Was haben Alfonsina Strada, Anna Politikowskaja und Artemisia Gentileschi gemeinsam? Richtig - sie sind im Buch "Good Night Stories for Rebel Girls" verewigt und kommen daher auch im dazugehörigen Spiel der aussergewöhnlichen Frauen vor. Wenn dir ihre Namen bisher nichts sagen, solltest du dir unbedingt ein Exemplar des Buches zulegen - ob du das Spiel Rebel Girls dazu auch brauchst, klären wir im folgenden Bericht.
Eines sei vorweg gesagt, das Buch ist toll. Viele junge Leserinnen erfahren im Buch von den viel zu selten erwähnten Frauen, die in der Geschichte großartiges geleistet haben. Es regt nicht nur zum träumen und an sich glauben, sondern auch zum weiteren recherchieren über die genannten Persönlichkeiten an.
Das Spiel zum Buch will genau da anknüpfen. Auf 40 Karten sind besonders aussergewöhnliche Frauen dargestellt, unter ihrem Namen und einer zeichnerischen Darstellung der Person finden sich biografische Daten (Jahreszahlen, Beruf/ Aktivität, Heimatland) und einige Hinweise, wofür diese Frau besonders bekannt war (oder zumindest bekannt sein sollte).
Neun dieser Frauen-Karten werden am Spieltisch ausgelegt. Der nächste Kartenstapel zeigt in verspielter Optik alles mögliche. Fliegende Pizzas, einen Zirkuselefanten, das Weltall oder die Freiheitsstatue.
Durch das geschickte Auswählen von Hinweiskarten soll die Spielgruppe herausfinden, welche der ausliegenden Frauen in dieser Runde gesucht wird. Ist in dieser Runde zufällig eine US-Amerikanerin gesucht, werde ich wohl die Freiheitsstaue als Hinweis anbieten - das wäre logisch. Suche ich aber nach einem geeigneten Hinweis für Alfonsina Strada (italienische Radsportlerin) , Anna Politikowskaja (russische Journalistin) oder Artemisia Gentileschi (italienische Malerin) wird es mit den Hinweiskarten irgendwie kompliziert.
Die fliegenden Pizzas könnten auf Italien hindeuten, der Zirkuselefant, das Weltall und Miss Liberty helfen in diesem Fall aber nicht besonders viel. So wird es in einigen Spielrunden ablaufen. Es ist nicht unmöglich, durch geschickt gewählte (zahlreiche) Hinweise auf die gesuchte Person zu kommen. Aber es ist auch keine besonders gelungene Spieldynamik. Die Bilder sind schön, die abgebildeten Persönlichkeiten nach wie vor bewundernswert und die Idee löblich. Allerdings erfährt Frau im Buch wesentlich mehr über das Leben und Werken der genannten Personen als im Spiel. Hier bleiben zahlreiche Fragezeichen stehen, nicht umsonst ist auf den Frauen-Karten immer auch gleich die Seitenzahl angegeben, wo nachgelesen werden kann, wenn eine der Personen besonderes Interesse hervorruft.