Expedition zu den alten Mayastätten

Mitte des 19. Jahrhunderts bricht eine Gruppe von Forschern und Abenteurern nach Mittelamerika auf. Fast 1000 Jahre hatte der undurchdringliche Dschungel Zeit gehabt die Hochkultur der Maya unter sich zu begraben. Die Forschergruppe dringt in den Dschungel ein und findet die alten Mayastätten. Die Forscher bringen wertvolle Fundstücke aus dem Urwald mit und können sie der staunenden Öffentlichkeit präsentieren.

So beginnt die hoffnungsvolle Spielanleitung für das kleine Kartenspiel aus dem Eigenverlag von Autor Florian Isensee aus dem norddeutschen Oldenburg. Leider hält das Spiel nicht das, was der erwähnte Einleitungstext verspricht, doch dazu später mehr.

Die 3 bis 4 Spieler übernehmen logischerweise die Rollen der Abenteurer/Forscher und versuchen auf ihrem Weg in die Tiefen des Dschungels möglichst viele der wertvollen Fundstücke der Mayakultur zu finden und sicher in die Zivilisation zu retten. Ohne handfeste Abenteuer bedarf es keiner Abenteurer, sollte man meinen, doch bereits an diesem Punkt wird der Spieler bitter enttäuscht, denn bei der Expedition zu den alten Mayastätten handelt es sich lediglich um ein reines Zocker- und Bluffspiel.

Mit den zehn Wegekarten wird die beschwerliche Route ins Innere des Dschungels verdeckt ausgelegt. Jeder Spieler hat eine Karte „Ausruhen“ sowie fünf Aktionskarten erhalten. Die Aktionskarten haben Werte von 1 bis 5 und kommen im Nachziehstapel jeweils gleichmäßig achtmal vor. Beginnend mit dem Aufdecken der ersten Wegekarte startet unser Spiel. Entweder kommt eine Abenteuerkarte zum Vorschein oder der Fundort eines Schatzes wird entdeckt. Alle Spieler legen nun verdeckt eine ihrer Aktionskarten aus und müssen bei einem Abenteuer gemeinsam versuchen, den Wert dieser Karte zu erreichen. Gelingt dies, bekommt der Spieler mit dem höchsten Wert diese Abenteuerkarte, die bei Spielende 10 Ruhmespunkte wert ist. Misslingt allerdings der Versuch, geben alle Spieler ihre höchste Aktionskarte an den linken Nachbarn weiter und ein zweiter Versuch wird auf die gleiche Weise gestartet. Klappt auch dieser Versuch nicht, verliert der Spieler mit der niedrigsten ausgespielten Aktionskarte einen Schatz.

Wird eine Fundortkarte mit 1 bis 3 Schätzen aufgedeckt, wird offen oder verdeckt der Reihe nach um diese Schätze geboten. Wer die höchste Aktionskarte legt, gewinnt jeweils den Schatz.

Erwähnt werden sollte noch die Funktion der Karte „Ausruhen“, die immer wieder den Weg zurück auf die Hand des Spielers findet. Wird sie beim Versuch, ein Abenteuer zu bestehen, ausgespielt, so erhält ihr Besitzer zwei neue Aktionskarten vom Nachziehstapel – aber nur dann, wenn die restlichen Spieler das Abenteuer erfolgreich bestehen. Gelingt dies nämlich nicht, geht der „Pausen-Macher“ leer aus und muss seine gezogenen Karten an einen oder mehrere der beteiligten Abenteurer weitergeben. Nach Aufdeckung und Abarbeitung der letzten Wegekarte wird noch einmal um die finale Schatzkarte gekämpft, danach folgt die Punktezählung. Die Abenteuerkarten sind jeweils 10 Ruhmespunkte wert und die Schätze schlagen mit Ruhm zwischen 20 und 60 Punkten zu Buche. Wer am Ende die höchste Gesamtpunktzahl auf sich vereinen konnte gewinnt.


Spieletester

03.05.2012

Fazit

Leider kann die Expedition zu den alten Mayastätten den in der Anleitung suggerierten Erwartungen nicht gerecht werden. Es handelt sich hier um ein reines Bluff- und Zockerspiel ohne Möglichkeit einer echten Einflussnahme. Das Thema der alten Maya ist mit Sicherheit auch bei Brett- und Kartenspielern beliebt, doch was das angeht, bleibt am Ende leider nur ein schwacher Eindruck zurück. Die Tatsache, dass ein mögliches Patt bei den einzelnen Kämpfen um die begehrten Karten durch Wiederholung dergleichen und am Ende sogar durch Auslosen entschieden wird, setzte meiner Enttäuschung die Krone auf. Hierbei wird die Glückslastigkeit noch erhöht und der Frust beim Spielen unnötig gefördert. Zwar ist die Regel ordentlich formuliert und mit vielen Beispielen durchwirkt, doch die blassen Karten und der dünne Schachtelkarton, bei dem sich ein Stapeln verbietet, macht die Sache nicht wirklich besser. Zudem kommen die Karten ohne die sonst üblichen abgerundeten Ecken daher, was das Mischen erschwert und unhandlich macht. Leider konnte Expedition zu den alten Mayastätten nicht überzeugen, aber zum Glück hat Florian Isensee mit Geschenke für den Radscha auch bessere Spiele im Programm.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 5,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Verlag: Isensee
Genre: Karten
Zubehör:

65 Spielkarten 1 Spielanleitung

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