Kannste knicken

Die Eckdaten

Die Packung enthält einen Spieleblock mit 100 Blättern, ungleich aufgeteilt auf vier Schwierigkeitsstufen, zwei schöne Holzwürfel, in schwarz und weiß gehalten, und vier Filzstifte.
Kurz nachgerechnet: Spielt man Alter Fal… Kannste Knicken immer in der Maximalbesetzung von vier Spielern, gehen sich damit 25 Spielrunden aus.

Würfeln, kreuzeln, knicken

Reihum wird nun gewürfelt. Der Würfelnde entscheidet sich für einen der beiden Würfel und darf die darauf befindliche Anzahl an Kreuzen auf seinem karierten Blatt in einer geraden Linie eintragen. Zeigt ein Würfel zwei Ziffern, dürfen diese auch separat eingetragen werden.

Jeder Endpunkt einer Linie wird mit einem Kreis gekennzeichnet und kann ab sofort als neuer Startpunkt verwendet werden. Nehme ich mir also den Würfel, der 1 und 2 zeigt, darf ich zwei Kreuze in eine Richtung und eines in eine andere zeichnen – oder damit überhaupt an einem ganz anderen Endpunkt ansetzen.

Die Mitspieler dürfen den anderen, nicht gewählten Würfel, auf ihrem Schreibblock werten.
Ziel ist es, mit seinen Kreuzen alle auf dem Blatt befindlichen Symbole durchzustreichen - in Level eins wären das die Smilies. Sind alle Smilies einer Ecke angekreuzt, darf die Ecke geknickt werden und auf der Rückseite kommt ein Stern zum Vorschein.
Wer zuerst alle vier Sterne der Ecken mit dem in der Mitte des Blattes verbindet, hat gewonnen.

Bonus

Für das Knicken einer Ecke gibt es zwei Möglichkeiten: Die kleine Ecke, oder die große Ecke. Zwar müssen für die kleinen Ecken weniger Symbole angekreuzt werden, dafür entgehen einem auch die Boni der großen Ecke und die final zu verbindenden Symbole befinden sich dann etwas weiter auseinander.

Da wir durch die Boni nicht nur freie Würfelwahl haben, sondern die Würfelzahl auch um einen Punkt erhöhen dürfen, zahlt es sich eigentlich kaum aus, darauf zu verzichten. Hat in unseren Spielrunden auch nie jemand getan.

Zusätzlich finden sich auf dem Spielfeld Ziffern. Werden diese mit einem Kreuz versehen, darf der Wert ebenfalls in weitere Kreuze umgewandelt werden.

Level Up

In den höheren Leveln kommen dann weitere Spielelemente dazu. So wird in Level 2 über Eisflächen geschlittert und Eislöchern ausgewichen, in Level 3 wird gebeamt und um die Ecke gegangen und in Level 4 verwandelt sich das Blatt dann überhaupt durch mehrmaliges Knicken und Wenden fast in ein Origamikunstwerk.

Taktische Würfel

Abgesehen von der Farbe unterschiedet sich der schwarze Würfel vom weißen darin, dass sich auf ihm die höheren Werte befinden. Zwar ist mehr nicht immer besser (z. B. wenn man enge Ecken kreuzen muss), schadet aber auch selten – was den Bonus für die Wahl des schwarzen Würfels zu einem beliebten Anfangsziel macht.

Die grundsätzliche Taktik unterscheidet sich also meist nur wenig, auf der Zielgeraden kommt es dann auf Feinheiten an. Und so kommt es, dass am Ende tatsächlich oft nur ein Zug um Sieg oder Niederlage entscheidet.

Jeder nur (s)ein Kreuz

Was ein bisschen schade ist: Jeder Spieler spielt eher alleine vor sich hin. Zwar gibt es jede Runde die Kommunikation, wer welchen Würfel nehmen darf und wer eine Ecke knickt, darf seine Mitspieler mit einem ausgerufenen „Kannste knicken!“ stressen; wer jetzt aber was genau bei sich einträgt, ist nicht wirklich nachvollziehbar und schon gar nicht rekonstruierbar. Das kann natürlich dazu führen, dass Fehler beim Ankreuzen (und die können schon mal passieren, wir wollen da gar kein absichtliches Schummeln unterstellen) meist unbemerkt bleiben. Aber das kommt ja in den besten Familien vor.