Deep Blue

Es war eine großartige Idee, diese Karte zu kaufen. Die ältesten, legendärsten und prunkvollsten Unterwasserwracks warten auf euch! Das Boot ist mit Tauchanzügen und Sauerstoffflaschen beladen und der Anker kann gelichtet werden. Keine Zeit zu verlieren!
Vor uns liegt eine raue Küstenlandschaft mit schroffen Felswänden und kleinen Inseln. Dazwischen liegenden offene und verdeckte Wrackplättchen. Als Spieler bekomme ich zwei Boote, ein eigenes Tableau, meine Startcrew in Form von Karten und eine leere Schatztruhe. Mein Ziel ist es, in einer Unterwasserschlacht mehr Schätze zu erbeuten, als die anderen Taucher und am Ende mit den meisten Siegpunkten den Kampf zu gewinnen.

Eingängiger Ablauf

Die Spieler sind der der Reihe nach am Zug und führen jeweils einen Aktion durch. Das geht so lange, bis ein Tauchgang zum vierten und letzten Plättchen der Versunkenen Stadt durchgeführt wurde.

Mit lediglich vier, teils selbsterklärenden Aktionen, sind die Regeln schnell vermittelt. Über das Anheuern neuer Crewmitglieder, dem Segeln übers Meer und der Aktion Ausruhen, bei der die Karten aus dem eigenen Pool zurück auf die Hand kommen, müssen nicht viel Worte gemacht werden. Neue Crewmitglieder bieten diverse Vorteile und Schutz vor den Gefahren der Tiefsee, wobei auch die Erweiterung des Beutelinhaltes mit zusätzlichen Beutestücken gehört. Sie können aber gleichzeitig auch als Bezahlung oder als Bewegungsmaschinerie für die Segelboote dienen.

Als vierte Aktion kommt natürlich dem Tauchen eine bedeutende Rolle zu. Auf jedem Wrackplättchen bieten drei Ankerstellen, den sogenannten Erkundungsfeldern, zusätzliche Boni für das Tauchen zur Verfügung. Wer am Zug ist und mit seinem Boot auf einem Wrackplättchen steht, darf die Aktion als Tauchleiter durchführen. Dazu markiert er mit der Tauchglocke das Wrackplättchen und ermöglicht alle anderen Boote, die maximal einen Bewegungsschritt entfernt sind, zu diesem Tauchgang ein. 

Alle Spieler, die mit ihrem Boot auf einem Wrackplättchen stehen, nehmen an einem dortigen Tauchgang teil. Der Tauchleiter nimmt sich das Tauchtableau und den Beutel mit bunten Steinen, die diverse Schätze oder Gefahren darstellen. Er zieht nun einen Stein nach dem anderen aus dem Beutel. Nach jedem Stein entscheidet er sich, den Tauchgang fortzusetzen oder zu beenden und aufzutauchen. Alle anderen beteiligten Spieler entscheiden sich reihum ebenfalls für eine der beiden Optionen. Grüne und lila Steine sind nur für diejenigen von Wert, die ein entsprechendes Crewmitglied ausspielen können. Gefährlich wird es bei schwarzen und blauen Steinen, die Seeungeheuer und Sauerstoffengpässe darstellen. Kommen diese Farben zum zweiten Mal zum Vorschein, sollten sich die Taucher mittels passender Crewkarte oder Erkundungsfeld dagegen schützen. Wer dies nicht kann, wird gezwungen aufzutauchen und beendet somit seinen Tauchgang. 

Ein Tauchgang endet, wenn der Tauchleiter sich dazu entscheidet oder er durch Gefahren dazu gewzungen wird und sich nicht schützen kann. Jetzt bekommen alle Spieler Siegpunkte für während des Tauchens ausgespielte Karten. Alle Spieler, die bis zum Ende am Tauchgang beteiligt und nicht zum Auftauchen gezwungen waren, bekommen nun Punkte für gezogene rote, goldene und silberne Steine. Zum Abschluss erhält der Tauchleiter noch die Punkte des Wrackplättchens und entfernt dieses. Zeigt es dagegen einen Teil der Versunkenen Stadt, wird es auf das Fresko in der unteren linken Ecke des Spielplanes gelegt. Sobald das Fresko komplett ist, endet Deep Blue. Dann zählt jeder Spieler die Siegpunkte aus seiner Schatzkiste. Es gewinnt, wer die meisten aufweisen kann.

Szenariokarten "Logbuch des Kapitäns"

Wer anspruchsvollere Partien haben möchte, der kann sich aus den beigelegten sieben Szenariokarten bedienen. Deren Sonderregeln gelten allerdings nur für die vier Tauchgänge zur Versunkenen Stadt.




Spieletester

19.10.2020

Fazit

Bei Deep Blue stellt jeder Tauchleiter sein Glück mit einer Push-Your-Luck-Mechanik gehörig auf die Probe. Und weil sich die anderen Glücksritter oftmals auch am Tauchgang beteiligen können, liegt Spannung in der Luft und das Prickeln beim Zutagefördern der Schätze ist quasi am ganzen Tisch zu spüren.

Das Material und auch dessen Aufbewahrung in der Spielschachtel ist von hervorragender Qualität und Güte. Tolle Illustrationen und eine ebenso farbenprächtige, wie gut strukturierte Anleitung machen es den Spielern leicht, schnell in den Kampf um die besten Orte und damit auch um die wertvollsten Schätze einzutauchen.

Durch den hohen Aufforderungscharakter werden vor allem Familien angesprochen, die auch deutlich mehr Spaß an der Sache haben, als die sogenannten Vielspieler. Diese stufen Deep Blue oftmals als zu glückslastig und nicht planbar ein. Hier scheiden sich dann die Geister - doch für Familien- und Gelegenheitsspieler überwiegt die Zustimmung.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • erstklassige Materialqualität
  • Familienspiel
  • tolle Illustrationen
  • eingängige Regeln
  • stimmiger Spielablauf

Minus

  • Tauchen kann Glückssache sein

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Preis: 44,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Days of Wonder
Grafiker: Cyrille Daujean
Zubehör:

1 Spielplan
10 Boote aus Kunststoff
50 Crewkarten
5 Schatztruhen aus Kunststoff
5 Spielertableaus
1 Tauchtableau
120 Siegpunktplättchen
15 Wrackplättchen
1 Taucherglocken-Figur
31 Steine aus Kunststoff
1 Stoffbeutel
6 Startbonus-Plättchen
7 Szenariokarten „Logbuch des Kapitäns“
1 Anleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7137 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.