Gönnen können

Alle spielen gleichzeitig.
Keiner muss hier lange warten.
Würfeln.
Auf Feldern eintragen.
Karten abschließen.

Klingt nach einem Roll & Write-Spiel, dem Genre, das in letzter Zeit neue Varianten wie Pilze aus dem Boden schießen ließ. Und der Schmidt SpieleVerlag ist hier mit zahlreichen Spielen wie Ganz schön cleverDizzle und anderen zahlreich vertreten.

Man muss auch Gönnen können fördert den sozialen Aspekt des Spielens, wenn nicht gerade einer der Protagonisten genau das Gegenteil versucht. Aber zum Glück wird hier keiner komplett unsozial agieren können, um am Ende siegreich zu sein.

Um was geht es?

Der Spielblock, auf dem die Spieler ihre Eintragungen machen, um am Ende damit zu punkten, stellen sich alle selber durch den Kauf von abwischbaren quadratischen Karten zusammen. Sie können aus der Auslage gekauft werden. Zu Beginn liegen an einer leider etwas zu klein geratenen Marktleiste jeweils vier Wertungs- und Bonuskarten aus. Als Startkarten darf sich jeder jeweils zwei Karten von jeder Sorte nehmen und davon insgesamt zwei behalten.

Bonuskarten bringen während einer Partie Vorteile für seinen Besitzer, überwiegend durch die Veränderung der Würfel. Wertungskarten dagegen sind für die Siegpunkte zum Ende des Spiels verantwortlich, weshalb ein gesunder Mix für den Spielsieg unumgänglich ist.

Damit aber beide Kartentypen wirken können, müssen deren Aufgaben erst einmal erfüllt werden. Dann müssen aufsteigende Werte notiert werden, wobei auch bestimmte Farbwürfel vorgegeben sein können. Oder alle Werte müssen gleich sein oder sind direkt vorgegeben oder die Summe aller Würfel auf einer Karte müssen einen bestimmten Mindestwert erreichen.

Zweiter Haken ist die Tatsache, dass der aktive Spieler nur dann Eintragungen auf einer Karte machen darf, wenn er sie komplett abschließt. Angesichts der Tatsache, dass es auch Karten gibt, auf denen sechs bis acht Eintragungen gemacht werden müssen, scheint diese Aufgabe eine schier unmögliche zu sein.

Ich gebe euch Krümel ab

Und hier kommt jetzt der eigentliche Spielname zur Geltung. Der aktive Spieler darf bis zu zweimal nachwürfeln. Und die Werte der erneut geworfenen Würfel dürfen dann die restlichen Spieler nutzen, um jeweils eine Eintragung in der eigenen Auslage zu machen.

Der aktive Spieler darf in seinem Zug jederzeit seine Würfel nutzen, um eine Karte zu komplettieren oder sich für drei oder vier gleiche Werte eine neue Karte aus dem Markt zu kaufen und seiner Auslage, die maximal drei mal drei Karten groß sein darf, hinzuzufügen. Je weniger er nachwürfelt, umso schlechter für die passiven Mitspieler, die dann leer ausgehen.

Ist der aktive Spieler nach dem dritten Wurf nicht in der Lage, mit den Würfelwerten eine Karte abschließen, darf er zwei seiner Farbwürfel trotzdem notieren, auch auf unterschiedlichen Karten. Als zweite Option dürfte er eine Karte von einem der beiden Nachziehstapel ziehen und in seine Auslage legen. Gefällt ihm diese allerdings nicht, kommt sie verdeckt zurück unter den Stapel und er geht leer aus.

Spielende und Wertung

Kauft ein Spieler seine neunte Karte und komplettiert damit seine Auslage, wird diese Runde noch zu Ende gespielt und es folgt eine letzte Schlussrunde. Danach wird ausgewertet und alle Spieler notieren die Siegpunkte ihrer abgeschlossenen Karten. Wer jetzt die höchste Gesamtsumme vorweisen kann, gewinnt.

Spieletester

16.07.2020

Fazit

Gönnen können gefiel uns gut und reiht sich nahtlos an die bekannten und beliebten Roll & Write-Spiele des Verlages ein. Mit der angegebenen Spielzeit allerdings hatte sich die Redaktion völlig vergaloppiert. Für unser erstes Spiel benötigten wir fast eineinhalb Stunden und damit dreimal so lang wie auf der Schachtel angegeben. Auch mit späteren Partien kamen wir nicht annähernd an die 30 Minuten - aber egal, Spaß macht Gönnen können trotzdem.

Die Wertungskarten schienen uns zwar nicht immer ausbalanciert, doch die Vielfalt an verschiedenen Wertungsmechanismen glich dies aus. Die Spielregeln waren nicht jedem sofort zugänglich, weil etwas zu sehr verkopft. Hat man aber den Ablauf eines Spielzuges des aktiven Spielers verinnerlicht, funktioniert es ganz ausgezeichnet.

Das Spielmaterial ist von guter Qualität, allerdings ist die Marktleiste etwas zu kurz geraten und eigentlich auch völlig unnötig. Außerdem lässt sich mit ihr der Schachteldeckel nicht ganz bündig schließen. Hier hätte das Baustellenfeld etwas niedriger ausfallen müssen. Insgesamt ist das aber Jammern auf hohem Niveau, zumal auch eine Solo-Variante mitgeliefert wird, die ganz ausgezeichnet funktioniert.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • spannend bis zum Schluss
  • hohe Interaktion
  • mit Solo-Variante

Minus

  • Marktleiste zu klein und unnötig
  • Spiel dauert deutlich zu lang

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: 7,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: Schmidt Spiele
Grafiker: Leon Schiffer
Zubehör:

5 farbige Würfel
4 abwaschbare Stifte
29 Wertungskarten
20 Bonuskarten
4 Abrechnungskarten
1 Solo-Karte
1 Marktleiste
1 Anleitung

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