Flamecraft

Wer werkelt denn da schon früh morgens im Herzen der Stadt? Na, wenn das nicht die fleißigen Werkeldrachen der Flammenhüter sind! Diese hochbegehrten Echsen sind bei allen Ladenbesitzern gerne gesehen und unterstützen diese mit vollem Tatendrang. Ruhm erwartet diejenigen, welche die heiße Glut dieser Geschöpfe bändigen können!

Ganz Feuer und Flamme:

In Flamecraft übernehmen die Spieler die Rolle der Flammenhüter, welche mit ihrem Geschick im Bändigen der Werkeldrachen diese diversen Läden als unterstützende Arbeitskräfte zuteilen und dadurch sowohl Ruhm als auch Waren für sich selbst sichern. Wer am Ende des Spiels, wenn der Stapel der Werkeldrachen verbraucht ist oder aber keine neuen Läden mehr zur Verfügung stehen, den höchsten Ruhm ansammeln konnte gewinnt die Partie! Ruhm wird generell durch unterschiedlichste Aktionen im Spiel ergattert, hauptsächlich aber durch das Verzaubern von Läden, das Nutzen von Fähigkeiten jener Läden oder von Drachen aber auch durch das Erfüllen von Aufgaben der Schmuckdrachen.

Sechs, recht humoristisch benannte, Läden wie „Freddy Mehrcurry“ oder „Horndrach“ werden zum Start neben dem Spielfeld platziert und ein jeweils passender Start-Drache daraufgelegt. Bis zu drei Drachen, welche eine symbolische Übereinstimmung aufzeigen müssen, können auf einem Laden Platz finden, bevor dann ein neuer eröffnet. In jeder Runde ziehen die Spieler ihre Figur auf einen der Läden und können dann eine von zwei Aktionen nutzen, einerseits Sammeln und andererseits Verzaubern. Beim Sammeln werden alle auf dem Laden befindlichen Waren-Symbole in Form von Plättchen aufgenommen, ein Drache kann platziert werden, durch welchen man gewisse Boni erhält, die Fähigkeit eines solchen darf genutzt und schließlich ebenso die Besonderheit des Ladens aktiviert werden. Entscheidet man sich jedoch für das Verzaubern, so müssen gesammelte Waren in Höhe der Kosten einer ausliegenden Verzauberungskarte aufgebracht werden, um damit meist massive Mengen an Ruhmpunkte abzustauben.

Neben diesen Wegen an Punkte zu gelangen, gibt es auch zusätzlich die Möglichkeit Aufgaben von Schmuckdrachen zu erfüllen. Diese teilen sich in solche die sofort abgehandelt werden können und solche, die erst am Ende des Spiels in Kraft treten. Schlussendlich finden sich auch noch Münzplättchen im Spiel, diese dienen als eine Art Joker und repräsentieren alle Arten von Waren. Natürlich handelt es sich hier bei dieser Beschreibung des Spiels um eine extrem verkürzte Form, sodass nur auf ausgewählte Aspekte eingegangen wurde!

Dennoch erwähnenswert ist die Option der Solo-Variante des Spiels. Hier wurden zusätzlich von den Autoren „Errungenschaften“ eingeführt, welche es zu erreichen gibt und welche dann zukünftige Solo-Spiele verändern. Nebenbei gibt es auch noch die Gefährtenkarten (benannt nach den Entwicklern), welche eurem Flammenhüter eine zusätzliche Fähigkeit verleihen und das gesamte Spiel dadurch nochmals verändern. Besonders hervorzuheben ist jedoch auch eine Art Übersicht/detaillierte Erläuterung zu einigen Karteneffekten im Regelheft, sodass sich selten Unklarheiten auftun. In diesem Sinne: Willkommen bei Flamecraft!

Spieletester

14.06.2023

Fazit

Ziemlich heißes Zeug!:

Wo soll man hier nur beginnen…? Flamecraft ist ein Spiel, das besonders durch seinen Charm und das Design auffällt. Man merkt wahrlich, dass in dieses Werk viel Liebe gesteckt wurde, sowohl von seitens der Idee selbst aber besonders hinsichtlich der Gestaltung. Selten sieht man ein Brettspiel an und muss immer mal wieder schmunzeln, da gewisse Aspekte einfach so unbeschreiblich lieblich designt sind. An diesem Punkt wirklich meinen vollen Respekt für diese Kreation! Hut ab!

Über folgenden Punkt mögen sich die Meinungen wohl spalten, aber für mich ebenso eine super zum Gesamtpaket passende wie auch praktische Lösung anstelle eines Spielbretts eine Spielmatte beizufügen. Ziemlich alle Nachteile einer Matte gegenüber einem festeren Brett sind in Flamecraft hinfällig, weshalb auch hier ein großes Lob zum Design ausgesprochen werden sollte. Lediglich der Platzverbrauch des Spiels ist schon relativ groß, weshalb sich kleinere Tische kaum dafür eignen. Viel Platz ist also nötig!

Das Spiel selbst scheint am ersten Blick recht umfangreich und wird auch einiges an Zeit beanspruchen, bis die Regeln komplett gelesen und verstanden sind, dabei aber folgt es meist einem relativ logischen Schema und die Übersichtskarten helfen anfangs extrem! Was Flamecraft aber hier besonders gut macht, es scheint sich im Verlauf, besonders mit der Ausbreitung neuer Läden, sich langsam immer mehr zu steigern, sodass man sich selten bis kaum überfordert fühlt, alles in allem sehe ich hier Potential sowohl für Jung als auch für Alt.

Für mich jedoch der einzige gröbere Kritikpunkt, der ein Problem darstellt, dass man nur recht schwer takeln kann in einem solchen, doch eher umfangreicheren Spiel, ist der längere Spielaufbau. Je nach Spieleranzahl müssen die Kartenmengen angepasst, Start-Läden und Start-Drachen müssen separat herausgesucht (sind aber gut zu unterscheiden) sowie die Entscheidung über die Nutzung von Gefährtenkarten sowie den unterschiedlichen Verzauberungsstapeln müssen getroffen werden bevor ein Aufbau überhaupt erst einmal stattfinden kann. Wobei hier auch dazugesagt werden muss, dass sich diese Zeit natürlich mit jedem Mal spielen auch stark reduziert, besonders wenn man dies gemeinsam tut.

Abschließend zu diesem Fazit sollte auch nochmals der Solo-Modus angesprochen werden! Ich persönlich bin immer recht begeistert, wenn Autoren Gehirnschmalz in solche Sondervarianten investieren, weshalb so etwas immer angemerkt werden sollte. In Flamecraft jedoch finden wir nicht lediglich eine kleine Abänderung von Regeln, um diesen Modus zu ermöglichen, nein, die Vorgabe von gewissen Errungenschaften und dadurch entstehende Belohnungen sind eine wirklich nette Ergänzung für jeden der es genießt auch einmal in wohliger Alleinigkeit eine Partie zu starten.

Ziemlich heißes Zeug also hier, wie der Titel schon vorwegnimmt, da muss man schon darauf achten sich nicht die Finger zu verbrennen. Prinzipiell macht Flamecraft so ziemlich alles richtig und punktet aber vor allem mit einem liebevollen Design wie man sich diesen öfter wünschen täte. Also an alle da draußen die ein solches Werk gerne unterstützen würden oder auch einfach mal einen Drachen zähmen wollen, na für die gibt es meine heißeste Empfehlung!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • humoristisch, liebliches Design
  • Spielmatte anstelle von Spielbrett
  • baut sich langsam auf/kaum überfordernd
  • Übersichtskarten als tolle Unterstützung
  • überdachter Solo-Modus vorhanden

Minus

  • benötigt relativ viel Platz
  • eher längerer Spielaufbau

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 32,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Asmodee
Autor: Manny Vega
Zubehör:

1 Regelheft (20-seitig)
1 Stadt-Matte
6 Spielfiguren
6 Ruhmmarker
8 Spielhilfen
7 Gefährtenkarten
34 Ladenkarten (darunter 6 Start-Läden)
36 Verzauberungskarten (je 18 in violett & gold)
36 Schmuckdrachenkarten
42 Werkeldrachenkarten (darunter 6 Start-Drachen)
24 Münzplättchen
210 Warenplättchen (aufgeteilt auf 6 Symbole)

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