Ich bin kein Freund von unboxing-Videos, aber würde ich eines über EVERGREEN machen, fänge es sehr positiv an. Man kann die Spielpläne nämlich komfortabel mit zwei Fingern durch Aussparungen am Spielplanseitenrand aus der Schachtel heben. Das ist aber nur ein praktischer Nebeneffekt, vorgesehen sind diese halbrunden Kerben für die Sonnenscheibe, die in vier Runden unseren Planeten umrundet.
Die nächste Einstellung des unboxing-Videos würde das tolle Holzmaterial zeigen.
- 45 braune Sprossen (im weiteren nenne ich sie Setzlinge)
- 54 hellgrüne kleine Bäume
- 61 dunkelgrüne große Bäume
- 20 gelbliche Büsche
- 20 blaue Seen
Dazu die Sonnenscheiben, Markierungssteine und der Startmarker.
Üppig, bunt und nett geformt.
Unser Planet, pflanzbereitUnser Planet, von dem es am Spielende heißen soll es ist der schönste und grünste und beste, liegt frisch gepflügt vor uns. Sechs verschiedene Terrains weist er auf, man nennt sie Biome.
"Als Biom (griechisch bio- „Leben“ mit der Endung -om) wird die vorherrschende Lebensgemeinschaft (Biozönose) oder gleich das gesamte vorherrschende Ökosystem eines ausgedehnten Bereichs der Erdoberfläche bezeichnet."
Wir haben es mit Wiesenbiom, Blumenbiom, Getreidebiom, Felsenbiom, Sumpfbiom und Schneebiom zu tun. Diese Biome kommen auch auf Karten vor, als Joker dient das Freie Biom, das nur spielerisch existiert. Farblich passen die Biome auf den Karten natürlich zu jenen des Planeten.
Unser Planet, verwaltetAlles was wir dürfen und können wird oberhalb und unterhalb unseres Planeten - weil er rund ist geht sich das aus - auf verschienenen Leisten markiert. Auch der Punktestand, die läuft in einer runden Umlaufbahn um den Planeten. Alles wird verwaltet und mehrt sich ständig. Damit werden die Nebenaktionen nach und nach immer mächtiger und wertvoller.
Was darf man überhaupt tun?
Setzlinge pflanzen, daraus kleine Bäume züchten und daraus große Bäume kultivieren.
Auch beliebt sind Sträucher und Seen.
Sträucher verbinden Waldflächen zu größeren Waldflächen, Seen bewässern richtig gut und lassen zwei angrenzende Bäumchen eine Nummer wachsen.
Setzling wird kleiner Baum, kleiner Baum wird großer Baum.
Der Setzling wirft keinen Schatten, ein kleiner Baum wirft einen kurzen Schatten, ein großer Baum beschattet die beiden Felder hinter ihm, aus Sicht der scheinenden Sonne gesehen.
Unser Planet, planbarFür den Startspieler der Runde mit dem hübschen Marker liegt eine Biomkarte mehr offen aus als Spieler mitmachen. Er wählt eine aus, setzt den Startspielermarker auf die dem Nachziehstapel nächstliegende Karte und macht seine Aktionen.
In dem gewählten Biomtyp darf er nun drei Setzlinge pflanzen, zwei Bäume wachsen lassen, einen Setzling pflanzen und ein Bäumchen wachsen lassen oder er darf den Biomtyp ignorieren und irgendwo einen Setzling pflanzen oder ein Bäumchen wachsen lassen.
Diese Aktionen sind Biomtyp bezogen (außer die letzte!)
Unten rechts auf der Biomkarte findet sich ein Symbol, das für die Nebenaktion verwendet wird.
Zuerst verbessert man die entsprechende Fähigkeit auf der Leiste oberhalb des eigenen Planeten, dann nutzt man sie. Die Leisten haben jeweils nur drei Schritte von Null zum Maximum.
Damit ist man schnell auch daran interessiert, andere Leisten zu verbessern.
Was bieten sie maximal?
Zusätzliches...
- pflanzen von vier Setzlingen
- wachsen lassen von drei kleinen Bäumen
- wachsen lassen von zwei großen Bäumen (aus kleinen Bäumen)
- anlegen von zwei Seen
- pflanzen von zwei Büschen
- notieren von vier Siegpunkten
Alles lohnt sich.
Die letzte, nicht gewählte Biomkarte verändert die Fruchtbarkeit des gezeigten Bioms. Sie wird in die allgemeine Fruchtbarkeitsanzeige gelegt und ihr Wert - angezeigt durch die Blütensumme - wird am Spielende mit der Anzahl großer Bäume in diesem Biom multipliziert.
Ein Totenkopf auf der nicht gewählten Karte verschlechtert die Fruchtbarkeit des entsprechenden Bioms. Damit ist durchaus Einflussnahme auf die Fruchtbarkeit möglich.
Unser Planet, vier JahreszeitenWir spielen Frühling (5), Sommer (4), Herbst (3) und Winter (2). Die Zahl in Klammer stellt die Rundenanzahl pro Jahreszeit dar, danach gibt es jeweils eine Sonnenwertung und eine Waldwertung. Bei der Sonnenwertung zählt jeder kleine Baum einen Punkt und jeder große zählt zwei Punkte, immer vorausgesetzt, die Sonne erwischt den Baum.
Das ist in der Spielanleitung anschaulich dargestellt.
Lediglich philosophisch betrachtet ist der Satz: "Auch Bäume, die im Schatten anderer Bäume stehen, werfen Schatten." zumindest diskutierbar.
Im Spiel ist es klar.
Die Waldwertung belohnt den größten zusammenhängenden Wald bestehend aus Busch, kleiner und großer Baum. Jedes davon bringt einen Punkt.
Danach wandert die Sonne weiter zur nächsten Jahreszeit und damit kommt am nächsten Jahreszeitende ein anderer Blickwinkel zum tragen.
Viel Schatten ist nicht gut...
Bäume, Bäume, nichts als BäumeNach der vierten Jahreszeit und der damit verbundenen Jahreszeitwertung folgt die Schlusswertung.
Bei dieser sind nochmals richtig fette Punkte einzufahren.
Dabei werden die einzelnen Biome getrennt betrachtet und zuerst wird ihr Fruchtbarkeitswert durch Zählung der Fruchtbarkeitsblumen ermittelt. Jeder große Baum in diesem Biom bringt dann dem Spieler den errechneten Wert. Fünf große Bäumen können da in einem ertragreichen Biom schon mal
30 Punkte bringen. Dadurch kann ein Spieler, der bisher wenige Sonnenpunkte und kaum Waldpunkte bekommen hat, gewaltig auf- und sogar überholen.
Es bleibt bis zuletzt spannend, das ist gut so.