Wallenstein

Mtteleuropa zur Zeit des dreißigjährigen Krieges. Die Spieler verkörpern je einen der damaligen Feldherren und versuchen zu Ruhm und Ehre zu gelangen, indem sie möglichst viele Länder mit möglichst vielen Gebäuden (Kontore, Kirchen und Pläste) kontrollieren.

Das Spiel geht über zwei Jahre mit den Aktionsphasen Frühling, Sommer und Herbst sowie einer Abrechnungsphase im Winter.
Das wesentliche Spiel vollzieht sich in den Aktionsphasen: Jeder Spieler hat von jedem Land, das er besitzt, eine Karte und verteilt diese Karten zunächst auf einem Aktionstableau auf die verschiedenen Möglichkeiten: Neue Einheiten ins Spiel bringen, Gebäude errichten oder Angriffe bzw. Bewegungen durchführen (je nachdem wer sich im Zielgebiet befindet). Da so ziemlich alles Geld kostet, kann man auch Steuern in Form von "Bargeld" oder Naturalien erheben. Letztere braucht man, damit man seine Leute im Winter durchfüttern kann.

Man sollte es mit den Steuern aber nicht übertreiben und auch Kriegszüge, auf denen die Soldaten "mordend und brandschatzend" durch die Gegend ziehen, sind bei der Bevölkerug nicht gerade beliebt. Auch und besonders Nahrungsmangel - meist Folge ungeschickter Vorratsbeschaffungspolitik - führt zu massiver Unzufriedenheit. Da kann es dann leicht zu Aufständen kommen, die erst mal niedergeschlagen werden müssen, was mitunter zu uneingeplanten und herben Verlusten führen kann.

Alle Konflikte, seien es nun Kriege oder Aufstände, werden mit Hilfe eines Würfelturms entschieden, wie er auch im Spiel Im Zeichen des Kreuzes enthalten ist: Man wirft die beteiligten Einheiten in Form kleiner farbiger Holzklötzchen oben hinein, was unten wieder herausfällt entscheidet den Kampf. Da bleiben manchmal die unerwartetsten Würfel zurück und fallen in späteren Kämpfen ebenso unerwartet wieder heraus.

In jedem Winter gibt es Punkte für Länder, Gebäude und deren Mehrheiten in bestimmten Regionen, deren Summe über zwei Jahre den Sieger einer Partie Wallenstein ermitteln.

Auch wenn ich einige Feinheiten jetzt noch weggelassen habe, ist Wallenstein nicht schwierig. Alle Handlungsmöglichkeiten prägen sich schnell ein. Die Spielregel bietet netter Weise für die ersten Partien eine Modell-Startaufstellung an, ist aber sonst reichlich unübersichtlich und didaktisch ziemlich wirr aufgebaut, da wäre in einer späteren Auflage (die Wallenstein wirklich verdient) dringend Nachbesserung geboten.


Spieletester

25.10.2002

Fazit

Wer von Wallenstein ein hartes Strategiespiel erwartet, wird enttäuscht sein - zu groß sind die Einflüsse des Zufalls im Würfelturm. Dennoch halte ich diese für etwas geringer, als wenn man nur würfelt, denn was man hineingeworfen hat, kommt meist auch irgendwann wieder heraus. Und viele eigene Würfel im Turm können für andere durchaus eine Bedrohung darstellen. Darüber hinaus ist der Zufall auch gar nicht unrealistisch, denn wie viele Kriege sind nicht dadurch schon entschieden worden!
Aber wer Wallenstein verliert, wird sich nicht nur mit Pech heraus reden können - er hat auch schlecht gespielt.

So ist Wallenstein ein wirklich gutes Spiel, das alle Spieler für rund zwei Stunden gut unterhält. Wartezeiten gibt es kaum und immer steht man vor der Entscheidung, was man denn nun tun soll - man möchte immer mehr als man darf...
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 120 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2002
Verlag: Queen Games
Autor: Dirk Henn
Genre: Taktik
Zubehör:

1 Spielbrett, 5 Planungstafeln, 45 Länderkarten, 25 Blankokarten, 5 Heerführer-Karten, 10 Aktionskarten, 25 Ereigniskarten, 28 Palastmarker, 26 Kirchenmarker, 26 Handelshaus-Marker, 42 Unruhemarker, 310 Armee-Spielsteine, 20 Bauernarmee-Spielsteine, 55 Sc

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