Hidden Leaders

Die Nachkommen des Königs

Zu Beginn des Spiels erhält jede Spielerin eine Herrscher-Karte, die zwei Fraktionen zeigt. Diese Fraktionen unterstützt der abgebildete Nachkomme des verstorbenen Königs. Um den Thron zu besteigen, muss er oder sie die Gunst einer der Fraktionen gewinnen und aus dem Hintergrund den entstehenden Bürgerkrieg im Land zu seinen Gunsten wenden. Die Fäden werden dabei mit geschickt eingesetzten Helden aus dem Hintergrund gezogen. Die Mitspielerinnen wissen außerdem nicht, welche Fraktionen man repräsentiert. Kannst du rechtzeitig herausfinden, welche Fraktionen deine Gegnerinnen unterstützen, um ihre Pläne zu vereiteln?

Der Bürgerkrieg

Auf dem Spielbrett werden die zwei konkurrierenden Kräfte im Land mit einem grünen und einem roten Spielmarker dargestellt. Jede Spielerin erhält drei Heldenkarten, die sie einsetzen können, um das Geschick der Kräfte zu beeinflussen. Die Helden verschieben die Spielmarker auf dem Spielbrett und sorgen so dafür, dass ihre favorisierte Fraktion die Oberhand gewinnt. Pro Spielzug darf ein Held ausgespielt und sein Effekt ausgeführt werden, um die Spielmarker zu beeinflussen oder andere Helden zu töten. Dieser bleibt in einer persönlichen Auslage vor den Spielerinnen liegen. Danach füllt man seine Hand wieder auf, bis man vier Karten hat und wirft im Anschluss eine Karte ab. So hat man eine große Auswahl an Helden, die man jeden Zug variieren kann.

Mit mehr Erfahrung wird der Spielfluss geregelter. Zu Beginn ist der Ablauf etwas ungewohnt, da er sich von anderen Spielen in diesem Genre unterscheidet. Dies ist aber eine der Stärken von Hidden Leaders, da so ein dynamischer Spielablauf gewährleistet werden kann und die Spielerinnen stets eine große Vielfalt an einsetzbaren Karten zur Verfügung haben. Sobald der Ablauf und die Prinzipien der Karten verinnerlicht wurden, erlangen die Spielerinnen Routine und das Hauptaugenmerk des Spiels kann auf der Deduktion mit den anderen Spielerinnen liegen.

Innovative Sieger-Bestimmung

Herausragend ist die Art und Weise, wie die Gewinnerin bestimmt wird. Die Position der Spielmarker auf dem Spielbrett ist entscheidend. Es gibt eine klare Prioritätenliste, welche Gewinnbedingungen für die einzelnen Fraktionen erfüllt sein müssen: Beide Marker im schwarzen Bereich; rot zwei Felder vor grün; grün zwei Felder vor rot; beide Spielsteine auf dem gleichen Feld oder nebeneinander. Entsprechend gewinnen im jeweiligen Fall schwarz, rot, grün, blau. Die Spielerinnen decken nun ihre Herrscherkarte auf und die Spielerin mit der gewinnenden Fraktion gewinnt das Spiel. Sollte es zu einem Gleichstand kommen, entscheidet die höhere Zahl der Helden in der persönlichen Auslage die Siegerin.

Entscheidender letzter Spielzug

Der Zeitpunkt, zu dem man es tatsächlich schafft, das Spiel für sich zu entscheiden, ist also geschickt zu wählen. Das Spiel endet je nach Spielerzahl bei einer gewissen Anzahl an in der persönlichen Auslage einer Spielerin offenen Heldenkarten. Durch ein wachsames Auge auf die Auslage der Gegnerinnen lässt sich abschätzen, ob man selbst die Gewinnbedingung für eine seiner Fraktionen erfüllen kann. Im Laufe des Spiels lässt sich auch erkennen, welche Fraktionen die Mitspielerinnen unterstützen. Doch eine hinterhältige Finte schickt einen vielleicht auf den falschen Pfad und am Ende findet man sich in der Situation wieder, dass man seinen Gegnerinnen in die Karten gespielt hat.

Das Spielende mit einer unerwarteten Kombination von Karten überraschend herbeizuführen, kann den Gegnerinnen den Wind aus den Segeln nehmen. Genauso lässt sich das Spielende hinauszögern, wenn die unterstütze Fraktion im Moment nicht vorn liegt. 

Artwork und ein Wort zur Entwicklung

Hidden Leaders ist das Debut der drei Spieleentwickler. Man merkt dem Spiel das Erstlingswerk absolut nicht an, es ist ausgereift und hochwertig. Das Spiel wird Anfang 2022 erscheinen, bis dahin finden sich Neuigkeiten auf der offiziellen Website. Dem Erscheinen ging ein jahrelanger Prozess der Ausarbeitung voran, unter anderem mit dem Künstler Matsuura Satoshi. Seine grafischen Beiträge machen die Figuren lebendig, auf den Social Media Seiten des Spiels finden sich stets auch ausführliche Geschichten zu den einzelnen Heldenkarten. Die humorvolle und inklusive Namensgebung der Karten ist ein weiteres Highlight.