Spielidee
Wir befinden uns in Ägypten, vor und liegt der Nil, unterteilt in neun Felder. An den beiden Enden ist jeweils ein Hafenfeld angefügt. Zwischen diesen Häfen pendeln unsere Schiffe hin und her. Zwischendurch können sie auf den anderen Feldern halten, um ausliegende Artefakte einzusammeln. Artefakte werden in weiterer Folge wieder abgegeben, wenn sie für den Fortschritt auf Monumenten zum Einsatz kamen. Jeder Schritt auf einem Monument bringt Punkte ein.
Was gibt es zu holen?
Wieviele Artefakte pro Runde ausgelegt werden, hängt von der Spielerzahl ab. Wo ein Artefakt angelegt wird, bestimmt die Artefaktkarte selbst. Wird ein Artefakt in einer Runde nicht genommen, bleibt es für die nächste Runde liegen. Auf manchen Feldern, sowie in den Häfen, gibt es (zusätzlich) Münzen zu holen. Münzen kann ich für den Kauf zusätzlicher Artefakte verwenden, und/oder um mein Schiff zu wenden. Normalerweise fahre ich in einer Runde nämlich von Hafen A zu Hafen B, in der nächsten Runde von Hafen B zu Hafen A.
Ende der Reise
Ist mein Schiff in einen Hafen eingelaufen, ende für mich die Runde. Allerdings bekomme ich noch jedes Mal eine Münze, wenn ich an der Reihe wäre und wenigstens ein Mitspieler noch auf der Reise ist. Sind alle Schiffe in Häfen, werden die gesammelten Artefakte ausgewertet. Jedes Artefakt kann für mehrere Monumente verwendet werden, aber man kann pro Monument nur um eine Stufe steigen. Aufsteigen. Was heißt das, wie geht das? Monumente haben ein bis drei Stufen. Jede Stufe hat Voraussetzungen, um sie zu erklimmen: Sammle drei gleiche Artefakte, sammle ein rotes und ein grünes Artefakt... Welche Monumente im Spiel sind, wird anfangs per Zufall bestimmt (nur 12 von 18 Karten spielen mit), immer fünf Monumente liegen aus.
Belohnung durch die Götter
Hat wenigstens ein Spieler die oberste Stufe eines Monuments erklommen, werden dessen Punkte verteilt und ein neues Monument aufgedeckt. Ist der Nachziehstapel leer, wird eine letzte Runde gespielt. Anschließend werden für alle Monumente die Punkte vergeben, auch wenn die oberste Stufe noch nicht erreicht wurde. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Spieletester
Fazit
Das Spielprinzip hinter Nile Artifacts hat uns beim Lesen der gut strukturierten (aber in Details dann doch lückenhaften) Anleitung angesprochen. Allerdings stellte es sich in der Praxis als relativ zahnlos heraus: In voller Besetzung macht sich der Startspielervorteil stark bemerkbar, nur wenige bekommen genau das, was zielführend ist. Jeder muss irgendwie schauen, dass er an ein paar Karten kommt, um auf den Monumenten hochzuklettern. Da sammelt man lieber eine Karte zu viel als eine zu wenig, man kann sie ja für folgende Runden aufheben. Bedeutet: es bleiben nur ganz selten, und dann nur sehr wenige Karten liegen, weshalb die Möglichkeit des Wendens nie ernsthaft in Erwägung gezogen wird. Einziger Vorteil des Wendens: Man fährt später gegen den Strom, kann sich also einen Startspielervorteil am anderen Ende erkaufen. Aber da kauft man für dasselbe Geld lieber blind eine Karte vom Stapel. Ob die in den Kram passt oder nicht, ist eine Glückssache, deshalb mitunter spielentscheidend und nicht zufriedenstellend.
Ganz wichtig: Liegt ein Monument mit bis zu zehn Punkten Belohnung aus, muss man rasch dabei sein! Gerade in starker Besetzung wird irgendwer es bald schaffen, dort nach oben zu gehen. Und zehn Punkte sind schon ein starkes Statement für den Gesamtsieg. Zu zweit hat man hier deutlich weniger Stress, es ist deutlich planbarer, welche Karten ich aus der Auslage bekommen kann und Geschwindigkeitsunterschiede sind geringer.
So bleibt Nile Artifacts ein Spiel unter vielen, dem das Alleinstellungsmerkmal fehlt.
Plus
- ansprechende Spielbeschreibung
- gut strukturierte Spielanleitung
- man hat nur kurze Pausen
Minus
- die Möglichkeit eines Wendemanövers wird selten in Anspruch genommen
- kleine Unklarheiten in der Spielanleitung
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Details
1 Punkteleiste
54 Artefaktkarten
18 Monumentkarten
30 Münzen
1 Startspielermarker
4 Schiffe
20 Figuren
4 Spielermarker
4 Punktemarker
1 Spielanleitung
Statistik
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