Wenn es um das Thema eines Spiels geht, gibt es immer wieder die Frage: "Gibt es ein Tabu?". Kann man also irgendetwas nicht in den Rahmen eines Spiels packen? Im PC- und Konsolenspielebereich ist die Diskussion um gewaltverherrlichende Spiele ja eine niemals enden wollende. Auf dem Brettspielmarkt hat sich diese Diskussion noch nicht so weit verbreitet. Selbst bei Brettspielumsetzungen von Ego-Shootern wie "Doom" oder "FRAG" gab es keinen Aufschrei aus der Spielezensurecke, obwohl die PC Vorlagen ganz oben auf dem Index stehen. Bei dem hier vorliegenden Spiel gibt es jedenfalls genug Diskussionspotential, handelt es sich doch um eine Hommage an eine in den USA hochgejubelte Spezialeinheit: Die Navy Seals. Aus eigener Erfahrung und Beobachtung kann der Rezensent sagen, dass man als Angehöriger oder auch Ex-Angehöriger dieser Kämpferelite in den Staaten überall bejubelt und mit diversen Vergünstigungen versehen wird. Was sagen aber wir Europäer dazu? Die meisten von uns können den offen zur Schau getragenen Patriotismus der Amerikaner nur milde belächeln, ohne selbst wirklich einen Sinn darin zu sehen. Deshalb war der Rezensent (der sich hiermit als äußert USA-kritisch outet) einerseits sehr gespannt, andererseits sehr skeptisch, als er von dem Navy Seals Spiel, welches nach dem offiziellen Kampfruf der Seals "HOOYAH" benannt ist, zum ersten Mal hörte, es auf der Spiel '12 anspielte und dann auch noch ein Testexemplar auf seinem Spieltisch wiederfand.
Ob "HOOYAH" einfach nur ein witzloses Propagandaspiel oder doch eine qualitativ hochwertige Ergänzung der Spielesammlung mit etwas außergewöhnlichem Tema darstellt, soll der geneigte Leser in der folgenden Rezension erfahren.
Die Ausstattung:
Hier gibt man sich bei U.S. Games keine Blöße. Alle Karten sind aus stabiler Pappe und der Zeitzähler ist sauber ausgestanzt und genietet. Die Piktogramme sind eindeutig und nicht verwechselbar und die Grafik ist zum Thema gut passend. Hier wird sehr elegant ein Mittelweg zwischen Cartoonoptik und Realismus gewählt.
Der Spielaufbau:
Zu allererst wir dein Spielziel entweder ausgewählt oder zufällig gezogen. Hierbei sei erwähnt, dass die beiliegenden fünf Missionen einen steigenden Schwierigkeitsgrad aufweisen. Nun suchen sich die Spieler einen Navy-Stereotypen aus (Taucher, Bombenexperte, Sanitäter, Commander), welchen sie in weiterer Folge personifizieren werden. Alle haben spezielle Fähigkeiten und können in der einen oder anderen Weise hilfreich sein. Einzige Vorgabe ist, dass in jedem Spiel ein Commander dabei sein muss. Nun erhält jeder Spieler fünf Lebenspunktemarker.
Als nächstes werden die Unteroperationen ausgelegt, welche erfüllt werden müssen, um schlussendlich den finalen Hauptauftrag erfolgreich beenden zu können. Dies geschieht, indem zehn Ereigniskarten (in weiterer Folge OPS-Karten genannt) verdeckt in Pärchen vor dem Auftrag ausgelegt werden.
Zu guter Letzt werden die Fähigkeits- und Ausrüstungskarten gemischt und fünf davon offen aufgedeckt und der Rest als Nachziehstapel bereitgestellt.
Der Spielablauf:
"HOOYAH" ist ein Kooperativspiel. Wie bei vielen Genrekollegen üblich dürfen sich die Spieler nicht darüber unterhalten, welche Karten sie auf der Hand haben. Tun sie dies dennoch, geht ein großer Teil des Spielvergnügens verloren und das Spiel wird viel zu leicht. Am Beginn jeder Runde wir 1 Paar der OPS-Karten aufgedeckt. Die Summe der beiden Ziffern auf den Karten ist die Summe der Spielzüge, welche die Spieler haben, um die Aufgabe zu erfüllen. Was ist nun die Aufgabe? Auf den OPS-Karten sind weiße Ziffern auf verschiedenfärbigem Untergrund zu sehen. Die Zahl gibt an, wie viele Karten der jeweiligen Farbe von den Spielern abgegeben (und daher vorher gesammelt) werden müssen, um die Aufgabe zu bestehen. Man stellt also auf der Zeitscheibe die Summe der Ziffern ein und der erste Spieler (normalerweise der Commander) beginnt seinen Zug. Was muss er nun tun?
Hat der Commander HOOYAH gerufen, muss aber vorher noch eine gewisse Anzahl an "Tests" durchgeführt werden. Hierzu werden die anfangs zur Seite gelegten restlichen OPS-Karten gemischt und jeder Spieler bekommt eine gewisse Anzahl (abhängig vom Fortschritt im Spiel) vorgelegt. Auf der unteren Hälfte der Karte steht nun ein Event, welches ausgeführt werden muss. Dies können bestimmte Skillchecks sein, welche dazu führen, dass man Karten bestimmter Farbe verliert ohne sie für die Mission einsetzen zu können oder auch, dass man Lebenspunkte verliert. Es können jedoch noch ein paar andere fiese Dinge passieren, auf die der Rezensent allerdings jetzt nicht näher eingehen möchte. Hat man alle Skillchecks erledigt und die Aufgabe der ausliegenden OPS-Karten geschafft, darf man die nächsten zwei OPS-Karten aufdecken und das Spiel beginnt von neuem. Dies wird so lange durchgeführt, bis man alle OPS-Karten abgehandelt hat und dann die Mission angeht. Sollte ein Spieler zu irgendeinem Zeitpunkt keine Lebenspunkte mehr besitzen, verliert das ganze Team das Spiel.
Das
Ob "HOOYAH" einfach nur ein witzloses Propagandaspiel oder doch eine qualitativ hochwertige Ergänzung der Spielesammlung mit etwas außergewöhnlichem Tema darstellt, soll der geneigte Leser in der folgenden Rezension erfahren.
Die Ausstattung:
Hier gibt man sich bei U.S. Games keine Blöße. Alle Karten sind aus stabiler Pappe und der Zeitzähler ist sauber ausgestanzt und genietet. Die Piktogramme sind eindeutig und nicht verwechselbar und die Grafik ist zum Thema gut passend. Hier wird sehr elegant ein Mittelweg zwischen Cartoonoptik und Realismus gewählt.
Der Spielaufbau:
Zu allererst wir dein Spielziel entweder ausgewählt oder zufällig gezogen. Hierbei sei erwähnt, dass die beiliegenden fünf Missionen einen steigenden Schwierigkeitsgrad aufweisen. Nun suchen sich die Spieler einen Navy-Stereotypen aus (Taucher, Bombenexperte, Sanitäter, Commander), welchen sie in weiterer Folge personifizieren werden. Alle haben spezielle Fähigkeiten und können in der einen oder anderen Weise hilfreich sein. Einzige Vorgabe ist, dass in jedem Spiel ein Commander dabei sein muss. Nun erhält jeder Spieler fünf Lebenspunktemarker.
Als nächstes werden die Unteroperationen ausgelegt, welche erfüllt werden müssen, um schlussendlich den finalen Hauptauftrag erfolgreich beenden zu können. Dies geschieht, indem zehn Ereigniskarten (in weiterer Folge OPS-Karten genannt) verdeckt in Pärchen vor dem Auftrag ausgelegt werden.
Zu guter Letzt werden die Fähigkeits- und Ausrüstungskarten gemischt und fünf davon offen aufgedeckt und der Rest als Nachziehstapel bereitgestellt.
Der Spielablauf:
"HOOYAH" ist ein Kooperativspiel. Wie bei vielen Genrekollegen üblich dürfen sich die Spieler nicht darüber unterhalten, welche Karten sie auf der Hand haben. Tun sie dies dennoch, geht ein großer Teil des Spielvergnügens verloren und das Spiel wird viel zu leicht. Am Beginn jeder Runde wir 1 Paar der OPS-Karten aufgedeckt. Die Summe der beiden Ziffern auf den Karten ist die Summe der Spielzüge, welche die Spieler haben, um die Aufgabe zu erfüllen. Was ist nun die Aufgabe? Auf den OPS-Karten sind weiße Ziffern auf verschiedenfärbigem Untergrund zu sehen. Die Zahl gibt an, wie viele Karten der jeweiligen Farbe von den Spielern abgegeben (und daher vorher gesammelt) werden müssen, um die Aufgabe zu bestehen. Man stellt also auf der Zeitscheibe die Summe der Ziffern ein und der erste Spieler (normalerweise der Commander) beginnt seinen Zug. Was muss er nun tun?
- Zwei Ausrüstungskarten ziehen. Entweder vom verdeckten Stapel oder von den offen ausliegenden Karten. Auch die Kombination von beidem ist möglich.
- Den Zeitzähler um eins reduzieren und an den nächsten Spieler weitergeben.
- Der Commander hat als besondere Fähigkeit noch das Ausrufen eines Anwesenheitsappels. Hier nennen alle Spieler, beim Commander beginnend, eine Zahl und eine Farbe, um anzugeben, welche Farbe sie gut oder schlecht bedienen können. Dies soll ermöglichen das Spiel berechenbarer zu gestallten. (Nach einigen Testrunden hat die Spielgruppe sich dafür entschieden diese Option zu streichen und dadurch wurde das Spiel deutlich anspruchsvoller und auch spannender.)
- Eine weitere Fähigkeit des Commander ist das Ausrufen von "HOOYAH". Das bedeutet nichts anderes, als dass er der Meinung ist, das Team kann die Aufgabe nun erfüllen und weiteres Kartenziehen bringt das Team nicht weiter. Dies kann der Commander auch tun, wenn er gerade nicht am Zug ist. Sollte der Zeitzähler auf null sinken und das Team dennoch nicht loslegen wollen, muss jeder Spieler, der den Zeitcounter weitergibt, einen Lebenspunkt abgeben.
Hat der Commander HOOYAH gerufen, muss aber vorher noch eine gewisse Anzahl an "Tests" durchgeführt werden. Hierzu werden die anfangs zur Seite gelegten restlichen OPS-Karten gemischt und jeder Spieler bekommt eine gewisse Anzahl (abhängig vom Fortschritt im Spiel) vorgelegt. Auf der unteren Hälfte der Karte steht nun ein Event, welches ausgeführt werden muss. Dies können bestimmte Skillchecks sein, welche dazu führen, dass man Karten bestimmter Farbe verliert ohne sie für die Mission einsetzen zu können oder auch, dass man Lebenspunkte verliert. Es können jedoch noch ein paar andere fiese Dinge passieren, auf die der Rezensent allerdings jetzt nicht näher eingehen möchte. Hat man alle Skillchecks erledigt und die Aufgabe der ausliegenden OPS-Karten geschafft, darf man die nächsten zwei OPS-Karten aufdecken und das Spiel beginnt von neuem. Dies wird so lange durchgeführt, bis man alle OPS-Karten abgehandelt hat und dann die Mission angeht. Sollte ein Spieler zu irgendeinem Zeitpunkt keine Lebenspunkte mehr besitzen, verliert das ganze Team das Spiel.
Das
Spieletester
17.03.2013
Fazit
In diesem Fazit wird der Rezensent zum ersten Mal eine strenge Trennung zwischen Spielthema und Spielmechanik durchführen. Denn sonst ist eine faire Bewertung wohl kaum möglich. Kurz und knapp: "Das Spiel macht Spaß!". Die Idee mit der wandernden Zeitscheibe ist gut und qualitativ top gelöst. Nach nur fünf bis maximal zehn Minuten ertappt man sich dabei genau zu planen, wie man am besten die Mission löst und seine Spielkameraden am besten einsetzt. Die Regeln sind relativ einfach und schnell erklärt. Die Qualität der Karten ist sehr gut und auch die Grafiken sind stimmig in Szene gesetzt. Wie bei den eingangs erwähnten Ego-Shootern in der Softwareindustrie ist auch bei "HOOYAH" ein gewisses Maß an Distanz zur Thematik und den gesetzten Handlungen notwendig. Dennoch sind hier alle Kriterien für ein gutes Spiel vereinigt. Aufgrund der Thematik ist die von den sonst so strengen Amerikanern vorgegebene Altersbeschränkung mit 10 Jahren wohl etwas niedrig angesetzt. Obwohl man zugeben muss, dass ein Kind dieses Alters sicher mit der Mechanik nicht überfordert sein sollte.
"HOOYAH" ist ein Propagandaspiel. Sehr zum Leidwesen des Rezensenten ist es jedoch ein relativ gutes und auch der Rezensent konnte sich dem Boot-Camp-Charme nicht gänzlich verschließen. Wen das Setting nicht stört und wer ein schnelles und einfaches Kooperationsspiel sucht, ist hier sicher nicht schlecht beraten.
Plus
Minus
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Details
Details
Auszeichnungen:
Spieleranzahl:
1 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer:
45 Minuten
Preis:
20,00 Euro
Erscheinungsjahr:
2012
Verlag:
U.S. Games Systems
Autor:
Mike Fitzgerald
Grafiker:
Joe Boginski
Genre:
Kooperationsspiel
Zubehör:
50 Fähigkeitenkarten 75 OPS/Ereigniskarten 1 Einschubkarte 5 Jokerkarten 20 Ausrüstungskarten 10 Navy Seal Charakterkarten 5 Auftragskarten 1 Auftragskartenständer 1 Rundenübersichtskarte 1 Zeitzähler 30 Lebenspunktemarker 1 Anleitung
Statistik
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