Dominant Species

Die Welt steuert auf eine Eiszeit zu! Was wird mit den Menschen passieren? Ähm ... Moment mal - es gibt (noch) keine Menschen! Dominant Species spielt in einer Zeit, in der Tiere den Planeten beherrschten. Doch die Artenvielfalt ist durch den Klimawandel bedroht - also muss man sich neue Lebensräume suchen und/oder an die Umgebung anpassen! Dass das nicht von einer Sekunde auf die andere möglich ist, scheint klar; auch im Spiel klappt das nicht sofort, aber in drei bis vier Stunden hat man eine gute Chance sein Volk in Sicherheit zu bringen. Und noch etwas strebt man an: Die Herrschaft über die diversen Gebiete!

Am Anfang ist noch alles eitel Wonne, jedes Tier hat einen passenden Lebensraum und genügend Nahrung. Doch bald beginnt sich das Eis auszubreiten und Lebensräume zu zerstören. Wohl dem der durch umsichtige Spielweise seine Tierchen in neu erschlossene Gebiete retten konnte.
Eis, Anpassung, Umsiedlung,... wie funktioniert das? Ganz einfach: Der Spielplan zeigt einen großen Aktionsbereich. Am Beginn jeder Runde können die Spieler reihum ihre "Arbeiter" auf diese Aktionsfelder verteilen um dann die entsprechenden Aktionen durchführen zu dürfen. Ihr habt also in der Hand, wie das zukünftige Schicksal aussieht!

Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Aktionen:
    • Initiative: Einen Platz in der Spielerreihenfolge vorrutschen (und anschließend eine noch freie Aktion wählen)

    • Anpassung, also eine zusätzliche Nahrungsquelle für meine Gattung erschließen

    • Verfall; alles was in der vorherigen Runde nicht als Anpassung genommen wurde, wird in der kommenden Runde als Nahrungsquellenverlust bei jeder Gattung schlagend; außer man wirkt mit der entsprechenden Aktion dagegen

    • Überfluss: Am Spielplan werden neue Nahrungsplättchen aufgelegt

    • Unfruchtbares Land: Was nicht in den Überfluss gegangen ist, verdorrt angrenzend an das Eis

    • Schwund: ein Nahrungsmarker kann vom Spielplan entfernt werden

    • Vergletscherung: das Eis breitet sich aus!

    • Artenbildung: unsere Tiere erhalten Nachwuchs

    • Entdeckung: lässt neue Gebiete erforschen

    • mittels Migration können unsere Tiere wandern

    • Kampf: ein Tier einer Gattung schlägt ein Tier einer anderen Gattung

  • Dominanz: Wertung eines Gebietes sowie Ausführen einer Ereigniskarte


Wichtig zu wissen ist, dass jede Aktion nur in begrenzter Stückzahl vorhanden ist - wer zuerst kommt mahlt zuerst! Wer zuerst an die Reihe kommt besagt die Spielerreihenfolge. Ein kleines Schlupfloch gibt es noch: Die Spieler, die mit ihren Gattungen eher am Ende der Nahrungskette liegen, haben oft eine zusätzliche Aktion frei. Dafür haben sie einen Nachteil wenn es um Gleichstände geht: Diese werden nämlich in Reihenfolge der Nahrungskette aufgelöst.

Wer in einem Gebiet dominant ist, bestimmen Nahrungsangebot des Gebietes und mögliche Nahrungsquellen einer Gattung. Achtung, kleiner aber feiner Unterschied: Dominant hat nichts mit Tiermehrheiten zu tun sondern orientiert sich ausschließlich an der Nahrung! Das ist wichtig bei den Dominanz-Wertungen, in denen Punkte nach der Anzahl der Tiere vergeben werden; der dominante Spieler darf zusätzlich eine der Ereigniskarten ausführen.

Sind alle Ereigniskarten aufgebraucht, endet das Spiel und es kommt zur alles entscheidenden finalen Wertung; die Punkte die wir bis dahin gesammelt haben sind nur Peanuts: JEDES Gebiet wird hinsichtlich der Mehrheitsverhältnisse geprüft und wirft seine Gewinne ab. Und wie fast immer gilt: Sieger ist der Spieler mit den meisten Punkten.

Spieletester

01.01.2013

Fazit

Das Tolle an Dominant Species ist seine Aktionsvielfalt. Versuche ich z.B. eher die Richtung der Vergletscherung zu bestimmen? Oder habe ich eher vor neues Land mit passender Nahrung zu erschließen, in die ich meine Spezies übersiedle? Es gibt eine Reihe von Mitteln und Wegen. Mitunter sind die Entscheidungen knifflig und meine Mitspieler müssen mal eben warten wofür ich mich entscheide. Es heißt aber nicht nur mit den Spielern zu interagieren, sondern auch mit dem Spiel! Einige „unterlassene“ Aktionen in dieser Runde werden zu entgegengesetzt gepolten Aktionen der nächsten Runde (z.B. neue Nahrungsquelle anzapfen => Verlust einer bestehenden Nahrungsquelle). Das macht das Spiel besonders stark. Für etwas Abwechslung ist ebenfalls gesorgt, da jede Rasse andere Stärken und Sonderaktionen hat. Was den einen oder anderen abschrecken könnte ist die Spieldauer: Dominant Species ist definitiv abendfüllend. Unter zwei Stunden spielt sich rein gar nichts ab, eher geht es in Richtung drei Stunden oder bei Denkern hin zu vier. Was dem einen oder anderen Spieler etwas im Magen gelegen ist, war eine vorhersehbare Niederlage. Mitunter rettet man sich ganz gut über die Runden, ehe Fehler aus der Anfangsphase meine Tierchen am Ende eines nach dem anderen dahinraffen. Mit ihnen verliert man Mehrheit um Mehrheit und somit Punkt um Punkt. Das ist natürlich bedauerlich, wenn ich Stunden gekämpft habe und in den letzten fünfzehn Minuten lustlos (weil aussichtslos) meine Würfel am Spielplan verschiebe. Dominant Species ist ein klarer Tipp für Liebhaber strategischer Spiele, die gerne auch etwas mehr Zeit investieren. Und etwas mehr Geld; Dominant Species ist wahrlich kein Schnäppchen. Fairerweise muss man dazusagen, dass die Ausstattung nicht nur für amerikanische Verhältnisse super ist sondern auch mit großen deutschsprachigen Verlagen locker mithalten kann. Kurz noch ein paar Worte zur Sprachbarriere: Eine englischsprachige Anleitung liegt dem Spiel bei. Es ist eine gute deutschsprachige Anleitung als Download verfügbar. Die Aktionen im Spiel benötigen keinen Text, lediglich die Aktionskarten sind mit englischsprachigem Text versehen. Die Karten sind jedoch in der Anleitung erklärt, wodurch man keine Probleme haben sollte.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 180 Minuten
Preis: 60,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: GMT Games
Autor: Chad Jensen
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Spielplan, 31 Landschaftsfelder, 12 Eisfelder, 6 Spielerpläne, 60 Holzzylinder, 60 Holzkegel, 330 Holzwürfelchen, 120 Nahrungsmarker, 6 Reihenfolgemarker, 27 Ereigniskarten, 1 Beutel, 1 Anleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7125 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2304 Berichte.