Ein bisschen Mord muss sein

Ein bisschen Mord muss sein sorgt für eine neuartige Kreation des Kommunikationsspiels für Krimiliebhaber in der Welt der Spiele.

Inspiriert durch die kuriosen Fälle von Edgar Allan Poe, Agatha Christie und weiteren Größen des Kriminalromans, lässt Herve Maly, einer der Autoren des bekannten Spiels Die Werwölfe von Düsterwald, sich zahlreiche, unerklärliche Ereignisse einfallen, denen es gilt, auf die Schliche zu kommen.

Reihum ist jeder Spieler einmal der Inspektor, der einen der schrägen Fälle aufklären muss. Zur Beobachtung der korrekten Vorgangsweise, wird jede Runde von einem Gerichtsschreiber begleitet.

Alle anderen Spieler sind höchstverdächtig- aber nur einer unter ihnen ist der Täter.
Gemeinsam versuchen alle, den Inspektor an der Nase herumzuführen und diesem mit wortgewandten Aussagen, die Aufklärung so schwer wie möglich zu machen.

Der Inspektor entscheidet, an der Lösung welchen Falles er arbeiten möchte.

Dazu werden am Anfang jeder Runde Bücher verteilt, die als Nachschlagewerke für die Spieler dienen. Sowohl der Inspektor und der Gerichtschreiber, als auch die Verdächtigen bekommen ein für sie gekennzeichnetes Buch. Darin erfahren sie, ob sie in diesem Fall unschuldig sind oder die Rolle des Täters haben.
Nun blättern alle zum Datum das der Inspektor ausgewählt hat.

Als Beispiel; Mittwoch, 1.August
AUF DEM CAMPINGPLATZ „BLAUE WELLEN“ STICHT EIN SADIST DURCH DIE ZELTPLANEN HINDURCH IN DIE HINTERN DER GÄSTE

Um es den Verdächtigen zu erleichtern, sich eine schöne Geschichte rund um den Fall auszudenken, liest der Inspektor die Indizien laut vor, die ihm zu den Anwesenden vorliegen.

Denn in zwei Verhörrunden müssen alle ihr Alibi darlegen und dabei drei vorgeschriebene Pflichtwörter pro Verhörrunde, innerhalb einer Minute, einbauen. Nur der Täter hat andere Pflichtwörter.
Die Kunst liegt darin, nicht aufzufallen!
Deshalb ist gutes Zuhören und Redegewandtheit gefragt.

Wer nach den zwei Verhörrunden das ermittlerische Geschick des Inspektors richtig einschätzt, bekommt dafür einen Punkt. Je nachdem ob der Täter es geschafft hat, den Inspektor aufs Glatteis zu führen, bekommt er oder der Inspektor drei Punkte.

Nach jedem Fall werden die Rollen neu verteilt, bis jeder einmal Inspektor und Gerichtsschreiber war, die Bücher der Verdächtigen werden neu gemischt und verteilt.

Leider kann es dabei auch dazu kommen, dass manche in einem Spiel nie Täter sind, andere dafür zwei- bis dreimal, was sich als ungerechter Faktor bei der Punktevergabe auswirkt.
Damit das Spiel funktioniert, ist es auf jeden Fall sinnvoll, in einer kommunikativen Runde zu spielen, die gerne Geschichten erzählt und Freude daran hat, einen Fall aufzubauen.

Durch die verrückten Einfälle der Mitspieler kann das Spiel zu einem wirklich amüsanten Abend beitragen.

Die Spieldauer ist, zumindest in unseren Testrunden, weit überschritten worden.
Da gilt die Empfehlung, nur eine Verhörrunde pro Fall durchzuführen, was allerdings die richtige Lösung für den Inspektor um einiges erschwert.

Bei den ca. 300 ausgefallenen Fällen ist es ganz unterschiedlich, wie sich die Verhörrunden entwickeln.
Wird der Täter zufälligerweise als Erster verhört, wird es sehr schwierig, das nicht auffällt, dass er nicht die Wörter verwendet hat, die alle anderen nach ihm untergebracht haben.
Ziel des Spieles ist es, den Inspektor zu verwirren.
Da der Täter allerdings mehr Punkte bekommt, wenn er nicht ertappt wird, kann es passieren, dass sich die Motivation, dem Täter aus der Patsche zu helfen, gering hält.

Es ist also ein Spiel für jene, die gerne reden und spielen, des Spielens Willen, nicht um zu gewinnen!

Bei so manchen Fällen waren wir richtig enttäuscht, dass wir keine Auflösung zu den kuriosen Vorfällen erhalten haben..:)

Spieletester

26.01.2011

Fazit

Alles in allem ein witziges neuartiges Spiel, dem ein Feinschliff oder eigene Regelabwandelungen bei der Punktevergabe nicht schaden würden, welches gut für einen Abend mit Freunden geeignet ist, aber sicher nicht jedermanns Geschmack trifft.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 4 bis 7
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Erscheinungsjahr: 2008
Verlag: Pro Ludo
Autor: Herve Marly
Genre: Kommunikation
Zubehör:

1 Buch des Inspektors 1 Buch des Gerichtschreibers 4 Bücher der Unschuldigen 1 Buch des Täters 1 Aufbewahrungsbox mit: 1 Sanduhr mit 30 Sekunden Dauer 7 Abstimmungskarten 1 Karte des Gerichtschreibers 7 Spielsteine 1 Zählleiste 1 Spielregel 7 Abstimmungskarten 1 Gerichtsschreiber-Karte 7 Spielsteine 1 Zählleiste

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