Ach wie schön, wenn man einen alten Bekannten wieder trifft, zumindest wenn das einer jener ist, die man auch mag! Und
Linie 1 ist so ein geliebter alter Bekannter. Immerhin war dieses Spiel von 1995 eines der ersten, das auf
www.spieletest.at besprochen wurde (auch wenn die Seite damals noch ganz anders hieß).
Linie 1 steht also in neuem Gewande vor uns. Die Grafik ist rundum erneuert und auch an den Regeln wurde an ein paar ganz kleinen Schräubchen gedreht. Im Großen und Ganzen ist das Spiel aber das Gleiche geblieben und - so viel sei verraten - Linie 1 macht immer noch so viel Spaß wie vor 15 Jahren!
Aber beginnen wir von Vorne:
Phase 1 – Schienenbau
Zu Beginn des Spieles ziehen die Spieler eine Straßenbahnlinie und eine Auftragskarte, die sie vor den Mitspielern geheim halten. Die beiden gezogenen Karten zeigen dem Spieler, welche Endbahnhöfe (in der Farbe der gezogenen Linie) und welche Zwischenbahnhöfe er nun mit seiner Straßenbahn abfahren muss. Dabei muss folgendes beachtet werden:
*) Die Fahrt muss bei einem der beiden Endbahnhöfe beginnen.
*) Die Fahrt muss beim anderen der beiden Endbahnhöfe enden.
*) Alle Zwischenbahnhöfe (je nach Spielerzahl zwei oder drei) müssen passiert werden. Die Reihenfolge ist dabei egal.
*) Es darf nur in eine Richtung gefahren werden. Wenden ist nicht möglich.
*) Es dürfen keine 90° „Kurven“ und keine Steilkurven gefahren werden.
Bevor die Straßenbahnen ihren Betrieb aufnehmen können, müssen aber erst die Schienen verlegt werden. Alle Spieler bauen gemeinsam, aber nicht unbedingt miteinander, ein Schienennetz auf. Dafür hat man immer fünf Schienenkärtchen vor sich liegen. Wer an der Reihe ist, legt zwei Schienenkärtchen auf dem Spielplan ab. Diese können an bereits ausliegende Schienen anleget werden, müssen aber nicht. Es dürfen sogar bereits gelegte Schienen überbaut werden, allerdings nur, wenn der bisherige Schienenverlauf nicht verändert, sondern nur ergänzt wird.
Phase 2 – Straßenbahn voraus
Sobald ein Spieler seine beiden Endbanhöfe und die Zwischenstationen so verbunden hat, sodass er diese mit seiner Straßenbahn abfahren kann, teilt er das seinen Konkurrenten mit. Wurde alles korrekt gebaut, setzt der Spieler seine Straßenbahn (österr. Tramway) auf einen Endbahnhof und die Fahrt kann beginnen. Während die anderen weiter an der Strecke bauen, bis sie ebenfalls ihre Stationen verbunden haben, würfelt er nun mit drei Würfeln. Nach dem Wurf, legt der Spieler einen Würfel beiseite und entscheidet, ob er auf Risiko geht und noch einmal würfelt. Aus dem neuen Wurf wird ebenfalls ein Würfel beiseitegelegt und es kann noch ein letztes Mal geworfen werden. Aber Vorsicht, wenn der Wurf ausschließlich Reparatursymbole zeigt, darf man nicht ziehen.
Würfelsymbole:
*) Eine grüne Ampel – ein Feld ziehen
*) Zwei grüne Ampeln – zwei Felder ziehen
*) Haltestellensymbol – bis zur nächsten Haltestelle ziehen
*) Eine rote Ampel – nicht ziehen
*) Reparatursymbol – nicht ziehen. Wenn nur Reparatursymbole geworfen wurden, ist der Zug zu Ende und die Straßenbahn darf nicht ziehen.
Das Würfelsystem nach dem
Can’t Stop-Prinzip ist gegenüber dem Originalspiel neu und bringt zusätzlichen Pepp ins Spiel. Wer möchte, kann aber auch nach den Originalregeln spielen. Hier wird nur mit einem Würfel (liegt ebenfalls bei) gespielt. Dieser zeigt 1, 2,3 oder 4 Felder bis zur nächsten Station oder das Reparatursymbol. Mir gefällt das neue Zugsystem allerdings besser.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler mit seinem Zug alle Stationen seines Auftrags abgefahren ist. Dabei hat natürlich derjenige einen Vorteil, der als erstes seine Strecke vollendet hat. Allerdings können seine Konkurrenten ihn noch abfangen, denn nicht immer ist die am schnellsten vollendete Strecke auch die effizienteste.