karten, die von Teams nacheinander gezogen und erkärt werden müssen. Soweit nichts Neues. Anders als bei beispielsweise Tabu beschränkt man sich zum Erklären auf ein Minimum an Sprache und Gestik und bedient sich dem mitgelieferten Spielplan, um die gesuchten Begriffe zu umschreiben und genau an dieser Stelle wird's innovativ. Das Spielfeld ist eine Abbildung zahlreicher Piktogramme, die vielfältig zu interpretierende Charakteristika abbilden. Anhand dieser Bilder versuchen wir mit kleinen Steinchen den gesuchten Begriff sinnvoll zu umschreiben, damit die anderen Teams ihn erraten können. Bei erfolgreicher Erläuterung bekommen sowohl das Team, das erkärt, als auch das Team, das das gesuchte Wort erraten hat, Punkte.

Ein kleines Beispiel: Wir versuchen einen Briefkasten zu beschreiben. Dann stellen wir als erstes den Fragezeichenspielstein auf das Piktogramm, das Gegenstände symbolisiert. Als nächstes umschreiben wir diesen Gegenstand genauer, indem wir zwei kleine Steinchen auf das Piktogramm "Rechteckige Form" und auf die Farbe "gelb" legen. Die anderen Spieler versuchen, wie üblich bei derlei Spielen, durch Reinrufen den Begriff zu erraten oder aber nach jedem Hinweis der Lösung etwas näher zu kommen. Von Seiten des erklärenden Teams sind nur Stellungnahmen zu den reingerufenen Begriffen in Form eines "Ja" von den Regeln vorgesehen und die sollen kennzeichnen, dass in die richtige Richtung getippt wurde oder eben der Begriff korrekt war.

Wird der Begriff mit wenigen Hinweisen nicht erraten, kann man versuchen Unterkategorien zu dem Begriff zu umschreiben. Dazu ein anderes Beispiel: Wir stellen den Fragenzeichenspielstein auf das Bild, das Gebäude symbolisert. Dann stellen wir einen kleineren Stein in der Farbe des Fragezeichens auf das Piktogramm für Stahl. Als nächstes nehmen wir uns einen von vier Ausrufezeichenspielsteinen und stellen ihn auf das Piktrogramm, das die Welt abbildet, und markieren anschließend die Farben "blau", "weiß" und "rot". Bei so einer Umschreibung ist oftmals die Reihenfolge von belang, um das richtige Land zu erraten. In diesem Fall ist wohl das Land Frankreich gemeint, in dem ein Gebäude aus Stahl steht: der Eiffelturm.
Auf diese Art und Weise lassen sich unzählige Begriffe annähernd genau beschreiben. Natürlich stößt man ab und an auch an seine Grenzen und weiß nicht mehr, wie man den Begriff weiter präzisieren soll, ohne vielleicht doch Verwirrung zu stiften. Dazu kann man jederzeit alle gegebenen Hinweise vom Spielfeld nehmen und einen ganz neuen Ansatz versuchen. Ein offizielles Zeitlimit für die Erklärungsversuche gibt es nicht. Man sollte sich zu Beginn in der Runde auf ein ungefähres Limit festlegen.

Das Spiel ist insgesamt gut gearbeitet und schlüssig illustriert. Die Anleitung ist kurz und anschaulich gehalten und bietet zahlreiche gute Erklärungsbeispiele, die einem gerade zu Beginn helfen, den Einstieg in diese Art der Erklärweise zu finden. Im Spielverlauf vermisst habe ich im wesentlichen eine Möglichkeit eine genaue Zahl zu markieren, bleibt die Frage, ob es nicht genau so gewollt ist. Im Spielekarton befindet sich eine Übersicht aller Piktogramme mit einer kleinen Begriffserläuterung, sollte man sich nicht sicher sein, wie man das Feld zu deuten hat. Angenehm empfand ich die mitgelieferten Schale, in der alle Spielsteine liegen. Sie ist ideal, um sie nach jeder Raterunde von Team zu Team weiter zu reichen. So bleiben die Spielsteine beisammen und der Wechsel erfolgt schnell und einfach. Auf den Spielkarten sind insgesamt neun Begriffe abgedruckt und in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt. Für Abwechlsung und Anspruch ist also gesorgt, wobei die drei schwierigsten Begriffe nur erfahrenen Spielern vorbehalten bleiben.

Spieletester

16.02.2014

Fazit

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Dieses Sprichwort trifft auf Concept voll zu und ist gleichzeitig sowohl Stärke aus als auch Schwäche. Der Ansatz mit einem Minimum an Kommunikation, also auf Reden oder Pantomime zu verzichten, um Begriffe zu beschreiben, war echt erfrischend und reizvoll. Das Problem ergibt sich aus den zahlreichen Interpretationsmöglichkeiten der Begriffe, die sich von Spieler zu Spieler deutlich unterscheiden. Da man auf die Kommunikation verzichten muss, hat man kaum eine Chance die Raterunde zu führen, wenn sie sich in eine völlig falschen Richtung bewegt. Neuanzufangen war meist auch keine Hilfe, da die Teams das bis dahin Umschriebene nicht aus dem Kopf verbannen konnten und alles in den neuen Erkläransatz mit einbezogen haben. Auch die überschwängliche und lustige Stimmung, wie man sie von Activity, Tabu oder das Das Nilpferd in der Achterbahn kennt, blieb aus. Also eher ein Familien- als ein Partyspiel mit gehobenem Anspruch. Concept nimmt somit im Bereich der kreativen Erklärspiele einen Nieschenplatz ein und ist für engagierte und pfiffige Spieler sehr interessant. Anmerkung: Die in den Bildern abgebildeten Begriffe sind Eifelturm, Löschflugzeug und Cowboy
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 4 bis 12
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Grafiker: Lamberto Azzarati
Genre: Kreativ
Zubehör:

1 Spielplan 5 Spielfiguren-Sets: 1 grünes Set, das aus der Figur für das Hauptkonzept (großes Fragezeichen) und 10 Würfeln besteht 4 Sets (blau, rot, gelb, schwarz), die jeweils aus einer Figur für die Unterkategorie (Ausrufezeichen) und 8 Würfeln bestehen 110 Concept Karten á 9 Begriffen 12 Chips "Doppelte Punkte" 27 Chips "Einfache Punkte" 2 Spielhilfen 1 Plastikschale

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