Eclipse: Die Ältesten erheben sich

Während der Konflikt der im Galaktischen Rat vertretenen Großen Zivilisationen eskaliert, drängen neue Fraktionen in deren Einflussbereich. In diesen Zeiten größter Unruhe kehren plötzlich und unerwartet auch die Schlachtkreuzer der Ältesten wieder und pflügen durch fernab gelegene Sternsysteme, die bisher als unbewohnt galten. Nun ist es an der Zeit, Verbündete zu suchen, um sich gemeinsam der wachsenden Bedrohung entgegenzustellen!
Mit Eclipse: Die Ältesten erheben sich liegt bereits sehr rasch nach der Veröffentlichung des Basisspiels Eclipse eine Erweiterung vor. Deren üppiger Inhalt bringt gleich mehrere Ergänzungen ein, die als „Komponenten-Bausatz“ modular gestaltet sind und je nach Lust und Laune in das Grundspiel integriert werden können.

Die einzelnen Komponenten verändern die Grundregeln des Basisspiels teilweise nur geringfügig, sodass ich hier nur auf die einzelnen Bestandteile der Erweiterung eingehe und nicht darauf, in welcher Weise diese mit dem Basisspiel verschmelzen.

Seltene Technologien
Zehn seltene Technologien erweitern den bestehenden Technologiebaum. Jede dieser Technologien ist im Spiel nur ein einziges Mal verfügbar. Manche ermöglichen den Erwerb neuer Schiffsteile, während andere hauptsächlich defensive Maßnahmen und Taktiken verbessern. Eine sehr nette Idee ist die Technologie „Abfangjägerbucht“, die großen Schiffen den Transport von bis zu zwei Abfangjägern ermöglicht.

Entwicklungen
Die Aktion „Forschung“ kann nun auch dazu genutzt werden, Entwicklungsplättchen zu erwerben. Abhängig von der Spieleranzahl gelangt bereits zu Spielbeginn eine festgelegte Anzahl zu erwerbender Entwicklungen ins Spiel.

Die Heimatwelten der Ältesten
Die Nichtspieler-KI wird durch diese Erweiterung insgesamt massiv gestärkt. Nehmen an einer Spielerunde weniger als sechs Spieler teil, werden bereits bei der Startaufstellung bis zu vier Ältesten-Heimatwelten mit aufgebaut, in deren Zentrum jeweils ein enorm hochgerüsteter Ältesten-Kreuzer auf Beute lauert. Diese – sehr lukrativen – Syteme können von den Spielern erst nach der Zerstörung dieser KI-Kreuzer übernommen werden.

Übernahme des Galaktischen Zentrums durch die Ältesten
Im Basisspiel wird das Zentrum von einem automatisierten Verteidigungssystem geschützt. In dieser Variante erfüllt diese Schutzfunktion ein Schlachtschiff der Ältesten. In Bewaffnung, Verteidigung und Schiffstechnologie kommt dieses Schlachtschiff der sprichwörtlichen Maschine des Jüngsten Gerichts bedenklich nahe.

Die Ältesten-Schwärme
Im Spiel enthalten sind zwei Ältesten-Schwarmfelder, die – sobald sie entdeckt wurden – jeweils mit drei Ältestenschiffen ausgestattet werden. An den sechs Kanten dieser Sektorenfelder sind Würfelsymbole mit den Zahlen 1-6 abgebildet. Am Ende jeder Aufräumphase wird ein sechsseitiger Würfel geworfen, dessen Wurfergebnis dann dafür sorgt, dass sich jeweils eines der Schiffe über die erwürfelte Kante des Hexagonal-Feldes in den benachbarten Raumsektor bewegt.

Warp-Portale
Die Erweiterung liefert drei Raumsektorenfelder, die mit Warpsymbolen bedruckt sind. Diese Felder verbinden alle übrigen aufgedeckten Warpsektoren miteinander. Die Warp-Portale ermöglichen die Ausführung der Bewegungs- sowie der Einfluss-Aktion. Diesbezüglich gelten die Sektorenfelder demnach als unmittelbar zueinander benachbarte Felder.

Neue Entdeckungen
Die Galaxie wird größer und geheimnisvoller! Neue Technologien, Schiffsbauteile und Warp-Portale warten auf ihre Entdeckung.

Bündnisse
Das Basisspiel bietet die Möglichkeit, diplomatische Beziehungen zu anderen Spielern aufzunehmen. Mit dieser Erweiterung ist es nun auch möglich, Bündnisse zu schließen. Raumflotten verbündeter Spieler greifen sich nicht an, dürfen sich ungehindert durch die Felder der Bündnispartner bewegen und gemeinsam in die Schlacht ziehen. Wird ein solches Bündnis aufgekündigt, führt das zu Maluspunkten in der Endabrechnung.

Offizielle Varianten und ergänzendes Spielmaterial
Einige kleine Regeländerungen (so etwa bei der Zusammenstellung des Technologie-Pools oder der Spielrichtung im/gegen den Uhrzeigersinn) sowie zusätzliches Spielmaterial komplettieren das Angebot der Erweiterung.

Neue Rassen und Fraktionen
Mit den „Hütern der Magellan“, den „Verbannten“, den „Erleuchteten von Lyra“ sowie dem „Rho Indi Syndikat“ gelangen vier neue Rassen ins Spiel, allesamt ausgestattet mit unterschiedlichen Start-Eigenschaften. Somit stehen nun insgesamt elf Rassen zur Auswahl, die man zu den Sternen – und hoffentlich auch zum glorreichen Sieg – führen kann.

Spieleranzahl und räumliche Ausdehnung der Galaxie
Mit dieser Erweiterung haben nun insgesamt bis zu neun Spieler die Möglichkeit, das Universum zu erforschen! Die Spielanleitung spricht zwar davon, dass man die Spieldauer pro Teilnehmer mit 30 Minuten ansetzen kann, diese Angabe greift aber deutlich daneben. Für geübte Spieler gelten mindestens 45 Minuten Spielzeit; das wiederum bedeutet in der Vollbesetzung den beachtlichen Zeitaufwand von knapp unter sieben Stunden pro Partie! Daraus resultieren teilweise gravierende Wartezeiten, die deutlich auf den Spielspaß drücken. Das Regelheft wartet zwar mit einigen Tipps zur Verkürzung dieser Wartezeiten auf, das Gelbe vom Ei sind diese Hinweise jedoch so ganz und gar nicht. Zudem wird bei der vollen Teilnehmeranzahl eine derart große Spielfläche benötigt, dass selbst die größten mir bekannten Tischplatten hier nicht mehr ausreichen (einige meiner Familienmitglieder üben das Tischler-Handwerk aus, ich weiß also durchaus, wovon ich spreche).

Spieletester

08.01.2013

Fazit

Die Idee des modular zuschaltbaren Komponenten-Systems ist tatsächlich gut umgesetzt. Je nach Vorlieben und Geschmack der Spielerunde können einzelne Teile der Erweiterung in das Basisspiel integriert werden. Damit hat es sich dann aber auch schon wieder. Das Grundspiel ist bereits derart ausgereift, dass es einer Erweiterung nicht mehr bedurft hätte. Nachdem es nun aber doch eine gibt, hätte ich mir gewünscht, darin ein paar Varianten vorzufinden, die dem Glücksmoment des Basisspiels ein wenig entgegenwirken. Jedoch verhält es sich mit dieser Erweiterung so, dass einige der angebotenen Komponenten diese Glückslastigkeit eigentlich noch verstärken. Außerdem wäre es auch sehr nett gewesen, hätten in der Erweiterungs-Box Raumbasen-Miniaturen Platz gefunden (die Pappmarker für die Raumstationen fallen gegen die Schiffs-Miniaturen qualitativ leider doch recht deutlich ab).
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 9
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 180 Minuten
Preis: 49,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Asmodee
Grafiker: Sampo Sikiö
Genre: Strategie
Zubehör:

36 Sektorenfelder, 42 Raumschiffminiaturen, 12 Sternenbasen, 99 Bevölkerungsmarker, 48 Einflussmarker, 9 Botschafterplaketten, 3 Spielertafeln (doppelseitig), 1 kompakte Nachschubtafel, 177 Plättchen (Entwicklung etc.), 9 Spielhilfen, 12 Marker (Wohlstand etc.), 1 Blankoplättchen, 1 Regelheft (deutsch, 20seitig)

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7195 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2306 Berichte.