Trench

Beim Wort „Trench“ werden die meisten an den Trench-Coat denken, wie Inspektor Columbo ihn immer getragen hat. Das Wort hat aber noch einige andere Bedeutungen, wie etwa „Schützengraben“. Klingt komisch, ist aber so. Und ist Thema des Spiels: Auf gänzlich abstrakte Weise werden die Geschehnisse des ersten Weltkriegs nachgespielt.

Das Spielbrett liegt rautenförmig zwischen den beiden Spielern, einer hat die schwarze und der andere die weiße Seite vor sich. In der Mitte verläuft der zweifarbige Schützengraben, der für die Figuren sowohl Fluch als auch Segen sein kann. In der Ecke hat jeder seine Armee formiert: Soldaten, Hauptmänner, Generäle und Co. stehen hier, stilisiert durch unterschiedlich hohe Pyramiden. Durch die dem Spielplan angepasste Farbgebung sind die Figuren leicht getarnt, was den Überblick nicht immer erleichtert aber nicht unmöglich macht.

Abwechselnd ziehen die Spieler genau einen Spielstein. Abhängig von ihrem Rang haben die Figuren unterschiedliche Bewegungsrichtungen und –weiten. So kann etwa der Soldat nur ein Feld weit ziehen, die Ausrichtung ist auf die Reihen und Spalten eingeschränkt. Der Hauptmann ist da schon flexibler, er hat die Bewegungsmöglichkeiten des Soldaten und zusätzlich die Linie nach vorne und hinten offen; und das sogar mit bis zu drei Schritten! Wichtig bei der Bewegung: Eine Bewegung kann immer nur in gerader Linie passieren, Abbiegen ist innerhalb eines Zuges nicht erlaubt. Trifft man auf einen gegnerischen Spielstein, wird dieser geschlagen; der Zug ist vorüber.

Soweit die Basisregeln. Jetzt gibt es aber die namensgebenden Schützengräben. Wer sich dort verschanzt, kann von vorne nicht geschlagen werden. Viel mehr noch kann man mehrere Spielsteine schlagen, wenn man aus dem Schützengraben heraus angreift. Doch kein Licht ohne Schatten: Wer im Schützengraben sitzt, kann nicht nach hinten angreifen. Schlimmer noch: Man kann vom Gegenspieler durch einen Angriff aus dem Hinterhalt geschlagen werden.

Das Spiel endet, wenn ein Spieler seine komplette Armee verloren hat. Sein Widersacher darf sich über den Sieg in der Schlacht freuen!

Spieletester

29.12.2013

Fazit

Trotz seines Themas kann Trench begeistern. Wie gesagt ist die Thematik nur ganz abstrakt vorhanden, so wie bei Schach, wo im Prinzip nach einem ganz ähnlichen Prinzip die gegnerische Armada von Figuren geschlagen werden will. Also kein Verweigerungsgrund für Pazifisten. Die Spielregeln sind leicht zu merken: Zugweite = Höhe der Pyramide, für die Bewegungsrichtungen gibt es eine kleine Tabelle in der Spielanleitung. Jeder Spielstein trägt außerdem seine Bewegungsrichtungen am Boden; was ich allerdings aus zwei Gründen äußerst unpraktisch finde: Ständig Steine umdrehen ist lästig und eine Fehlerquelle. Außerdem fehlt die exakte Ausrichtung der Richtungen, wodurch Interpretationsspielraum bleibt wenn man die Bewegungsgesetze nicht ansatzweise im Kopf hat. Da die Soldaten anfangs eine Blockade für die hochwertigen Spielsteine darstellen, kommt das Spiel erst nach ein paar Minuten in Schwung. Je nachdem wie stark die Spieler zum Grübeln neigen ist mal mehr und mal weniger Bewegung im Spiel. Da werden Strategien durchdacht und der optimale Einsatz der Schützengräben geplant. Mir machen solche abstrakten Spiele für zwei Spieler mächtig Spaß! Nach dazu wenn sie so schön ausgestattet sind wie Trench.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 50,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Wise Games
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Spielbrett, 32 Spielsteine, 2 Aufbewahrungsbeutel, 1 Anleitung

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