Scheibenkleister

Verflixt nochmal!

Jeder kennt wohl die "Erklären"-Kategorie von Activity. Genau nach diesem Prinzip funktioniert das komplette Spiel. Auf einer Karte stehen sechs Begriffe, von denen der aktive Spieler einen erklären muss. Das aber, anders als bei oben genanntem Klassiker, nicht nur seinem Team, sondern der Allgemeinheit. Mit zwei Ausnahmen: den beiden Sitznachbarn.
Die kennen den zu erklärenden Begriff nämlich auch und bringen durch dieses Wissen gewissermaßen einen Schuss Tabu in die Runde. Jeder von den beiden darf nämlich zwei Wörter aufschreiben (ohne sich dabei abzusprechen), die nicht verwendet werden dürfen – weder vom Erklärenden noch von den Ratenden! Tut man das doch: tja, ganz schöner Scheibenkleister!

Beim Erklären ist eine Sanduhr der ständige Begleiter. Läuft die Zeit ab, ohne dass jemand den Begriff errät oder in die Falle tappt, müssen die Fallensteller ihre Wörter vorlesen. Das Ratevolk darf nun nochmal tippen, was der gesuchte Begriff ist – jeder genau einmal, und das gleichzeitig! Wird der gesuchte Begriff gefunden, erhalten diejenigen, die richtig lagen, einen Punkt.

Wird der richtige Begriff gefunden, bevor die Sanduhr abgelaufen ist, erhalten sowohl der Erklärer als auch der Spieler mit dem richtigen Riecher einen Punkt.

Wenn aber ein Fallenwort benutzt wird, ruft der Fallensteller, der das entsprechende Wort aufgeschrieben hat, laut "Scheibenkleister!". Er erhält einen Punkt und der Erklärer muss sofort mit seinen Erläuterungen aufhören. Die Fallensteller lesen ihre Wörter vor und jeder hat, wie oben, noch einen Versuch, auf das richtige Wort zu kommen. Sollte jemand hier noch den richtigen Tipp abgeben, erhält auch er einen Punkt.

Das Spiel endet, sobald jeder Spieler dreimal Erklärer war. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Spielt man das Spiel zu dritt oder zu viert, gibt es nur einen Fallensteller, der dafür drei Wörter aufschreiben darf. Sonst bleibt alles gleich.

Spieletester

11.04.2013

Fazit

Schon faszinierend, wie wenig es braucht, um ein ausgenudeltes (der Ausdruck sei mir verziehen) Spielprinzip wieder spannend und spaßig zu machen. Durch die Fallensteller liegt mit Scheibenkleister ein Spiel vor, in dem jeder Spieler drei verschiedene Rolle inne hat, die alle ihren Reiz haben. Mit den Rollen wechseln auch die Teams, es arbeitet also jeder mal mit jedem und gegen jeden. Außerdem ist Insider-Wissen vorgebeugt. Wenn zum Beispiel der zu erratende Begriff "Polizist" lautet und einer in der Runde ist eben genau das, sollte man als Erklärer davon ausgehen, dass dessen Name auf der Blacklist steht. Als Fallensteller könnte man sich aber wieder denken "Das hat eh sicher der andere" und dann steht's am Ende doch nirgends... was wiederum den Erklärer freut. Viel Wechselwirkung und umgekehrte Psychologie also, die wirklich einen Heidenspaß machen. Wenngleich das Material ein wenig billig aussieht, ist es gut verarbeitet, also auch das passt. Resümee: Von jung bis alt, Scheibenkleister ist ein superwitziges Spiel. Klare Empfehlung!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 12
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 14,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: HUCH & friends
Genre: Kommunikation
Zubehör:

1 Spielanleitung 1 Sanduhr 40 Punktechips 110 Karten (also 1320 Wörter!)

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