The Doge Ship

In La Serenissima, der "Durchlauchtigsten Republik von Venedig", war der Doge mehr als tausend Jahre lang das Oberhaupt und Anführer der italienischen Lagunenstadt. In The Doge Ship müssen sich die Spieler als würdige Chefkonstrukteure beweisen und gemeinsam das neue prunkvolle Dogenschiff bauen. Das Vertrauen und die Zustimmung des Oberhaupts der Stadt erhalten die Baumeister, wenn der Doge zur Inspektion der Bauarbeiten an seinem Staatsschiff in die Werft kommt. Aber nicht nur der Bau der Galeere muss vorangetrieben werden, sondern auch die Errichtung von Barrieren, um die Werft vor den Unbilden und dem oftmals auftretenden Hochwasser der Lagune zu schützen. Das alles kostet eine Menge Geld, das die Spieler auch durch das Anbiedern bei den Aristokraten der Stadt bekommen können. Das Anzetteln von Intrigen ist ein probates Mittel der Vorteilsbeschaffung und sollte deshalb auch nicht unterschätzt werden, zumal den Mitspielern damit Steine in den Weg gelegt werden können.

Das Spiel beginnt damit, dass das Heck des Dogenschiffes bereits in der Werft aufgebockt ist und entsprechend der Spielerzahl eine bestimmte Anzahl an Teilstücken fertiggestellt werden muss. Auf dem Spielplan sind die möglichen Aktionen bereits aufgedruckt, unterteilt in sechs Teilbereiche. Jeder Teilbereich ist für eine der sechs Farben mit den Würfelwerten von eins bis sechs vorgesehen. Es wird in mehreren Runden gespielt, die in drei Phasen unterteilt sind. Nach dem Würfeln der entsprechenden Farbwürfel und dem Markieren der dazugehörigen Aktionen auf dem Spielplan, wird das oberste Dogenplättchen gezogen und für alle sichtbar ausgelegt. Neben einem möglichen besonderen Ereignis wie Hochwasser oder Inspektion durch den Dogen zeigt dieses Plättchen, welche Veränderungen die Ingenieure und Baumeister am Staatsschiff vornehmen müssen, um am Ende der Runde entsprechende Siegpunkte zu bekommen.

Der Kern des Spieles ist die Aktionsphase, bei der jeder Spieler fünfmal aktiv werden darf, um Baumaterialien zu kaufen, Galeerenteile, Gondeln und Barrieren fertigzustellen, eine Intrige zu spinnen oder schlichtweg Geld von den Aristokraten zu erhalten. Die Kosten für die jeweiligen Aktionen richten sich danach, wo auf dem Spielplan der entsprechende Farbwürfel abgelegt ist. Alle Aktionen bis zum entsprechenden Würfelwert sind kostenlos, Aktionen mit höheren Werten kosten die Differenz zum Würfel. Im günstigsten Fall sind bei einer Sechs alle Aktionen der entsprechenden Farbe kostenlos, im schlechtesten Fall kosten sie zwischen ein und fünf Dukaten.

Ein sehr schöner Mechanismus ist die Handhabung der Baumaterialien. Anders als in anderen "Bauspielen" wird hier nicht mit Holzmaterialien geprotzt, sondern die Spieler müssen sich schon beim Kauf entscheiden, was sie bauen wollen, denn sie erhalten quasi nur ein im Bau befindliches Fragment des Bauteils. Wird ein Teil fertiggestellt, dreht man das entsprechende Plättchen um und erhält je nach Bauteil Siegpunkte, Geld und sonstige Vorteile. Für die Fertigstellung von Galeerenteilen können Abnahmemarker vergeben werden, die bei einer Inspektionen durch den Dogen Siegpunkte bringen können. Vor dem Auftreten von Hochwasser können wiederum die fertigen Barrieren schützen. Haben alle Spieler ihre fünf Aktionen ausgeführt, wird die neue Spielreihenfolge ermittelt, wobei die Prioritätsnummern der fertiggestellten Barrieren darüber entscheiden. Ist das folgende besondere Ereignis abgehandelt, endet eine Spielrunde. Sobald das letzte Galeerenteil gebaut wurde, wird der Bug hinzugefügt und das Spiel endet. Nach einer abschließenden Endabnahme und einer letztmaligen Verteilung von Siegpunkten gewinnt der Spieler, der insgesamt im Spielverlauf die meisten Punkte sammeln konnte.


Spieletester

01.05.2013

Fazit

The Doge Ship gefällt durch sein sehr schön gestaltetes Material und der Idee, zwar gemeinsam am Dogenschiff zu bauen, aber dennoch eher seine eigenen Interessen im Fokus zu behalten, um am Ende der Oberbaumeister zu werden. The Doge Ship kann bei entsprechender Spielgruppe sehr langatmig werden. Vor allem, wenn Zugoptimierer anwesend sind, die aus jeder Spielsituation das Optimum herauszuholen versuchen. The Doge Ship kann ansonsten in einer "Aus-dem-Bauch"-Spielrunde durchaus überzeugen. Als quasi Worker-Placement-Spiel hat es aber leider nicht das Potential, in meinen Spielrunden öfter auf den Tisch zu kommen. Der Spannungsbogen ist dafür nicht weit genug gespannt, als dass wir mehr als eine Handvoll Galeeren bauen werden.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 75 Minuten
Preis: 40,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Grafiker: Lamberto Azzarati
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Spielplan 36 Galeerenplättchen 1 Galeerenheckplättchen 1 Galeerenbugplättchen 26 Barriereplättchen 14 Gondelplättchen 16 Dogenplättchen 6 Würfel 20 Abnahmemarker 40 Aktionsmarker/Marker 1 Spielregel in 5 Sprachen

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