Scarabya

Der Skarabäus (eigentlich: Heiliger Pillendreher) ist ein Käfer, den wir vor allem aus Ägypten kennen. Aber auch in Teilen Asiens und in Südamerika ist er verbreitet. Und das scheinbar schon seit langem, wenn man dem vorliegenden Spiel mit Archäologiethematik glauben darf.

Spielidee

Jeder Spieler verkörpert einen Archäologen, der auf der Baustelle Stück um Stück der Ruinen freilegt. Dabei stören undurchdringbare Felsen. Gleichzeitig gilt es, die punkteträchtigen Skarabäen nicht zu zerstören.

Aufbau

Die Form der Baustelle ist variabel. Ein Spieler bestimmt den Aufbau, alle anderen müssen den Aufbau in ihrem Spielrahmen kopieren. In die dicken Tafeln sind Ausnehmungen gestanz, in welche die Felsen gesetzt werden. Trotz ihrer extremen Dicke sind die Stanzbögen so wunderbar gefertigt, dass die Teile sich einfach und ohne Beschädigung herauslösen lassen. Schade, dass dafür die Passform der Ausgrabungsfelder in den Rahmen reichlich knapp ausgefallen ist.
Schon kann es los gehen!

Buddel Company

Es werden zwölf Runden gespielt. Jede Runde beginnt damit, dass eine Missionskarte gezogen wird. Die Mission ist eigentlich ganz einfach: Sie zeigt eine Plättchenform, was uns rasch an Tetris erinnert. Es gilt für alle Spieler, das entsprechende Plättchen in ihrer Baustelle einzubauen. Das erste Plättchen ist in den zentralen Bereich zu platzieren, die folgenden an wenigstens eine Kante eines bereits liegenden. Felder mit Felsen sind tabu, ebenso darf das Plättchen nicht über die Spielfläche hinausragen oder andere Plättchen überdecken. Kann man nicht regelkonform legen, hat das ad hoc keine Auswirkung, man legt es einfach zur Seite.

Hat man ein maximal vier Felder umfassendes Gebiet vom Rest abgetrennt, wird es gewertet. Jedes Skarabäus-Symbol in der Zone ist so viele Punkte wert, wie das Gebiet Felder umfasst. Markiert wird dies mit entsprechenden Chips.

Spielende

Nach der zwölften Runde zählt jeder Spieler die Werte auf seinen Chips zusammen. Der Spieler mit dem höchsten Ergebnis hat gewonnen.

Spielvarianten

Einer gegen einen: Wie der Name schon sagt, spielt man hier zu zweit. Es gibt jedoch nur eine gemeinsame Grabung. Wer eine Wertung auslöst, erhält die dazugehörigen Chips.

Solo: Diese Variante ist für einen Einzelspieler gedacht. Im Prinzip gelten die allgemein beschriebenen Regeln. Das Ziel ist nun jedoch ein ganz anderes: Wir wollen nicht Zonen mit Skarabäen bilden, sondern die Skarabäen allesamt verdecken!

Spieletester

01.10.2020

Fazit

Wer sich an eine Partie Scarabya wagt, sollte sich vor dem Start mit den Plättchen beschäftigen: Welche gibt es? Tut man das nicht, läuft man schnell Gefahr, eine komplett nutzlose Ecke freizuhalten. Oder man erhält Mini-Gebiete, die entsprechend wenig Punkte abliefern. Auf Pech kann man sich nur bedingt berufen, haben doch alle Spieler die exakt gleichen Startvoraussetzungen und Möglichkeiten.

Die nebenstehenden Bilder zeigen euch den Ausgang einer Partie: Hellblau hat zwölf Skarabäen in die Wertung gebracht und gewinnt mit 43 Punkten, hauchknapp vor Orange mit 42 Punkten (bei dreizehn Skarabäen). Beide haben ihre Skarabäen sehr hochwertig dekorieren und vor allem in vielen Gebieten gleich mehr als einen in Punkte verwandeln können. Orange konnte ein Plättchen nicht verbauen (was an sich ein Vorteil ist: Weniger Plättchen bedeuten mehr freie Felder), allerdings ist gleichzeitig links unten ein nicht wertbares Gebiet aus sieben Feldern (davon drei Skarabäen) übrig geblieben. Hätte er das Plättchen mit der Rakete darauf anders ausgerichtet, sodass die beiden Dreier oberhalb zu Vierern werden, hätte er gewonnen! Bei Grün ist es eher durchwachsen, zwischen einige Dreier und Vierer mischen sich etliche Einser, in Summe trotzdem respektable 37 Punkte aus fünfzehn gewerteten Skarabäen (Letzteres ist der Top-Wert dieser Partie). Ganz schlecht lief es für Dunkelblau: Gleich zwei nicht wertbare Fünfer-Gebiete und viele überdeckte Skarabäen. Nur elf Skarabäen kommen in die Wertung, oftmals mit bescheidenen Multiplikatoren: mit nur 28 Punkten deutliches Schlusslicht (sowohl bei den Punkten als auch bei den gewerteten Skarabäen).

Ehrlich gesagt tu ich mir etwas schwer mit dem Spiel: Auf der einen Seite haben wir die gute Ausstattung. Auf der anderen Seite: Für Taktiker bietet es zu wenig Tiefe, für den Gelegenheitsspieler ist es aber schon wieder zu mathematisch und trocken, ohne Interaktion. Auch die Varianten können es nicht herausreißen: Einer gegen einen hat ein hohes Glücksmoment (ob ich werten kann oder nicht, herrscht oft vom gezogenen Plättchen ab). Solo ist zwar herausfordernd, aber auf Dauer nicht fesselnd.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • sehr stabile Pappe
  • Spielvarianten inkludiert
  • auch Solospiel möglich

Minus

  • es fehlt der Wow-Effekt
  • für Taktiker zu wenig taktisch, für Gelegenheitsspieler zu trocken

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 10 bis 25 Minuten
Preis: 24,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Grafiker: Sylvain Aublin
Genre: Legen
Zubehör:

16 Grabungsfelder
32 Felsen
4 Rahmenteile
72 Skarabäussteine
48 Grabungsplättchen
12 Missionskarten
1 Spielanleitung

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