Der König ist tot. Lang lebe der König. Wer braucht schon einen König?
Eigentlich gibt es in diesem Spiel nur wenige wichtige Regeln:
1. Soldaten ziehen immer nur ein Feld orthogonal.
2. Generäle ziehen wie der Turm beim Schach.
3. Der König zieht immer auf ein beliebig angrenzendes Feld (orthogonal oder diagonal).
4. UND AM WICHTIGSTEN: es herrscht Schlagzwang!
5. Niemand ist unersetzbar, auch der König nicht ...
Alles in diesem Spiel kommt mir irgendwie bekannt vor, denn ich habe (lange her) schonmal Schach gespielt, Dame sowieso und auch Mühle hab ich mit meiner Oma oft gespielt. Dennoch ist Fenix irgendwie anders. Die Startaufstellung am Spielfeld ist diagonal ausgerichtet und das ist an sich schon etwas sonderbar. Dazu kommt außerdem, dass ich mir selber aussuchen kann, wo der König und die Generäle stehen, indem ich einfach zwei nebeneinanderliegende einzelne Steine staple, ernenne ich einen General, wenn ich drei Steine staple, ist es ein König.
Zunächst läuft das Spiel schleppend an, die Soldaten die bei mir in erster Reihe stehen, können sich ja immer nur ein Feld bewegen und ich will mich auch nicht gleich in die Arme des Gegners werfen. Langsam kommt dann aber Bewegung rein, wenn ich meinen ersten General in Aktion bringe.
Dadurch, dass Schlagzwang herrscht, versuche ich permanent, meinen Gegner in eine Falle zu locken, so dass er mich schlagen kann (und muss) ich danach aber die Möglichkeit habe, mehrere seiner Steine zu schlagen. Gerade die Bewegungsabläufe des Turms sind oft so, dass man zuerst garnicht durchschaut, welche Steine des Gegners man alle schlagen könnte, schnell kommt man aber ins Bilde.
In der ersten Partie fahren wie beide die gleiche Taktik, der König bleibt gut beschützt in der Ecke stehen. Mit der Zeit lichtet sich aber das Feld und irgendwann muss auch der König aus seiner Ecke krabbeln. Er ist durch seine Bewegungseinschränkung aber nicht besonders aktiv und weicht nur dem nahenden Tod aus. Ich bin relativ bald Fenix-Matt und das Spiel ist aus!
In weiteren Partien rennt es schon viel besser. Die Generäle sind Stehaufmännchen, immer wenn mein Gegner einen schlägt, schaffe ich es nach ein bis zwei Zügen, einen neuen General zu bilden, indem ich zwei nebeneinanderliegende Steine staple (das gilt als Zug). Mit dem König könnte ich das gleiche tun, wenn er geschlagen ist, könnte ich wieder drei nebeneinanderliegende Steine aufeinander stapeln, es steigt dann ein neuer König wie Fenix aus der Asche empor. Allerdings habe ich in keiner Runde dann noch drei Steine übrig, die ich stapeln könnte, oder sie stehen viel zu weit entfernt. Diese Regel erscheint mir daher nett, in Wahrheit aber etwas sinnlos. Es ist vielleicht dann sinnvoll, wenn ich gleich am Anfang in eine Falle tappe und mein König geschlagen wird, dann ist das Spiel nicht aus, sondern ich kann die Partie mit neuem König fortsetzen. In der Praxis kommt mir das aber eher unwahrscheinlich vor.