Wir versuchen uns als Diebe und Beutelschneider im viktorianischen London, wo die Reichen kleine Beutel als Geldbörsen tragen und unseren geschickten Händen ausgeliefert sind. Aber wir haben es nicht nur auf Geld abgesehen, auch Schmuck und die Haustürschlüssel sind begehrt.
Ausliegende Aufträge und Hehler geben die Richtung vor, welches Diebesgut gerade am Markt gute Erträge bringt. Aber welchen reichen Sack kann ich jetzt bestehlen? Wer hat das, was ich gerne haben möchte? Hehler nehmen bestimmte heiße Ware ohne groß nachzufragen, während Diebesgut am Markt nur nach Vorbestellung angenommen wird. Also erstmal am Markt vorstellig werden, immer in der Hoffnung, die passenden Gegenstände auch wirklich liefern zu können.
Ablauf einer Diebestour
Jeder Gauner hat einen genauen Ablaufplan, wenn er an die Reihe kommt, was übrigens ortsüblich reihum angesagt ist. Optional kann er bis zu drei Aufträge am Markt reservieren, in dem er eine Scheibe seines eigenen Konterfeis platziert. Liegt am ausgewählten Auftrag bereits eine andere Reservierung vor, wird dieser verdrängt und sein Besitzer verliert zwei Siegpunkte.
Jetzt gehts ans Eingemachte und einer der fünf reichen Säcke muss beklaut werden. Was jeder der Schnösel so bei sich trägt, ist in einem farbigen Beutel untergebracht und kann in der Übersicht des eigenen Boards nachgeschaut werden. Bereits durch andere Gauner geklautes Diebesgut ist für alle offen einsehbar, also weiß man immer ganz genau, was noch im Beutel zu finden ist.
In jedem Beutel ist ein Totenkopf zu finden, im schwarzen sogar deren zwei. Wird dieser gezogen, wurde man erwischt und verliert sämtliches Diebesgut derselben Farbe. Also auch alles, was man diesem Schnösel bei vorherigen Gelegenheiten abgeluxt hat. Es steht einem natürlich frei, einfach vorher aufzuhören, aber wenn man schon mal einen Lauf hat...
Wurde die Diebestour beendet, egal ob freiwillig oder gezwungenermaßen, können Hehler oder Markt bedient werden. Zur Belohnung gibt´s Siegpunkte und eventuell zusätzliche Gegenstände oder Geld. Und Geld ist am Ende nicht nur einen Siegpunkt wert, sondern kann auch zum Anheuern von Komplizen verwendet werden. Die sind einem immer freundlich gesonnen und unterstützen mit diversen, teilweise echt fiesen Aktionen. Wer zu gierig ist, könnte aber auch auf die Fahndungsliste der Polizei geraten und per Steckbrief gesucht werden.
Werden Aufträge am Markt aufgefüllt, besteht immer die Gefahr einer Polizei-Razzia. Wer dann zu viele Beuteplättchen und/ oder Steckbriefe vor sich liegen hat, könnte neben dem Verlust seiner Beute auch im Kerker landen. Dann muss man die nächste Runde aussetzen, was natürlich mit einem Tempoverlust einhergeht.
Spielende
Je nach Spielerzahl genügen 6 bis 9 erfüllte Aufträge zum Auslösen des Spielendes. Dann wird die Runde zu Ende gespielt und die Schlusswertung bestimmt den Sieger.
Sobald alle mit dem Ablauf und den Regeln von Swindler vertraut sind, könnte mit der Meisterdieb-Variante etwas mehr Abwechslung ins Spiel kommen. Jeder der Gauner am Tisch bekommt zu Spielbeginn eine beliebige Meisterkarte. Nach Erfüllung einer bestimmten Anzahl an Aufträgen werden für den Gauner dann diverse Fähigkeiten und Boni freigeschaltet. Das Spielniveau wird damit zwar nur marginal verändert, bringt aber doch frischen Wind und etwas mehr Planbarkeit ins Spiel. Allerdings sollte man immer die Fähigkeiten der anderen Meisterdiebe im Auge behalten, um keine böse Überraschungen zu erleben.