Trick of the Rails

Passend zum Titel des Spiels "Trick of the Rails" erinnerte ich mich als langjähriger Fan der Band Genesis an deren LP (im Jahre 1975 gab es CD und MP3 noch nicht) namens "Trick of the Tail". Ich will nicht zu sehr ins Schwärmen geraten, aber das ist schon ein musikalisches Meisterstück. Der Titelsong handelt von einem Faun mit "tail" und ist wohl mit "Der Schmäh mit dem Schwanz" zu übersetzen.

"Trick of the Rails" jedoch deutet auf ein Stichspiel rund um Eisenbahnschienen hin. Dabei sind die 50 Bahnlinienkarten den fünf verschieden farbigen Bahnlinien zugeteilt. Innerhalb einer Farbe sind die Karten von eins bis zehn nummeriert und mit einem Anteilswert zwischen 10 und 40 versehen. Diese Karten werden gemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt. Ein Rest (je nach Spieleranzahl fünf oder sechs Karten) wird nicht verteilt, sondern bildet gemeinsam mit den fünf Startkarten die Startauslage der fünf Bahnlinien. Diese Auslage wird im Lauf des Spiels verändert und damit ändert sich der Wert der Bahnlinien.

Zur Spielvorbereitung gehört auch noch die Auslage der "Trick Lane". Diese für jede Spielerzahl genau definierte Aneinanderreihung von Austauschkarten, Stadtkarten, Lokomotivkarten und Reservierungskarten bestimmt den Ablauf und die Entwicklung des Spiels und ich übersetze sie mit "Stichreihe".

Ein Spieler spielt aus, die gespielte Bahnlinie definiert die Trumpffarbe, die von den anderen Spielern bedient werden muss. Es herrscht Farbzwang. Die höchste gespielte Karte der Trumpffarbe macht den Stich und kommt in den Genuss der aktuellen Karte der Stichfolge.

- Ist es eine Austauschkarte oder eine Bahnlinienkarte, nimmt der Spieler sie aus der Stichreihe und legt sie als Anteilskarte vor sich ab. Seine gespielte Karte kommt aus dem Spiel, alle anderen Spieler behalten die in den Stich gespielte Karte als Anteilskarte vor sich.
- Ist es eine Lokomotivkarte, legt der Spieler sie zu einer der bei Spielbeginn begonnenen Bahnlinien.
- Ist es eine Stadtkarte, legt sie der Spieler an das Ende einer der Bahnlinien.

Der Gewinner des Stichs spielt die nächste Karte aus bis alle Spieler ihre Karten gespielt haben. So werden 15 Stiche bei drei Spielern und neun Stiche bei fünf Spielern gespielt. Dementsprechend hat auch die Stichreihe die dazu passende Länge.

Dann wird jede Bahnlinie getrennt gewertet. Dabei kommt den Lokomotivkarten noch große Bedeutung zu. Sie definieren mit ihrer Reichweite, welche Länge der Bahnlinie in die Wertung kommt. Daraus ergibt sich der Wert der Bahnlinie, der noch um den Preis der Lokomotive reduziert wird. Das relativiert die gesteigerte Reichweite durch starke Loks wieder und hält die Ergebnisse der Spieler näher beisammen.
Der so ermittelte Wert jeder Bahnlinie wird mit der Anzahl entsprechender Karten, die jeder Spieler vor sich gesammelt hat, multipliziert.
Viele Anteilskarten wertvoller Bahnlinien bringen den Sieg. Obwohl, und damit wären wir wieder beim Thema, sich die Katze mit dieser simplen Siegstrategie in den Schwanz beißt.
Das geht sich nicht wirklich aus.

Spieletester

23.04.2013

Fazit

Wer den Stich macht ergreift die Initiative und diese kann wichtig sein. Speziell wenn es um Lokomotiven in der Stichreihe geht. Sonst ist es mitunter sogar besser, nicht der Startspieler zu sein und die gespielte Karte als Anteil vor sich liegen zu haben. "Trick of the Rails" hat eine sehr klare Struktur. Es hat aber auch jene Ecken und Kanten, durch die ein Spiel erst seinen Wiederspielreiz bekommt und erhält. Eisenbahnspiele in der Tradition von 18xx sind mir persönlich zu mühsam und langwierig, in die Züge der Erie-Line oder der NYC-Line setze ich mich aber gerne wieder.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Japon Brand
Zubehör:

50 Bahnlinien- und Anteilskarten, 5 Startkarten, 5 Austauschkarten, 5 Lokomotivkarten, 3 Stadtkarten, 3 Reservierungskarten, Spielanleitungen (japanisch, englisch)

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