Spielidee
Am Cover sehen wir Cäsar, wie er über einem Modell von Rom gebeugt steht. Sein Gesichtsausdruck ist angespannt. Sind es schon wieder diese Gallier? Immerhin steht auf der Box "Asterix". Wer sich jetzt freut, gemeinsam mit Asterix und Oberlix ein paar Legionen aufzumischen, wird herb enttäuscht sein. Wir bauen Straßen. Schlicht und einfach Straßen. Die ganze Zeit. Nichts anderes. Denn alle Wege führen nach Rom. Achtung, Spoiler: Asterix, Obelix und Idefix werden wir nur als klitzekleine Abbildung am Spielplan zu Gesicht bekommen!
Spielaufbau
Wir haben einen zweiseitigen Spielplan, wobei die unterschiedlichen Seiten für unterschiedliche Spielerzahlen vorgesehen sind. Im Zentrum ist jeweils Rom, von dem aus diverse Städte mit Strecken verbunden sind. Diese Strecken gilt es, mit Legionen zu belegen. Die Streckenlänge beträgt ein bis zwei Legionen. Auf jeder Strecke kann nur ein Spieler bauen. Man darf jederzeit fremde Strecken mitbenutzen. Das Straßennetz muss lediglich eine Verbindung nach Rom haben, so wollen es die Spielregeln.
Wer als Erster eine Stadt anschließt, muss dort Halt machen. Dafür bekommt man die Ware oder Münze, die auf der Stadt liegt (das wird am Anfang zufällig verteilt), sowie das Stadtplättchen. Durch leere Städte kann man hindurch bauen, im Prinzip kann man in seinem Zug so viele Legionen wie man will verbauen. Doch Achtung! Am Ende gibt es satte Punkte für jene Person, die die wenigsten Legionen verbraucht hat.
Punkte: sofort und später
Wer eine neue Stadt anschließt, löst eine Wertung aus. Und zwar gibt es für die kürzeste Verbindung nach Rom Punkte, jede Legion bringt ihrem Besitzer einen Punkt (wenn in der Stadt eine Ware lag) oder zwei Punkte (wenn eine Münze zu holen war). Dabei ist es egal, wann die Legionen gesetzt wurden.
Am Spielende, sobald alle Städte am Spielplan angeschlossen sind, gibt es noch mehr zu werten! Wir haben ja schon gesagt, dass es Waren gibt. Dabei gibt es acht Sorten zu je vier Stück. Wichtig ist es, viele gleiche und/ oder viele verschiedene Waren zu sammeln. Am Ende gibt es nämlich für 1/2/3/4 gleiche Waren 0/2/10/20 Punkte. Der Anstieg ist also zur Anzahl exponentiell! Auch bei den Sets geht es bei der Größe in Richtung Maximum mit den Punkten auch steil bergauf: 1/2/3/4/5/6/7/8 verschiedene Waren bringen 0/2/5/9/14/20/32/46 Punkte. Jede Waren kann für ein Set gleicher und ein Set unterschiedlicher Waren verwendet werden, von jeder Art kann man mehrere Sets haben. Goldmünzen gibt es acht Stück, hier gibt es für 1/2/3/4/5/6/7/8 Münzen 0/4/9/16/25/36/64 Punkte.
Und noch mehr Punkte regnet es für die angeschlossenen Städte. Wie schon oben angesprochen, erhält man ja Stadtplättchen. Der Spielplan ist in acht farbige Bereiche unterteilt, der Wert der dort liegenden Städte ist fix vorgegeben. Von jedem Bereich erhält man für das jeweils höchste Plättchen Punkte.
Spieletester
Fazit
Wir hatten uns ehrlich gesagt etwas anderes erwartet, als wir am Ende vorgefunden haben. Und jedes Mal war wenigstens ein Spieler unzufrieden, weil taktische Überlegungen hier nichts bringen! "Ich sammle viel Gold": Guter Plan, aber schnell ein Rohrkrepierer, wenn ein anderer Spieler auch noch darauf abzielt. Ganz zu schweigen davon, dass auch Spieler mal eine Stadt mit Gold nehmen, weil es ihnen nur auf das Stadtplättchen ankommt oder die eine wertvolle Strecke punktemäßig verdoppeln können. Gold hat nur diese eine Wertungsmöglichkeit!
"Ich sammle die Ware x": Ähnlich wie bei Gold können "Zufallsgriffe" anderer Spieler das erreichbare Punktemaximum sofort halbieren. Ebenso ist die Strategie "Ich sammle von allen Waren ein Stück" ein Dolchstoß für die "Ich sammle Ware x"-Strategie. Außerdem ist die Spezialisierung auf zwei oder drei Waren automatisch mit Einbussen bei der Diversitätswertung verbunden.
"Ich sammle von allen Waren ein Stück" ist gegen äußere Einflüsse relativ robust. Allerdings muss ich mir im Klaren sein, dass ich zwar viele Punkte für das "bunte" Set bekomme, aber sehr wenig Punkte für "uni"-Sets haben werde.
Den Sweet Spot zwischen all den Punktequellen zu finden, ist eine Herausforderung für sich.
Je mehr Spieler an Caesars Imperium teilnehmen, desto mehr Übschneidungen wird es in den Strategien geben. Aber ist eine geringere Spielerzahl deswegen besser? Nein, die reduzierte Interaktion macht es dann langweiliger.
Wir sehen: Caesars Imperium hat sich zwischen alle Stühle gesetzt: Für Familien ist es zu verkopft, für Denker gibt es zu viele Unwägbarkeiten.
Plus
- kurze Anleitung
Minus
- das Spiel ist fast unplanbar, Strategien überschneiden und terminieren sich gegenseitig
- bei kleinen Spielerzahlen herrscht zu wenig Interaktion
- Asterix ist quasi nicht vorhanden
Besucherkommentare
Selten ein so schwaches Spiel erlebt. Asterix & Co. sind eigentlich nur Lockmittel für ein unterirdisches schlecht gemachtes Glücksspiel.
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Details
1 Spielplan (doppelseitig)
5 Spielertableaus
125 Legionsfiguren
40 Stadtmarker
40 Schatzmarker
5 Punktemarker
1 Spielanleitung
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