Fisch-Alarm im Froschteich

"Nicht schon wieder ein Plastikbomber", denkt man sich, wenn man das Spiel zum ersten Mal in die Hand nimmt.
Na gut, machen wir die Schachtel mal auf. Oha! Was ist denn das für ein Material? Die Fröschlein sehen nicht nur sehr gut aus, sondern fühlen sich auch super an. Es geht eher in Richtung Silikon. Und das Spielbrett? Das sieht schon zusammengelegt recht riesig aus.

Auseinanderklappen und … wow! Es eröffnet sich vor unseren Augen der wohl schönste Spielteich, den wir je gesehen haben. Die Seerosenblätter matt gedruckt, der Teich selbst glanzcellophaniert, was dem gesamten Teich eine sehr realistische Anmutung gibt. Die Haptik überzeugt ohne Einschränkungen! Das ist wohl die hochwertigste Verarbeitung, die uns bislang bei Kinderspielen untergekommen ist.


Spielablauf

Das Spiel bietet insgesamt drei Varianten, die sich jedoch nur unwesentlich unterscheiden. Ziel ist es stets, seine Frösche über den kleinen Teich auf das gegenüberliegende Zielfeld zu bekommen. Insgesamt wollen pro Spielerin 2 große und 3 kleine Quaker übersetzen. Dazu dürfen sie, je nach Größe, zwei oder drei Seerosenblätter bespringen. Jene Froschfamilie, der es als erstes gelingt, das andere Ufer zu erreichen, gewinnt das Spiel.

Doch Obacht vor dem Fisch: Ab und zu schwimmt er durchs Gewässer und erschrickt einen Frosch so sehr, dass dieser unverzüglich zu seinem Heimatblatt zurück hupft.

Die hier beschriebene Variante „Junior“ wird in der „Expert“ Variante um folgende beiden Regeln ergänzt: 
1. Frösche der gleichen Farbe können Teams bilden und 
2. große Frösche dürfen kleine Frösche einer anderen Farbe blockieren, indem sie sich einfach auf sie setzen.

Zu den Teams sei zu sagen, dass sich nur je ein kleiner Frosch auf einen großen Frosch setzen kann, ehe sie gemeinsam ein Feld weiter springen dürfen.

In der dritten Variante gelten die Regeln der beiden vorhergehenden, jedoch wird mit je einem großen und einem kleinen Frosch weniger gespielt, um das Spiel etwas zu beschleunigen. Und das kann nicht schaden.

Aufnahme

In der Grundvariante macht es auch Kindern unter dem empfohlenen Alter von 6 Jahren Spaß, mit den süßen Fröschen über den Teich zu hupfen. Strategisches Planen ist da aber kognitiv noch nicht möglich. Größere Kinder hingegen überlegen bereits bei der Routenwahl und setzen auch den frechen Fisch gezielt ein, um andere Mitspieler zu ärgern. Zu zweit ist es dann aber doch eher langweilig. Doch umso mehr Spieler sich beteiligen, und umso mehr es im Fischteich wurrlt, umso witziger, spannender und unvorhersehbarer wird das bunte Treiben (im wahrsten Sinn des Wortes). Daher lohnt es sich definitiv auch die Oma und den Opa an den Spieltisch zu locken, denn für die Generation 60+ ist das Spiel aufgrund des nicht so hohen Konzentrationsbedarfs ebenso einladend, so dass auch sie gerne mit den jüngsten spielen.

Die Experten-Variante bringt mit dem Blockieren kleiner Frösche Abwechslung ins Spiel. Das Bilden von Teams bleibt uns dagegen nicht ganz nachvollziehbar: Denn ohne Team kann in 2 Spielzügen ein kleiner Frosch 3 und ein großer 2 Felder springen. Sind einige Felder besetzt, kommen die beiden Amphibien im Optimalfall binnen 2 Zügen insgesamt sogar 10 Felder weiter. Bilden sie aber ein Team, kommen sie innerhalb von zwei Zügen jedoch im besten Fall insgesamt nur zwei Felder weiter. Da kann auch der Vorteil, dass der Fisch ein Team nicht verjagen kann, nicht viel daran ändern: Denn was man an Sprungweite durch das Team verliert, hätte man als erschrockener Frosch meist mit dem nächsten Zug auch wieder herinnen. Aber zumindest sieht es süß aus, wenn „Baby und Mama kuscheln“, so das Zitat einer Spielerin.

Spieletester

30.08.2020

Fazit

Die unglaublich schöne Optik kann den recht simplen Spielablauf nicht wett machen, der bei zwei Spielern vorherrscht. Daher spielen kleinere Kinder gerne frei mit den hochwertigen Fröschen auf dem edlen Spielplan, als die Regeln einzuhalten. Größere hingegen regt das Spiel an, Strategien zu entwickeln, geschickt und flott ihren Weg zu planen, was zu zweit nicht sehr herausfordernd ist.

Spannender wird es, wenn sich vier oder mehr Spieler um den besten Weg durch den Teich streiten. Sehr positiv ist hervorzuheben, dass auch reifere Senioren den simplen Spielablauf schätzen und mit diesem Spiel eine generationenübergreifende Herausforderung gelungen ist.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • für bis zu 6 SpielerInnen
  • optimal, um Senioren und Kinder gemeinsam an einen Tisch zu bekommen
  • sehr schöne Aufmachung und gute Materialwahl

Minus

  • verwirrende Abbildungen in der Anleitung (der Fisch wird eher als Kaffeetasse wahrgenommen)
  • Teambildung bringt einen zu geringen Vorteil
  • bei geringer Spieleranzahl monotoner, weil kaum konflikthaltiger Spielablauf und folglich geringer Wiederspielreiz

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 6 Jahren
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: Smart Games
Genre: Logik , Merken , Wettlauf
Zubehör:

1 Hochwertiges, rundes Spielbrett
1 Fischkopf (der Rest des Fisches ist ja unter Wasser) 
6 bunte Frosch-Familien zu je 3 Kindern und 2 Eltern 
1 Spielregel

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7360 Gesellschaftsspiele-,
1666 Videospielrezensionen
2218 Berichte.