Dieses Spiel ist nur auf Englisch erhältlich. Für die Anleitung braucht man gute Englischkenntnisse, das Spiel ist fast komplett textlos.
Die Schlacht am Roten Felsen zählt zu den wichtigsten militärischen Ereignissen in der Geschichte Chinas. Die alliierten Südmächte unter Liu Bei und Sun Quan können vereiteln, dass die nördlichen Armeen unter Cao Cao ihren Vormarsch durch China fortsetzen. Norden und Süden Chinas waren danach jahrhundertelang zerstritten.(Quelle: wikipedia, wofür mich meine Uniprofessoren wohl steinigen würden.)
Soviel zum Titel des Spiels. Man könnte also mit Recht eine CoSim oder ein Tabletop erwarten, aber weit gefehlt! Der Untertitel gibt Aufschluss: „A one to nine player Tien Zi Que". Tien Zi Que wiederum, auf deutsch frei übersetzt Gottgleicher Spatz, ist eine Mahjong-Variante, ursprünglich nur für zwei Spieler.
Also vielleicht doch eher eine Art
Schach mit einem aufgedrückten Thema? Mal schauen...
Möge die Schlacht beginnen
Das Ziel der Spieler ist es, im Verlauf mehrerer Runden eine bestimmte Siegpunktezahl zu erreichen. Das Mittel der Wahl sind dafür Karten, beziehungsweise Sets daraus. Ein Set besteht aus drei Karten, deren Symbole entweder gleich sind (1, 7, Beauty..., genannt Trips) oder direkt aufeinander folgen (3-4-5, 7-8-9..., genannt Straight). Die Farben der Karten, vier verschiedene gibt es, sind hierfür erstmal wurscht. Die Karte mit der Ziffer Null fungieren quasi als Joker, denn sie können jede andere Karte sein, allerdings keine Beautycard (die sind das, was bei einem französischen Blatt Bube, Dame und König sind). Dann gibt es noch die schwarze TZQ Karte, den ultimativen Joker, der ALLE anderen Karten darstellen kann.
Soweit, so einfach! Was gibt's beim Auslegen eines Sets zu beachten? Die drei dafür benötigten Karten können entweder alle aus der Hand gespielt werden oder man behilft sich mit den beiden Abwurfstapeln. Zwei? Jep, zwei. Wirft man Karten ab, was ständig passiert, darf man sich bis auf wenige Ausnahmen frei aussuchen, auf welchen Stapel die kommen. Das mag jetzt nicht so aufregend klingen, aber da steckt großes taktische Potenzial drin. Hat man zum Beispiel das Gefühl, der Nächste in der Runde sammelt Einser, legt man ihm vielleicht keine davon hin. Auf diese Abwurfstapel kommen allerdings nur die Ziffern 1 bis 9, alle wild cards, also die Nuller, Beautycards und TZQ-cards werden separat abgelegt und sind dann nicht mehr zu verwenden.
Hat man also ein Set geformt, muss man sich für eine der drei Karten entscheiden, die man ins Master Set aufnimmt – die anderen beiden kommen auf die entsprechenden Ablagestapel.
Wofür kriege ich denn nun Punkte?
Jetzt kommen wir langsam zum Kern der Sache. Das gerade erwähnte Master Set ist das, worauf wir die ganze Zeit abzielen! Prinzipiell: Das Rundenende wird eingeläutet, wenn einer der Spieler fünf oder mehr Karten in seinem Master Set hat. Dann wird die aktuelle Runde noch zu Ende gespielt und es folgt die Abrechnung.
Und die ist das, was
Battle of Red Cliffs zu einem Strategiespiel macht. Gewertet werden nun die Karten im Master Set. Und das potenziell auf gefühlt tausend verschiedene Weisen! Es gibt Punkte für möglichst viele verschiedenfarbige Karten, für viele gleichfarbige, wobei da die Farben anders gewichtet sind, für gleiche Symbole und für lange Straights. Und dabei kann jede Karte in beliebig vielen Konstellationen mitwirken, wenn sie passt.
Einige relativ unwichtige Kleinigkeiten habe ich jetzt ausgeklammert, es sei aber erwähnt, dass es noch zwei Eventkarten gibt und dass Beautycards eine Spezialfähigkeit haben, die man auslösen kann, wenn man einen Beautycard-Straight spielt.
Weiters gibt es eine Solovariante und Teamvarianten für Zweier- und Dreier-Teams. Und alles funktioniert, das Spiel ist mit bis zu neun Spielern super spielbar.