Wortfabrik

Liest man die kleine Anleitung, scheint die Aufgabe fast unmöglich: Mit nur 5 Würfeln sollen in der Wortfabrik beliebige Worte gebildet werden, die jedoch exakt einer vorgegebenen Länge entsprechen. Das Gute: Man darf sich die Wörter selbst aussuchen und kann sich auch während dem Spiel noch problemlos umentscheiden.

Jede der Spielerinnen bekommt einen Lieferschein. Darauf findet sich Platz für 6 Wörter mit 2 bis 7 Buchstaben. In jedem der vorgegebenen Wortfelder soll bis zum Ende der Arbeitswoche ein Wort stehen, dass exakt der erforderlichen Länge entspricht. Eine Ausnahme bildet der letzte Auftrag: Hier darf das Wort eine beliebige Länge haben, maximal jedoch 7 Buchstaben.

Das gesamte Spiel dauert 6 Arbeitstage (Runden). An jedem Tag werden 5 Würfel verarbeitet. Die Würfel beinhalten in Summe jeden Mitlaut einmal, jeden Selbstlaut und einen Joker zweimal. X,Y und Q können nur über Joker erreicht werden, da sie auf den Würfeln nicht abgebildet sind.

Fachkraft und Prüfer – der Ablauf

Aus den gewürfelten 5 Buchstaben wählt man 4 oder 5, die man in die Felder am Lieferschein eintragt. Will man Buchstaben für später aufheben, kann man sie ins Ersatzteillager legen. Von dort können sie jederzeit wieder herausgeholt werden. Jedoch reduziert jeder Buchstabe, der hier abgelegt wird, die Punkteanzahl am Ende der Woche. Buchstaben, die man sicher nicht haben will, aber aufgrund des Erfordernisses, mindestens 4 Buchstaben pro Tag verwerten zu müssen, dennoch nehmen muss, können in der Mangelware abgelegt werden. Persönlich glaube ich hier an einen Übersetzungsfehler, denn es sollte vermutlich „mangelhafte Ware" sein, also Ausschuss. Anders hat das keinen Sinn.

Am Ende der Woche werden die Lieferscheine an die Sitznachbarn weiter gereicht, die nun als Prüfer die Lieferung auswerten. Für jedes richtige Wort – wie beim Scrabble gelten weder Eigennamen noch Abkürzungen oder Fremdwörter – gibt es entsprechend der Buchstabenanzahl Punkte. Für jeden noch freien Platz im Ersatzteillager gibt es zusätzliche Punkte, für jede Mangel(hafte) Ware einen Punkt Abzug. Lieferschein paraphieren. Die Bestellung verlässt die Fabrik. Die Mitarbeiter gehen ins Wochenende.

Spielspaß und Kritik

Obschon das Paket ein kleines ist, das Material sehr wenig und die Aufgabe nahezu unlösbar scheint, macht das Spiel überraschend viel Spaß. Bei uns als Wortspielfans liegt es mittlerweile mehrmals täglich am Tisch, zum zwischendurch mal schnell ein paar Wörter basteln. Die liebevolle Aufmachung und witzige Anleitung animieren zum Immer-Wieder-Spielen. Durch die Würfelvariationen reichen die Runden, wie im echten Arbeitsleben, vom „Oida-So-Ein-Schaß-Da-Geht-Echt-Gar-Nix-I-wü-Ham“ bis hin zum „Heute-Geht-Die-Arbeit-Locker-Flockig-Von-Der-Hand-Ich-Will-Gar-Nicht-Aufhören“-Gefühl. Gerade die vereinzelten „Frust-Runden“ wecken den Wiederspielreiz: „Das muss doch besser gehen“, denkt man sich, wendet den Lieferschein, und auf geht’s zur nächsten Runde.